Arnold Schwarzenegger ist filmisch gesehen der Inbegriff von Conan, dem Barbaren. Die Rolle, die ihm 1982 in Hollywood endgültig die Türen für Hits wie Terminator öffnete, gehört sicherlich auch zu den Rollen, in denen der Hüne aus Graz die wenigsten Worte zu sagen hatte. Der Film mit Arnold Schwarzenegger, der heute noch gerne in Anlehnung an seine damalige Rolle als "Conan, der Republikaner" bezeichnet wird, hat mit dem Spiel von THQ aber außer dem Namen nichts gemein. Anno 2007 sind wir Conan und werden dank der Entwickler Paradox und Nihilistic in eine fantasiereiche Story nach Hyboria, einem wilden Land, in dem nur die Starken überleben, versetzt.

Eure Reise beginnt nur mit einem Schwert bewaffnet in einem finsteren Schloss, in welchem ihr gleich nach der Ankunft von geisterhaften Kreaturen angefallen werdet. Während ihr gleich zu Beginn ein zweites Schwert erkämpfen könnt, steht euch im weiteren Spielverlauf eine große Auswahl an Kombinationen, gepaart mit drei Waffenklassen, für die Verteidigung und den Angriff zur Verfügung. Türen öffnet ihr mit eurer bloßen Kraft. Die Waffen bestehen aus Schwertern, Speeren und Äxten. Diese können einhändig, zweihändig oder gar jeweils eine Waffe in jeder Hand zum Angriff geschwungen werden. Angriffe eurer Gegner könnt ihr mit der Waffe oder dem Schild in der Hand abblocken. Eure Waffenfertigkeiten könnt ihr ausbauen und so später ganze Heerscharen an Gegnern niedermachen. Dazu zählen das Steingefängnis (Versteinern der Gegner), der Feuerregen (Meteore vom Himmel), die Rabenpest (Raben vernichten die Gegner) und die Leere (eine Art schwarzes Loch, das alles um Conan herum in sich aufsaugt).

Bereits nach kurzer Spielzeit werdet ihr von zwei großen Statuen angegriffen, die euer Muskelprotz mit Links fertig macht. Er hat allerdings nicht damit gerechnet, dass die beiden Statuen einen üblen Zauberer bewachten, den Conan durch den Siegelbruch unwissentlich befreit hat. Er lässt euch bewusstlos und eurer magischen Rüstung beraubt zurück. Euer Ziel ist somit klar: Zauberer fangen und die Teile eurer Rüstung wiederfinden. Kleine Nebenaufgaben wie das Befreien von Jungfern (juchhu, wer will das nicht) oder das Aktivieren von Triumvirat-Runen bringen euch den einen oder anderen Bonus ein. Auch die Umgebung hält einige Bonbons bereit: Runen, die eure Kraft auftanken oder Gegenstände, die ihr im Kampf gegen die Bösewichter einsetzen könnt.

Die Grafik kann nicht das Optimale aus der PS3 herauskitzeln. Zwar hübsch anzuschauen und nett animiert, gehört sie aktuell jedoch nur zum guten Durchschnitt. Das gleiche gilt für den Sound. Dieser ist mit seiner orchestralen Untermalung passend, aber eher unauffällig geraten. Die Steuerung mit den vielen Kombinationen ist an sich gut gelungen, jedoch wird kaum jemand die ganzen Schlagkombinationen auswendig können, und so artet das Spiel gerade in den Momenten, in denen man gegen viele Gegner gleichzeitig kämpfen muss, zum reinen Gemetzel aus.

Gemetzel, das man in dieser (stark entschärften) Form wohl nur in Deutschland zu sehen bekommt. Um das Spiel hier massentauglich auf den Markt zu bringen und eine Freigabe ab 16 Jahren (USK) zu bekommen, hat THQ eine stark geschnittene Version veröffentlicht. Auf die abgetrennten Gliedmaßen kann man gerne verzichten, THQ ging jedoch darüber hinaus und hat sämtliche Blutspritzer aus dem Spiel entfernt. Ausführlich hat sich die Webseite www.schnittberichte.com mit der Zensur von Conan beschäftigt und sämtliche Änderung im Vergleich zum Original aufgelistet.

Ganz so lammfromm wie ein Bibliothekar ist Conan nicht geworden, aber dem Spiel fehlt es an etwas ganz Bestimmten - der Atmosphäre, die man mit Conan in Verbindung bringt. So bleibt das Spiel von THQ hinter den Erwartungen zurück und ist nichts anderes als ein blutleeres Gemetzel. Schön, um mal zwischendurch ein wenig draufzuhauen, aber nichts, was einen auf Dauer an die Konsole fesselt. Geübte Spieler brauchen nicht einmal zehn Stunden, um das Ende zu sehen.