Die Römer
"Die spinnen, die Römer!" - Wer kennt ihn nicht, diesen etwas pauschalen Ausspruch vom wohl dicksten aller Gallier. Dass sich die römische Kultur dann doch etwas komplexer darstellt, als es Obelix womöglich bewusst war, erfahren wir auch im neuen Aufbauspiel "Die Römer" von CDV. Unser Ubi warf einen Blick auf die Preview-Version des Spiels, berichtet über die Entstehung einer komplexen römischen Siedlung und zieht Parallelen zu Trier - der ältesten Stadt Deutschlands und deren römische Wurzeln.
Historisch betrachtet
Zwischen dem 6. Jahrhundert vor Christus und dem 6. Jahrhundert nach Christus veränderte sich das Bild des Römischen Reichs immer wieder. So wurde aus dem einstigen Königreich eine Republik, die sich im späteren Verlauf zu einem Kaiserreich wandelte. Durch zahlreiche Bündnisse und Kriege dehnte sich das Römische Reich rund um das Mittelmeer aus. Dabei hatte das Römische Reich durchaus mit Niederlagen zu kämpfen. Beispielsweise wäre es dem karthagoschen Kriegsherrn Hannibal beinahe gelungen, als er über die Alpen in Italien einfiel und ihnen die geschichtlich gesehen größte Niederlage beibrachte. Erst 202 vor Christus war es ein römischer Feldherr namens Scipio, der Hannibal besiegte. Warum aber ging das römische Reich dennoch unter? Dazu gibt es höchst unterschiedliche Theorien und Erzählungen. Für die einen waren es strukturelle Schwächen und das Christentum, für andere waren es die Germanen, die die Römer derart unter Druck setzen oder gar die Dekadenztheorie von Charles de Secondat, Baron de Montesquieu. Neuzeitlich betrachtet könnte es auch der wirtschaftliche Niedergang, das Dominat oder einfach nur unfähige Machthaber gewesen sein. Was auch immer Schuld am Untergang des Römischen Reiches ist – wir als Statthalter einer Römischen Siedlung können es nicht gewesen sein.
Denn genau dazu macht uns der Karlsruher Publisher CDV mit Die Römer von Haemimont Games. Unsere Aufgabe ist dabei einfach und banal - jedoch nicht weniger anstrengend. Aus einer einfachen Stadt lassen wir eine erfolgreiche Stadt werden. Wer es umfangreicher mag, der fängt klein an und lässt aus einer kleinen Siedlung eine aufblühende Stadt werden, in der der Handel floriert und die Einwohner glücklich sind. Dank der englischen Preview-Version v0.99 konnten wir uns einen ersten Eindruck vom Römischen Reich machen.
Denn genau dazu macht uns der Karlsruher Publisher CDV mit Die Römer von Haemimont Games. Unsere Aufgabe ist dabei einfach und banal - jedoch nicht weniger anstrengend. Aus einer einfachen Stadt lassen wir eine erfolgreiche Stadt werden. Wer es umfangreicher mag, der fängt klein an und lässt aus einer kleinen Siedlung eine aufblühende Stadt werden, in der der Handel floriert und die Einwohner glücklich sind. Dank der englischen Preview-Version v0.99 konnten wir uns einen ersten Eindruck vom Römischen Reich machen.
In Vino veritas – Im Wein liegt Wahrheit
Um jedoch überhaupt auch nur einen Einwohner in unsere kleine Siedlung zu locken, müssen Wohnhäuser hingestellt werden. Diese lassen wir errichten, bevor wir für die Einwohner Arbeitsplätze schaffen. Farmen, auf denen Fleisch für die Fleischerei "gezüchtet" wird oder Weizenfarmen, die Mehl für Bäckereien produzieren, werden dabei ebenso benötigt wie Rohstoffe zum Nähen von Gewändern, Mienen, Steinmetze, Holzfäller und und und. Nur wenn genügend Bürger in der Stadt leben, können diese Einrichtungen auch produzieren. Dabei müsst ihr auch auf die Struktur der Stadt achten – Gebäude, die aufeinander aufbauen, sollten nicht zu weit entfernt und über gut befestigte Wege erreichbar sein, um einen Versorgungsengpass zu vermeiden. Eine Stadt blüht nicht, wenn nicht auch der ein oder andere Quell der Erholung, Spiritualität oder gar Unterhaltung errichtet wird. Im Laufe des Spiels könnt Ihr so Parks anlegen, Wege befestigen, Tempelanlagen bauen und gar Bäderthermen und Theater in der Stadt errichten. Als nahe an Trier wohnend wähne ich natürlich so sofort meine Möglichkeit, Trier nachzubauen.
Die älteste Stadt Deutschlands ist römischer Herkunft
Denn einst war Trier eine solch römische Stadt. Im Stadtbild selber ist das sehr deutlich zu sehen. Alleine wenn der Tourist in Trier ankommt, führt sein Weg nicht an der Porta Nigra vorbei. Dieses römische Tor, das nicht nur die Fußgängerzone einleitet, ist Wahrzeichen der Stadt und das "am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen" (www.trier.de). Es wurde ca. 180 n. Chr. erbaut. Einen kleinen Eindruck über dieses römische Artefakt kann man sich auf der Webseite von Trier in einem netten Videoausschnitt anschauen. Auch an anderen Orten der Stadt sind bei Baumaßnahmen und Ausgrabungen immer wieder Teile des römischen Baus zu Tage getreten. So gibt es die Ausgrabungsstätte der Thermen am Viehmarkt, die Kaiserthermen, die Basilika und das Amphietheater, wo hin und wieder auch Konzerte stattfinden (in diesem Jahr u.a. Rosenstolz und BAP).
Veni, vidi, vici – Ich kam, ich sah, ich habe nichts zu besiegen!?
Friedlich geht es in Die Römer zu. Der Fokus des Spiels liegt schließlich auf dem Aufbau der Stadt und nicht auf dem Führen von Kriegen, wenn das auch zu der Zeit durchaus häufig der Fall gewesen ist. Der Aufbau selber geht in der uns vorliegenden Preview Version schon sehr flüssig und einfach von der Hand. Um Baumaßnahmen durchzuführen, wird das notwendige Menü durch einen Klick mit der rechten Maustaste geöffnet und mit links das entsprechende Gebäude ausgewählt. Mit dem Scrollrad kann man nun entscheiden, in welcher Richtung das Gebäude stehen soll. Nach einer gewissen Zeit - die notwendige Menge an Rohstoffen vorausgesetzt - ist das Gebäude fertig und es kann weitergehen. Grafisch sieht das sehr hübsch und ansehnlich aus. Die Stadt selber kann man in 360 Grad drehen und bis zu einem bestimmten Grad rein- und rauszoomen. Die Gebäude sehen detailliert aus und die Landschaften wirken schön und beschaulich - sowohl in der Tag- als auch in der Nachtansicht. Nur die Wasserfälle könnten noch etwas besser ins Bild passen. Die Sprachausgabe der Preview-Version ist zwar noch in Englisch gehalten, hört sich aber wie der Rest vom Spiel atmosphärisch sehr passend an. Wildbäche rauschen, es wird gehämmert und geklopft und der Sprecher, der auch als guter Tutor fungiert, hat sogar einen kleinen Dialekt. Wir dürfen hoffen, dass CDV auch die deutsche Version qualitativ hochwertig abliefert. Wer möchte, soll sich laut CDV die Sprachausgabe sogar in lateinisch anhören können, während deutsche Untertitel das Gesprochene übersetzen. Das Spiel könnte also auch einen schulischen Lerneffekt mit sich bringen. An Spielmodi zur Auswahl stehen in der Endfassung, die bereits im kommenden Monat erscheinen soll, neben der Kampagne auch ein herausfordernder „Challenge Mode“ sowie ein freies Spiel, bei dem ihr euch austoben dürft. Als nettes kleines Feature könnt Ihr Euch sogar ein eigenes Bilderbuch anlegen. Macht eigene Screenshots, die das Spiel zu einem netten Album zusammenfügt.
Ersteindruck: sehr gut
Die Römer machen Laune und auch Lust, mehr über die Zeit und die damaligen Gepflogenheiten zu erfahren. Der Aufbaupart dürfte vor allem Fans friedlicher Games gelegen kommen. Strategiefreunde, die eine gehörige Schlacht nicht missen möchten, werden dagegen etwas enttäuscht sein. Wenn der Entwickler Haemimont Games eine gelungene Spiel-Balance liefert, dürfte Die Römer ein gutes Stück Aufbaustrategie werden! Auf die Releasefassung nächsten Monat dürfen wir uns freuen!