HOME | IMPRESSUM | KONTAKT
Spieleflut.de
Anzeige

Anzeige



Jetzt Vorbestellen

Spieleflut.de sucht dich!


Terrorist Takedown: Covert Operations


Terroristen zu jagen und dafür zu sorgen, dass sie kein Unheil mehr anrichten können, ist ein hehres Ziel, das man sicherlich auf mehr als eine Weise verwirklichen kann. In der Welt von Terrorist Takedown jedoch gibt es nur die Möglichkeit, die Bösewichter mit Blei (oder Sprengstoff) niederzustrecken. Insofern ist die Aussage der Serie, die es mittlerweile auf fünf Teile in zwei Jahren gebracht hat, eine eindeutige. Ob sich auch Menschen, die der Gewalt abschwören, mit dem Spiel anfreunden können, oder ob sich überhaupt jemand damit anfreunden kann, wird sich zeigen.

Geladen und entsichert
Schon auf der Packung schlägt einem der Wesensgehalt des Spiels entgegen: „Ego-Shooter“. Damit es auch wirklich jeder merkt. Terrorist Takedown: Covert Operations erfüllt dann auch alle diesbezüglichen Clichés. Dumme Gegner, die einem, der man selbst nichts anderes als herumzulaufen und andere abzuknallen zu tun hat, vor die Flinte laufen, und das alles sehr repetitiv, so gut wie ohne Pause. Dazu gibt es ab und an „flotte Sprüche“ des Helden, wenn einer der Terroristen sich durch Sterben der Gefängnisstrafe entzogen hat. Zu rechtfertigen versucht wird das Gemetzel mit folgender schier oscarreifen Hintergrundgeschichte: Während man als Mitglied einer U.S.-Spezialeinheit, die gerade einen üblen Drogenboss zur Strecke gebracht hat, im südamerikanischen Dschungel auf seinen Abflug wartet, kracht’s ganz plötzlich ganz gewaltig: Terroristen greifen an! Denn wie sich herausstellt, hat das Kartell, das man gerade erledigt zu haben glaubte, einen anderen Finsterling aus dem Hut gezaubert, der nun von einem vom Antlitz dieses Planeten zu tilgen ist. Alles in Notwehr, versteht sich. Wie fadenscheinig dieses Geschichtchen ist und wie wenig Spannung hierdurch erzeugt wird, zeigt schon, dass man sich bereits im Vorhinein alles von Anfang bis Ende im immerhin farbig gedruckten Handbuch durchlesen kann. Es geht also wirklich nur um Schusswechsel en masse, etwas Tiefgründigeres wurde hier gar nicht erst erstrebt. Andererseits ist Covert Operations auch kein Moorhuhn-Klon, denn manchmal gibt es auch ruhigere Passagen, wo nur alle 20 Meter ein Gegner hinter einem Strauch, Stein oder Ähnlichem lauert.

Aufs Korn genommen
Wenn man nun ein Spiel vor sich hat, das auf spektakuläre Auseinandersetzungen mit Waffeln...nein...Waffen ausgelegt ist, liegt es nahe, sich die gängigen Qualitätsmerkmale herzunehmen und diese zum Maßstab für die Güte des Produkts zu machen. Zunächst wäre da die so genannte Künstliche Intelligenz, auch wenn ich diese eigentlich gar nicht habe finden können. Doch da die Packung verspricht „Fortgeschrittene AI lauert überall“, musste sich diese ja unter irgendeinem Stein verstecken. Und siehe da: Es kommt vor, dass Feinde, die sich hinter einer Deckung befinden, von Zeit zu Zeit aus dieser hervorlugen, um Schüsse auf den Helden abzugeben, sich dann aber ganz schön intelligent wieder hinter ihre Deckung verziehen. Weil das eine so furchtbar kluge Methode ist, wird diese dann auch immer und immer wieder angewandt. Mehr solcher Intelligenzaktionen gibt es jedoch leider nicht, wer fordernde Gegner à la FarCry oder F.E.A.R. gewohnt ist, wird bei Covert Operations aus dem Gähnen nicht mehr herauskommen. An Waffen gibt es alles, was man an Standardkost aus anderen Vertretern des Genres gewohnt ist. Deren Realismus hält sich extrem in Grenzen und äußert sich im Grunde genommen nur darin, dass man mit einer Schrotflinte aus großer Entfernung eben nicht so gut trifft wie mit einem Scharfschützengewehr. Immerhin kann man eine Waffe auf zwei verschiedene Weisen abfeuern: Entweder aus vollem Lauf, was die Streuung erhöht, oder man legt an und kann dadurch genauer zielen.

Pulverdampf
Terrorist Takedown: Covert Operations benutzt zur Darstellung die gleiche Engine wie Chrome, das ja durchaus mit seiner Grafik gefallen konnte. Allerdings ist das zum einen schon ein paar Jährchen her, zum anderen haben die Entwickler mit der guten Ausgangsbasis nicht viel anfangen können. Eine bestenfalls als langweilig zu bezeichnende Landschaft bietet den Rahmen für lieblos modellierte Charaktere, traurige Effekte und grausame Animationen. Lediglich die Waffenmodelle können als akzeptabel bezeichnet werden. Moderne Spielereien wie eine ultrarealistische Wasserdarstellung oder gar eine veränderbare Landschaft...lassen wir das, daran ist nicht im Entferntesten zu denken.
In einem Punkt ist Covert Operations jedoch Spitze, ja geradezu absolute Weltklasse: Dieses Spiel hat den mit Abstand schlechtesten Sound der Welt. Dabei sind es nicht die öde, gleichförmige Musik oder die sehr dezent klingenden Waffen, die den Unterschied machen. Ab und zu geschieht es, dass im Spiel Sprachausgabe ertönt. Es erscheint allerdings fraglich, ob hier von Sprache überhaupt noch die Rede sein kann. Denn zum einen strotzt das Spiel nur so vor Übersetzungsfehlern, zum anderen sind die Sprecher derart schlecht, dass hier noch nicht einmal Amateurniveau erreicht wird. Eigentlich gibt es kein Wort, um der Tragweite eines solchen Debakels auch nur ansatzweise gerecht zu werden.

Fazit
Dieses Spiel ist eines von denen, wo offensichtlich innerhalb kürzester Zeit etwas dahingeschludert wurde, auf dass Menschen, die aus Versehen mal nicht bei Spieleflut vorbeigeschaut haben und dadurch gewarnt sind, zufällig zugreifen. Da wir hier schon den fünften Teil der Terroristenhatz vorliegen haben, scheint das Konzept durchaus aufzugehen. Deshalb muss hier noch einmal in aller Deutlichkeit betont werden, dass niemand mit diesem Spiel Spaß haben kann, selbst als Frisbee ist die CD zu teuer. Also: Finger weg!


Lennart Griese - 15.02.2007



Gesamtübersicht: Terrorist Takedown: Covert Operations

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
8%
Sound:
9%
Grafik:
48%
Singleplayer:
12%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

1,6 GHz, 512 MB RAM, Radeon 8500/GeForce 3
System:

2 GB
CD/HD:

ca. 20 Euro
Preis: