Timeshift (Xbox 360)
Hat man nicht schon immer mal davon geträumt, die Zeit anzuhalten oder gar zurückspulen zu können, um gewisse Dinge ungeschehen zu machen? Da dies leider in der Realität nicht möglich ist, geben uns die Entwickler von Saber Interactive einen neuen Egoshooter mit genau diesen Eigenschaften. Ihr könnt die Zeit nach Belieben stoppen, verlangsamen oder sogar rückwärts laufen lassen. Dass damit in einem Egoshooter einiges möglich ist, dürfte klar sein. Mehr dazu in unserem Test.
Paralleluniversum
Mitten an einem Arbeitstag wird eure Fabrik Opfer eines Angriffs. Die Selbstzerstörungsbombe tickt, da könnt ihr euch gerade noch in die neueste Erfindung, einen Anzug, retten. Dieser schützt euch vor der Explosion, schleudert euch aber in das Jahr 1939 eines Paralleluniversums. Hier hat Dr. Krone, ein anderer Zeitreisender, die Herrschaft übernommen und führt ein blutiges Regime. Selbstverständlich, dass sich dies der neue Held nicht gefallen lassen kann. Er landet mitten in einem Widerstandsnest und findet sich schon bald im Kampf gegen Dr. Krone wieder. Die Story ist leider ein wenig undurchsichtig, und ihr müsst schon eine gute Zeit spielen, bis ihr ein wenig durchsteigt. Irgendwie will sie einen dann auch leider nicht so recht packen. Hier hätte man vielleicht mehr rausholen können, oder für ein sehr gutes Spiel sogar müssen.
Max Payne lässt grüßen
Ähnlich wie in den Spielen Max Payne oder Fear dürft ihr am Rad der Zeit drehen. Neben der Verlangsamungsfunktion gibt es ebenfalls noch eine Stopp- und Rückspulfunktion. Allerdings könnt ihr die Zeit nur um wenige Sekunden anhalten oder zurückdrehen. Trotz dieser Verlangsamung bewegt ihr euch aber in der gleichen Geschwindigkeit weiter. Auch die feindlichen Soldaten reagieren auf diese für sie natürlich sehr schnellen Bewegungen. Erstaunte Ausrufe wie:"Was war das?" sind keine Seltenheit. Es ist sogar möglich, den Wachleuten die Waffen aus der Hand zu stehlen, wenn man die Zeitstopp-Taste gedrückt hat. Sie kauern sich dann auf dem Boden zusammen und betteln um ihr Leben. Dreht man ihnen aber den Rücken zu, packen sie sich die nächstbeste Waffe und feuern euch ins Kreuz! Lustigerweise bewegen sich die von euch abgefeuerten Kugeln auch langsamer. Am Anfang denkt man dann zuerst: "Warum treffe ich den Typen nicht?" Bis dann die Zeit wieder normal weiterläuft und der Gegner im hohen Bogen wegfliegt. Es sieht natürlich super aus, wenn man mitten in einem herben Feuergefecht ist und die Zeitverlangsamung einstellt. Überall fliegen dann die Fetzen durch die Gegend. Denn vieles ist zerstörbar. Betonpfeiler können mit einer MG bearbeitet werden, bis nur noch Gerüst- und Betonteile übrig sind. Da kommt schon fast ein Matrix-Gefühl auf. Richtig cool ist die Zeitzurückdrehfunktion, bei der ihr die letzten Sekunden einfach wiederherstellen könnt. Ganze Gebäude, die gerade noch von Raketen in Stücke zerissen wurden, lassen sich wieder aufstellen oder Granaten fliegen zu den Gegnern zurück.
Immer lustig drauf
Die KI der feindlichen Soldaten ist leider nur Durchschnitt. Obwohl sie sich verstecken, muss man nur lange genug warten, denn irgendwann rennen sie dann auf euch zu – meistens auch noch einzeln – und dann hat man mit oder ohne Zeitfunktion keine Probleme. Wer weniger geduldig ist, muss sich selbstverständlich ins Getümmel stürzen und wird hier die eine oder andere Niederlage erleiden. Denn die Gegner sind meistens nicht alleine, und die Zeit kann nicht ewig angehalten werden. Ohne Deckung seid ihr ein gefundenes Fressen. Das Waffenarsenal kann sich sehen lassen, leider sind es aber meistens nur modifizierte Standardwaffen. Euch stehen also MGs, Pistolen und die Schrotflinte in abgeänderter Form zur Verfügung. Jede Waffe hat zudem eine Sekundärschussfunktion, was ein bisschen Spielraum in die ganze Sache bringt.
Zeit hin oder her
Um die Zeitfunktionen nicht nur im Schlachtgeschehen einsetzen zu können, haben die Entwickler sich noch ein paar Hindernisse ausgedacht, die ihr mehr oder weniger leicht mit derselben umgehen könnt. So sind Feuer- oder Elektrizitäts-Hindernisse kein Problem, wenn die Zeit langsamer läuft. Sich bewegende Laserschranken dürfen trotz Verlangsamung beispielsweise nicht berührt werden. Außerdem könnt ihr mit dem Zeitstopp Türen durchqueren, die sonst schon kurz nach Betätigung eines Hebels wieder zugehen. Hier hat man sich etwas einfallen lassen, und teilweise werdet ihr schon ein wenig ins Grübeln kommen, das kann ich euch versichern. Zu schwierig wird es aber beileibe nicht. Dazu tragen auch die stets linearen Levels bei, so dass man sich praktisch nicht verlaufen kann. Hier beschränkt man sich also nur auf das wesentliche: die Ballerei. Passt leider auch zu der durchwachsenen Story.
Grafisches Feuerwerk
Grafisch hat das Spiel wirklich einiges zu bieten. Es fängt beispielsweise schon im ersten Level damit an, dass man durch strömenden Regen watet, oder in schwere Gefechte verwickelt wird. Benutzt man nun noch die Zeitfunktion, so sieht das richtig gut aus. Explosionen sowie der Sound der MGs hören sich gut an und sehen auch noch gut aus. Hier wird man wenige Kritikpunkte finden.
Fazit
Von Anfang an hat mir Timeshift sehr gut gefallen. Sowohl von der Grafik als auch von der Action wusste es mich sofort zu überzeugen. Die Zeitfunktion bringt einiges an Abwechslung. Zudem lassen sich so bestimmte Spielsituationen mehrmals spielen, ohne dass ihr jedes Mal wieder dasselbe erlebt. Leider ist die Story ziemlich flach, so dass der Langzeitspielspaß doch auf der Strecke bleibt. Auch bei den Feuergefechten hat man nach zwei Stunden schon alles gesehen. Hier wird einfach zu wenig Abwechslung geboten. Dennoch gibt es von mir eine gute Bewertung.
Gesamtübersicht: Timeshift (Xbox 360)
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
81%
Sound:84%
Grafik:85%
Singleplayer:85%
Informationen zum Spiel:
Hersteller:
Hersteller:
Publisher:
ca 45Euro
Preis:
Deutsch
Sprache:
3D-Shooter
Genre: