Lost Planet (PC)
Kalt, eiskalt - so lässt sich der Planet E.D.N. III beschreiben. Denn auf diesem herrschen Eiseskälte und ständiger Frost. Nachdem die Menschheit es mal wieder geschafft hatte, unsere geliebte Erde auszubeuten und zu verdrecken, war sie auf der Suche nach einem neuen Heimatplaneten. Die Kolonisierung schien erfolgreich zu sein, doch ahnte man nichts von der außerirdischen Bedrohung, die auf diesem Planeten lebte, den so genannten Akriden. Nachdem man sich von E.D.N. III zurückziehen wollte, entdeckten die Menschen die kostbare Thermalenergie, die in den Akriden schlummerte.
Unser Held
Am Anfang von Lost Planet werden wir Zeuge, wie unser Protagonist Wayne mit einer Gruppe von Armeeangehörigen einen Gebäudekomplex untersucht und von den Akriden überrascht wird. Nach diversen Geplänkeln wird die Gruppe vom Grünen Auge überrascht. Das Grüne Auge ist eine Art Anführer der Akriden. Doch als ob dieses nicht schon schlimm genug wäre, tötet das Grüne Auge Waynes Vater und den Rest seiner Crew. Indes ziehen sich die Menschen immer weiter zurück von E.D.N. III, außer ein paar wenigen: den so genannten Schneepiraten, die ein Leben außerhalb der Gesellschaft gewählt haben. Die Schneepiraten entdecken auf ihren Streifzügen Wayne, eingeschlossen und so gut wie tot, und retten ihn. Wayne kann sich seit dem letzten Zwischenfall an fast nichts mehr erinnern. Nur noch an zwei Dinge: das Grüne Auge und den Tod seines Vaters. Angetrieben von Rachegelüsten erledigt Wayne nun Aufträge für die Schneepiraten und sucht die Akriden, um sein verlorengegangenes Gedächtnis wieder zu erlangen
XBox lässt grüßen
Nach dem Start des Spieles erahnt man sofort die Herkunft von Lost Planet. Das Spiel ist bereits Anfang des Jahres auf der XBox erschienen. Überall im Menü findet man Konsolenknöpfe wieder. Die Sorge, dass die Steuerung während des Spielens zu konsolenartig sein könnte, ist jedoch unbegründet. Denn Capcom hat sich in diesem Punkt allerhand Mühe gegeben, das Spiel so gut wie möglich an die Gegebenheiten des PCs anzupassen. Die Steuerung unseres Helden lässt sich ohne Probleme mit der Tastatur und der Maus bewältigen. Für Konsolenliebhaber ohne Konsole ist auch eine Steuerung mit Gamepad jederzeit möglich.
Schießprügel
Im Kampf stehen unserem Helden allerhand Waffen zur Verfügung. Anfangs nur mit einem Maschinengewehr ausgerüstet, kann der Held sich im Laufe des Spiels mit herkömmlichen sowie futuristischen Waffen eindecken. Hierzu gehören unter anderem die allseits beliebte Schrotflinte oder der Raketenwerfer. Auch Energiegewehre sowie Plasmawerfer reihen sich ins Arsenal ein. Desweiteren kann Wayne auf unterschiedliche Granaten zurückgreifen. Beim Durchschreiten der Levels trifft man auch auf so genannte Vital Suits. Vital Suits sind eine Art Mech, in die Wayne einsteigen kann, um mit diesen auf Akridenjagd zu gehen. Es gibt mehrere Arten von Vital Suits mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Diese lassen sich ebenfalls mit unterschiedlichen Waffen ausrüsten.
Speicherkrampf
Die Missionen leiden leider nicht unter sonderlich großer Vielfalt. Meist geht es um das Ausräuchern von Akriden, oder man kämpft gegen feindliche Schneepiraten. Dabei sind die Levels selbst wunderschön aufgebaut. Teilweise kämpft man sich durch verschneite Außenareale oder durch kleine Gebäude. Am Ende einer Mission trifft man immer auf einen Bossgegner. Ist dieser erledigt, hat man die Mission erfolgreich abgeschlossen. Während den Missionen kann man auf seinen eigenen PDA zurückgreifen. Dadurch kann man sich die aktuellen Missionsziele sowie die Karten anzeigen lassen. Gespeichert wird konsolentypisch an Speicherpunkten. Stirbt man knapp vor einem, hat man das Pech, ab dem letzten Speicherpunkt von vorn beginnen zu dürfen. Das kann an so manch kniffliger Stelle durchaus frustrieren.
Suche nach Wärme
Wie anfangs erwähnt, schlummert in den Akriden selbst die so genannte Thermalenergie. Tötet man die Akriden, dann hinterlassen diese nach ihrem Ableben eine Thermalkugel, die Wayne aufsammeln kann, um zu überleben. Ohne ausreichend gesammelte Thermalenergie erleidet Wayne schnell einen Kältetod. Zudem wird Wayne durch die Kugeln geheilt. Das Töten der Akriden ist mit etwas Taktik relativ leicht. Meist haben die Außerirdischen am Ende eines Körpers eine orange leuchtende Stelle. Schießt Wayne auf diese, dann sterben die Akriden schneller. Auf ähnliche Weise lassen sich auch die Bossgegner bezwingen.
Zu viert ungeniert
Im Mehrspielermodus selbst stehen insgesamt vier unterschiedliche Spielvarianten zur Verfügung. Erster Modus ist die „Team-Eliminierung“. Wie der Name schon sagt, liegt der Schwerpunkt auf Team-gegen-Team-Kämpfen. Es gewinnt die Mannschaft, die es schafft, die andere hinwegzubraten. Die „Single-Eliminierungs“-Variante ist das altbekannte Deathmatch. Dabei gilt es, alles zu eliminieren, was sich bewegt. Bei „Stationen besetzen“ muss man auf der Karte so genannte Datenposten einnehmen und besetzen. Es gewinnt derjenige, der die meisten Posten eingenommen hat. Der spaßigste Spielmodus ist sicherlich jener mit Namen „Flüchtling". Dabei schlüpft der der Host eines Servers in die Rolle eines Flüchtlings. Andere Spieler müssen nun schauen, wie sie den Flüchtling zur Strecke bringen können. Der Flüchtling selbst bekommt durch das Bewegen und durch das Töten von gegnerischen Spielern Kampfpunkte. Es gewinnt der Flüchtling, sobald dieser die maximale Zeit oder die maximale Punktzahl überschritten hat.
Fazit
Endlich mal eine gelungene und spaßige Konsolenumsetzung, leider mit einigen Schwächen im Missionsdesign, durch die auch die Langzeitmotivation gehemmt wird. Aber für Zwischendurch ist das Spiel auf jeden Fall empfehlenswert. Was vor allem gut gefallen hat, ist die sanfte und problemlose Steuerung des Protagonisten. Für alle, die simple Ballereien mögen, kann ich dieses Spiel nur empfehlen.
Gesamtübersicht: Lost Planet (PC)
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
70%
Sound:80%
Grafik:85%
Singleplayer:79%
Multiplayer:80%