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Darkstar One


Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis...
... da gab es für mich kein interessanteres Spiel als das kultige Wing Commander und sein Ableger Privateer. Tage- und nächtelang flog ich durch die Galaxien und rettete die Menschheit vor Kilrathis und Bösewichtern (Wing Commander) und handelte mit Gütern (Privateer). Aufgewachsen mit Filmen aus dem Star Wars Universum waren das genau die Spiele, die mich fesseln konnten. Dank der Videosequenzen mit realen Schauspielern fühlte ich mich bei Wing Commander 3, 4 und 5 sowie Privateer mittendrin statt nur dabei. Dann jedoch hob der Produzent der Spiele ein wenig vom Boden ab und meinte, Regisseur für Kinofilme werden zu müssen. Die Serie wurde eingestampft und der Kinofilm zu Wing Commander ein Flop. Danach waren gute Spiele im Weltraum rar gesät - Freelancer wurde nicht der Erfolg und X3 konnte mich nicht so sehr an den Bildschirm fesseln. Ausgerechnet Fußball-Manager und Piraten-Kapitän Ascaron wagt sich nach dem Erfolg Sacred mit Darkstar One erneut in fremde Gefilde.

Das bin ich und so sieht meine Mission aus
Ich stelle mich kurz vor. Mein Name ist Kayron Jarvis, frischgebackener Kampfpilot und leider auch Waise. Mein Vater starb auf einer geheimen Mission durch einen Angriff der Thul. Die Thuls, das sei kurz erklärt, sind ein Volk terranischen Ursprungs, die schon immer gewusst haben, wie sie zwei verfeindete Parteien am besten für eigene Zwecke ausnutzen konnten. So haben sie beide Kriegsgegner während des zurückliegenden großen galaktischen Krieges zwischen den Terranern (und seinen späteren Verbündeten, den Oc'to) sowie den Mortoks mit den Aracks und den Raptoren an ihrer
Seite, mit Waffen beliefert. Als nach Ende des Krieges die Galaktische Union gebildet werden soll, sind es die Thuls, die sich daran nicht beteiligen wollen und fortan alle Entscheidungen des Rats ignorieren. Wie sich herausstellte, wurde das Schiff meines Vaters für den Angriff der Thul sabotiert. Das zu wissen, macht mich krank. Daher sehe ich es als meine Aufgabe an, den Saboteur zu finden und zur Strecke zu bringen. Als hilfreich stellt sich dabei das Vermächtnis meines Vaters heraus - die Darkstar One. Das als Geheimprojekt meines Vaters entwickelte Schiff verfügt über allerlei nette Spielereien, benötigt aber noch den letzten Schliff für die ganz großen Kämpfe. Dass ich mit diesem Prototypen zwischen die Fronten eines neu aufkeimenden intergalaktischen Krieges geraten würde, hatte ich allerdings nicht erwartet.

Im Weltall gibt es viel zu tun
Nach dem netten Intro, das uns den Protagonisten und sein Schiff zeigt, steigt ihr schnell ins Cockpit der Darkstar One. In drei Tutorial Missionen lernt Ihr mit dem Schiff umzugehen, bevor es in den Alltag übergeht. Euer Mentor aus den Tutorials, Arim, bittet Euch ins Hu-System zu kommen. Dort erklärt er Euch, dass Ihr Euer Schiff mittels Artefakten, die in Asteroiden versteckt sind, aufrüsten könnt. Einer der vorhandenen Asteroiden im Hu-System birgt solch ein Artefakt, das Ihr herausholen müsst. Aber nicht nur damit lässt sich die Darkstar One upgraden. Auch mit anderen Hilfsmitteln macht Ihr aus dem Raumschiff ein Kampfschiff. Um diese jedoch bezahlen zu können, braucht ihr Geld. Das könnt ihr
auf verschiedene Art und Weise verdienen - als Pirat oder Kopfgeldjäger beispielsweise. Oder aber ihr nehmt in den Systemen verschiedene Aufträge an, die es an den Terminals gibt. Zu guter letzt gibt es noch ein ausgefeiltes, wenn auch ein auf nicht allzu viele Güter beschränktes, Handelssystem, das auch Raum für den ein oder anderen Schmuggel bietet.

Zwischen den einzelnen Systemen könnt Ihr hin- und her springen. Je weiter der Sprung gehen soll, desto besser muss Euer Schiff ausgerüstet sein. Daher könnt Ihr anfangs nur in nahe gelegene Systeme springen, oder müsst von System zu System hüpfen, um ans Ziel zu kommen. Insgesamt 300 solcher Systeme gibt es in Darkstar One, jedoch werden sie erst im späteren Spielverlauf mit aufgebohrtem Raumschiff zugänglich. Einige der Systeme bieten neben Handelsstationen auch Forschungsbasen, Asteroiden, frei umherfliegende und einsammelbare Container sowie jede Menge Ärger.

Wenn es ums Handeln geht, lasst Euch nicht lumpen und schaut Euch genau an, wie die Preise pro System sind. Preiswert einkaufen und teuer verkaufen - damit hat die Ascaron-Mannschaft von Darkstar One bereits ihre Erfahrungen gesammelt, arbeitete doch ein Teil der Entwicklercrew rund um Projektleiter Daniel Dumont auch schon an Port Royale 2 mit. Richtig Schotter gibt es übrigens, wenn man verbotene Waren auf einem Planeten veräußert. Welche Waren in welchem System verboten sind könnt Ihr im Navigationscomputer nachschlagen. Erwischen lassen solltet Ihr Euch aber nicht, denn die Polizei versteht auch bei Darkstar One keinen Spaß mit Hehlerware.

Wer mit Handel weniger am Hut hat, wählt sich einfach einen der Aufträge aus. Diese gleichen sich zwar recht oft, werden aber wenigstens gut bezahlt. Als Piratenjäger angeheuert, geht es auf ins Zielsystem, um sich dort dem gesuchten Freibeuter des Alls zu stellen. Hin und wieder spielt man auch mal den
Müllmann, die Begleiteskorte oder den Pizzaboy (oder anders ausgedrückt – man erfüllt für seine Auftraggeber Handelsmissionen).

Als ich im weiteren Spielverlauf in ein neues System vordringe, hatte ich erst den Eindruck, Grafikfehler hätten sich eingeschlichen. Die Flugbahn eines vor mir fliegenden Raumschiffs war zwar anhand des Energieausstoßes zu erkennen, das Raumschiff selber war aber unsichtbar. Dann stellte ich nach einem ersten ungläubigen Blick fest: Das ist eine Tarnvorrichtung, das Schiff ein feindliches. Die Thul können also ihre Schiffe tarnen, während die Raptoren wiederum auf ihre spezielle Art versuchen, den Gegner zu vernichten. Interessant, wie jede der sechs Rassen ihre eigenen Kampfstile präsentieren.

Grafik, Sound und Steuerung
Der vorgenannte „Grafikfehler“ stellte sich also als sehenswerte Tarnvorrichtung der Thul heraus. Die eigentliche Grafik dagegen kann sich ebenfalls sehen lassen. Kein tristes Dunkel sondern durchweg bunt – von der Bekleidung der Charaktere bis hin zu den Planetensystemen präsentiert sich die Optik von Darkstar One vielfarbig und sehenswert. Das wird zwar nicht jedermanns Geschmack sein (diverse
Fernsehserien machen es anders vor), ist aber ein echt feiner Anblick. Detaillierte Raumschiffe und schön anzuschauende Explosionen gibt es zuhauf. Ein Kritikpunkt ist allerdings, dass sich die Systeme alles in allem viel zu ähnlich und die Unterschiede nur marginal (Farbe, hier ein paar Gesteinsbrocken, da ein paar Raumschiffe) sind. Fliegt man die Handelsstation der Terraner an und bittet um Landeerlaubnis, wird man immer wieder von derselben jungen Dame zur Landung gebeten oder daraufhin gewiesen, dass man noch zu weit entfernt sei. Die rund 50 Minuten an Zwischensequenzen entschädigen dann wiederum für solche kleinen Ärgernisse.

Der Sound überzeugt ebenfalls - es kracht, es dröhnt, es wummt, wenn die Kämpfe toben. Dazwischen zu hören ist ein feiner und stimmiger wie passender Soundtrack. Funksprüche in der Nähe der
Handelsstationen können ebenfalls mitgehört werden. Die Hauptcharaktere leihen sich ihr Stimmen dabei von Profi-Sprechern. Das hebt die Atmosphäre noch ein Stück höher.

Die Steuerung geht leicht von der Hand. Dabei bleibt es Euch überlassen, ob ihr Tastatur und Maus oder aber doch lieber mit dem Joystick auf die Jagd geht. Die Tasten sind sinnvoll angeordnet, dennoch kommt in mir der alte Wing Commander durch. Laufend will ich mit der TAB-Taste die Booster anschmeißen, die jedoch bei Darkstar One auf der W-Taste liegen. Das ist aber auch kein Problem - die Tastaturbefehle kann man individuell anpassen. Um Darkstar One ordentlich spielen zu können, sollte man daheim im Vorfeld des ersten Flugs bereits einige Upgrades vorgenommen haben - nur entsprechende Hardware vorausgesetzt, lässt sich Darkstar One ruckelfrei spielen. Daher sollten mindestens 3 Ghz und eine GeForce 7800 / Radeon X850 im Gehäuse schnurren.

Fazit: Spannende Science Fiction aus deutschen Landen
Einst liebte ich die Wing Commander Spiele. Ab Teil 3 mit tollen Videosequenzen und einer gewissen Entscheidungsfreiheit, waren sie das Non-Plus-Ultra. Mit heutigen Spielen wie X3 oder Darkstar One können sie technisch freilich nicht mithalten. Darkstar One hat mit den Wing Commander-Games von früher nur eins wirklich gemeinsam – die hohen Hardwareanforderungen. Ansonsten geht Darkstar One seinen eigenen Weg, bestehend aus Handel & Schmuggel, Piraterie und Kämpfen. Die Story, aus der Feder der Autorin Claudia Kern, ist knackig und sorgt immer wieder dafür, dass man wissen möchte, wie es weitergeht. So stelle ich mir ein gutes SciFi-Game vor. Lediglich Fans von Serien wie Firefly könnten sich an der doch recht bunten Grafik stören. Sehen sie darüber hinweg, werden sie mit Darkstar One viel Spaß haben!


Uwe Billen - 27.08.2006



Gesamtübersicht: Darkstar One

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
84%
Sound:
83%
Grafik:
85%
Singleplayer:
84%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Sci-Fi-Action
Genre: