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Two Worlds (XBox 360)


Wie wir bereits berichteten, verschob Zuxxez Entertainment das Erscheinen von Two Worlds auf der XBox 360 im Vergleich zum PC von aufgrund grafischer und spielerischer Entwicklungen um knapp drei Monate. Dafür werden sämtliche Updates bereits von vornherein enthalten sein. Dass sich Two Worlds mit dem König des Genres „Oblivion“ messen lassen muss, dürfte außer Frage stehen. Inwiefern sich das Entwicklerteam von Reality Pump mit den Entwicklern von Oblivion messen kann, verraten wir euch in diesem Test.

Geschichte
Die PC-Version wurde von uns bereits im Mai unter die Lupe genommen und konnte in fast allen Bereichen überzeugen, dennoch reichte es nicht, um Oblivion vom Thron zu stoßen (siehe unser Review). Two Worlds beginnt vielversprechend. Der Held und seine schwer verletzte Zwillingsschwester reiten durch die Nacht. Als er sie kurz verlässt, um ein altes Haus am Wegesrand zu überprüfen, wird sie von einer dunklen Gestalt entführt. Verzweifelt macht sich der Bruder auf die Suche nach seiner geliebten Schwester und folgt einem Brief, der ihn zu einer Siedlung am Rande des Königreiches von Antaloor führt. Ab hier schlüpft ihr in die Rolle des einsamen Kriegers. Das Aussehen des Kämpfers darf frei gewählt werden, allerdings gibt es keine Charakter- oder Klasseneinteilungen.

Zu Beginn
In der Siedlung angekommen, erwartet euch bereits der erste Auftrag, der euch zu Gegnern in einer Höhle führt. Die beiden Orks bedrohen die Dorfbewohner, doch mit ein paar Schwerthieben habt ihr diese von der Plage befreit. Ähnlich wie in Oblivion ist jede Person in Antaloor ansprechbar, solange sie zu denen zählt, die euch freundlich gesonnen sind. Es ist durchaus sinnvoll, mit den Bewohnern zu sprechen, da sie immer wieder Aufgaben für euch bereit halten, die es zu erfüllen gilt. Als Belohnung erhaltet ihr Gold, Ansehen oder eine andere Gefälligkeit, wie beispielsweise ein Pferd. Ja, ihr dürft reiten, und sogar vom Pferd aus kämpfen. Gegen unberittene Gegner wird euer Schlag stärker, allerdings können sie euch immer noch genau so gut treffen. Warum die Entwickler allerdings nicht mal bei Oblivion, Gun oder Shadow of the Colossus hereingeschaut haben, verwundert, denn das Reiten ist alles andere als ein Zuckerschlecken. Obwohl die Fähigkeit zum Reiten immer weiter verbessert werden kann, hat man das Gefühl, das Tier nicht unter Kontrolle zu haben, wenn man nicht geradeaus reitet. Sobald es rückwärts oder seitwärts geht, verliert ihr fast vollkommen die Kontrolle. Steht ein Baum im Weg, läuft das Pferd nicht einfach vorbei, nein, es bleibt vor ihm stehen. Wird man verfolgt, bedeutet das den fast sicheren Tod, denn das Auf- und Absteigen nimmt viel zu viel Zeit in Anspruch. Das Pferd ist also nur auf langen Geraden nützlich, ansonsten solltet ihr eher auf die vielen Teleporter zurückgreifen, mit Hilfe derer ihr euch kreuz und quer durch Antaloor bewegen könnt.

Der Charakter
Natürlich dürft ihr euren Charakter nach belieben pushen. Je nach Kampferfolgen dürft ihr Punkte auf die verschiedensten Fähigkeiten wie Fallenstellen, Nahkampf, Zaubern und viele andere verteilen. Eure Haupteigenschaften sind Lebensenergie, Willenskraft, Stärke und Geschicklichkeit. Diese gilt es im Lauf der Zeit immer weiter zu erhöhen, um gegen stärkere Gegner bestehen zu können. Schon am Anfang wird man Schwierigkeiten mit den schwächsten aller Gegner, den Wildschweinen, haben, da die Stärke des Helden noch sehr gering ist. Es dauert auch etliche Stunden, bis ihr euch mit Wölfen oder Bären messen könnt. Teilweise bleibt nicht einmal der Hauch einer Chance, denn ein Grizzlybär schlägt einmal zu, und dann ist Feierabend. Glücklicherweise gibt es überall auf der Karte Wiederbelebungsorte, an denen ihr dann sofort wieder erscheint. Dort könnt ihr auch jederzeit eure Lebensenergie wieder auftanken. Um übermächtige Gegner zu besiegen, gibt es mehrere Varianten. Entweder tankt ihr euch mit Heiltränken voll, führt die Feinde zu einer befreundeten Siedlung oder ihr lockt sie zu einem Wiederbelebungsort und könnt sie dann nach und nach niedermetzeln. Der Kampf ist eine blutige Angelegenheit. Ich war sehr überrascht, so viel rotes Blut zu sehen – denn normalerweise wird so was ja immer gleich zensiert. Die Kampfvariationen sind von geringer Anzahl. Der Held blockt je nach Stärke automatisch, und Offensivaktionen sind nur per Tastenklick verfügbar.
Je nach Fähigkeiten sind zwar verschiedene Bewegungen möglich, allerdings nehmt ihr darauf kaum einen Einfluss, was eigentlich sehr schade ist, denn so besteht die taktische Variante ausschließlich darin, vor- und zurückzuspringen oder wegzurennen, um mit dem Bogen aus sicherer Entfernung den Gegner niederzustrecken. Das ist ein bisschen schade, denn hier wäre sicherlich mehr möglich gewesen. Ein ausgereiftes Kampfsystem würde auch auf Dauer mehr Spaß bringen als sinnloses Tastengehämmere. Natürlich findet ihr bei jedem besiegten Gegner Goldmünzen und alle möglichen Waffen sowie verschiedene Ringe oder Zauber. Diese könnt ihr dann an euch selbst anwenden, oder ihr verkauft sie bei den Händlern.

Quests
Da eure Schwester entführt worden ist, ist deren Rückgewinnung natürlich das oberste Ziel. Um dies zu erreichen, müsst ihr allerdings einer Organisation dienen, die mit einem Artefakt einen alten Herrscher wieder zum Leben erwecken will. Diese Aufgaben bilden sozusagen die Hauptgeschichte. Sehr interessant sind aber auch die vielen kleinen Aufgaben, die euch allerorts erwarten. So müsst ihr töten, erforschen, beschützen und auskundschaften. Leider sind die Quests in räumlicher Hinsicht meistens ein Stück entfernt, und so müsst ihr durch feindliches Gebiet laufen. Solange ihr noch schwach seid, empfiehlt es sich, vor Feinden immer wegzulaufen. Glücklicher-, aber auch unlogischerweise sind selbst Wölfe, Bären und alles andere Getier immer langsamer als ihr. Entkommen ist also kein Problem, wenn ihr nicht gerade irgendwo hängen bleibt.

Technik
Kommen wir zur Grafik. Als ich die ersten Bilder von Two Worlds sah, fühlte ich mich sofort an Oblivion erinnert. Wälder, Wiesen, Berge, Täler und Flüsse – die Landschaft ist erstaunlich ähnlich. Allerdings hinkt Two Worlds grafisch doch sehr stark hinterher. Die Gräser bewegen sich nicht so schön im Wind, und immer wieder tauchen grafische Fehler auf. Springt man beispielsweise auf einen Felsen, so tauchen teilweise rosa Streifen auf, und Gegner greifen euch durch Felsen hindurch an. Zudem lädt die XBox 360 ständig neues Terrain nach, was des öfteren zu Rucklern führt. Der Spielspaß wird dadurch stark getrübt. Dennoch sieht die Landschaft immer noch atemberaubend aus. Gerade, wenn man von einem Hügel auf eine größere Fläche hinunterblickt und die üppige Landschaft sieht, fühlt man sich doch ein wenig verzaubert. Hier wird eine tolle Atmosphäre vermittelt. Dazu trägt auch die musikalische Untermalung bei. Insgesamt scheint die Welt ein wenig kleiner zu sein als die von Oblivion. Ich konnte lange nicht so viele Dungeons entdecken, was die Spieldauer wohl merklich senken wird. Dennoch wird man sicherlich 20 Stunden und mehr brauchen, um die Welt wenigstens ansatzweise erkundet zu haben.

Fazit
Trotz der Mängel hat mich Two Worlds von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Welt ist schlüssig aufgebaut und lohnt, entdeckt zu werden. Eine interessante Geschichte und viele kleine Quests laden zu einem großen Abenteuer ein. Trotz grafischer Mängel und vieler Ladezeiten bleibt Two Worlds gut spielbar. Man sollte vielleicht einfach ein bisschen mehr Zeit mitbringen. Sehr gut finde ich die Idee, dass man vom Pferd herab kämpfen kann, allerdings ist die Umsetzung nicht gelungen. So setzt man seinen Weg dann meistens doch lieber zu Fuß fort, um mit dem Gaul nicht irgendwo hängen zu bleiben. Insgesamt sorgt das Pferd für viel Frust. Dafür ist der Held sehr gut steuerbar, er bleibt selten hängen und man bleibt auch im Kampfgeschehen Herr über ihn. Ein Spiel mit viel Potenzial für die Zukunft.


Eric Köpfer - 10.10.2007



Gesamtübersicht: Two Worlds (XBox 360)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
87%
Sound:
81%
Grafik:
71%
Singleplayer:
83%
Multiplayer:
72%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

1-8 Spieler
Multiplayermodi:

ca 56Euro
Preis:

Deutsch, Handbuch En
Sprache:

Rollenspiel
Genre: