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Condor


Vor einem knappen Jahr ist auf dem Nischenmarkt der Segelflugsimulationen ein neuer Stern aufgegangen: Condor übertrifft die bisherigen Simulationen um Welten!
Neben einer ungemein realistischen Flugdynamikdarstellung und einem beeindruckendem Wettermodell rundet eine gelungene Grafik den Gesamteindruck ab. Doch nun zu den Details:
Zu Erwerben ist die Simulation als Downloadvariante (160MB!) unter www.condorsoaring.com für 40 Euro oder als CD-Version für nochmals 10 Euro mehr. Eine Demovariante gibt es nicht, es finden sich aber viele Trailer und Screenshots auf der Internetseite.

Die getestete Variante des Downloads verlief problemlos und schnell. Per E-Mail erhält man den Registrierschlüssel und kann nach der kurzen, problemlosen Installation schnell loslegen.
Nach der Eingabe des Registrierschlüssels ist das Spiel bereit für endlose Flugerlebnisse. Die Menüs sind zwar leider nur in Englisch, aber sehr übersichtlich. Angenehm überrascht die Genügsamkeit bei der Rechentechnik, auch ein PC mit etwa 2GHz und einer GeForce 4 stellt bei bester Grafikeinstellung flüssig den Flug dar. Mitunter kommt es aber zu kleinen Hängern im Flug, diese sind allerdings recht selten und stören kaum. Ein kleines Baustellenschild in der Bildschirmecke entschuldigt solche Momente.
Man wundert sich, dass eine so realistische Wetterdarstellung und Aerodynamik bei guter Grafik auch noch mit einem älteren PC simuliert werden können. Da sollten sich andere Simulationen mal eine große Scheibe abschneiden!

Flugschule
Die Fugschule hat es leider nicht so in sich. Lektionen kann man sich als In-Game-Video zwar ansehen und nachfliegen, es fehlen aber die "interaktiven" Eingriffe des virtuellen Fluglehrers. Zwar sind auch Flugstunden für die Grundlagen vorgesehen, doch für einen wirklichen Anfänger wird dies wohl nicht reichen, beziehungsweise sicherlich nicht lange Spaß machen. Dem Fortgeschrittenen bietet sich ein hier ein guter Ausblick auf die meteorologischen Möglichkeiten des Simulators und streckenflugtaktische Feinheiten. Sehr mager fallen die gezeigten Kunstflugmanöver aus: Looping und Turn sind verfügbar, es gibt jedoch noch viel mehr! Also: Zum Lernen des Fliegens sollte man lieber jemanden fragen, der sich damit auskennt!

Der freie Flug (Singleplayermodus)
Im Singleplayermodus hat man die Möglichkeit, sich einer beliebigen Flugaufgabe in dem gesamten slowenischen Fluggebiet zu stellen. Man kann aufs gerade Wohl einfach losfliegen oder zum Beispiel ein Dreieck nach den Regeln der FAI absolvieren. Die Landschaft reicht dabei von Flachland bis zum hochalpinen Bereich! Seit kurzem ist nun das Scenery Toolkit veröffentlicht. Es ermöglicht Enthusiasten auf der ganzen Welt eigene Fluggebiete zu erstellen. Bereits geschehen ist dies im Bereich der östlichen Alpen in ebenfalls sehr hoher Qualität! Allerdings schlagen weitere 250 Mb im Download zu Buche.
Für jede Aufgabe im Einzelspielermodus kann die genaue Strecke durch die Wendepunkte festgelegt werden. Ebenso können Sperrgebiete bestimmt werden.

Für den Kunstflug kann man die Kunstflugbox aktivieren und auch für die Cheater ist gesorgt - der Knopf für die Sofortreparatur sorgt gleichzeitig für 1000 Meter mehr Höhe. Und natürlich gibt es eine zuschaltbare Hilfefunktion zum Anzeigen der Aufwinde für alle die, die keine Lust zum Suchen haben oder einfach mal sehen wollen, wo es denn nach oben geht. Ausgeklügelt ist das Bewertungssystem für die Flüge. Durch Schieberegler kann man Strafen für Wolkenflug, Cheating, Einflug in Sperrgebiete usw. festlegen. Leider fehlen im Singleplayermodus jegliche Gegen- oder Mitflieger. Einzige Möglichkeit nicht ganz allein in der Luft zu sein, sind die so genannten Ghosts. Das sind Darstellungen bereits absolvierter Flüge. Kommentar der Programmierer zur KI: Bis jetzt sind alle getesteten Varianten zu übermächtig! Für die Version 2 von CONDOR ist aber eine KI geplant. Die Langzeitmotivation, nur allein zu fliegen, hält sich allerdings in Grenzen. Ein bisschen Kunstflug oder einen schönen Flug im Sonnenuntergang kann man aber immer genießen.

Das Wetter
Auch das Wetter kann man sich nach Belieben einstellen, Tageszeit und Temperatur, Windrichtung und -geschwindigkeit, Thermikstärke, -größe und -variabilität. Das kann schon mal knifflig werden bei niedrigen Wolken und schwachem Steigen. Natürlich kann man auch bei so richtigem Hammerwetter fliegen und mit sehr hohem Schnittgeschwindigkeiten unglaubliche Strecken zurücklegen, wobei das Wetter aber je nach Untergrund auch mal schlechter werden kann. Wolken können zerfallen oder sich erst gar nicht bilden - Blauthermik macht auch hier nicht mehr Spaß als in Echt!

Wirklich beeindruckend sind die berücksichtigten Wettereffekte. Neben der "normalen" Thermik wird auch Hangaufwind und sogar der Leewellenaufwind simuliert. Wie in Realität bilden sich Wolken und zerfallen auch wieder und je nach Entwicklungsgrad der Wolke variiert das Steigen. Ebenso sind auch alpine Windsysteme eingebaut - nicht an jeder Stelle im Tal findet man gutes Steigen.
Feinheiten wie Wolkenstraßenbildung oder Lenticulariswolken wurden noch nicht berücksichtigt, sind aber schon für die Folgeversionen in Planung. So realistisch hat sich am Computer noch nie ein Bart angefühlt!

Die Flugzeuge
Man hat die Wahl zwischen 12 verschiedenen Flugzeugen der Offenen, Standard- und Rennklasse, sowie eines Kunstflugzeuges (FOX). Außerdem sind seit kurzem Flugzeuge der 18m-Klasse vorhanden. Es handelt sich dabei nur um Flugzeuge der gehobenen Preisklasse und neueren Baujahrs. Hier haben sich allerdings auch schon Enthusiasten zusammengetan und versuchen, den Flugzeugpark zu erweitern.

Die Flieger sind mit viel Liebe zum Detail simuliert. Natürlich sind alle äußeren, beweglichen Teile animiert. Außerdem biegen sich die Flügel je nach Belastung und sogar das feine Knistern der Fasern bei sehr großer Belastung ist zu hören. Auch die Geräusche der Steuerstangen in ihren Lagern oder das Ausfahren der Bremsklappen klingen enorm echt. Die Cockpits sind ordentlich ausgestattet und enthalten sogar ein vollständig funktionierendes IPAQ. Neben der Schwerpunkteinstellung kann auch der Wasserballast justiert werden. Ein Nimbus 4 voller Wasser kreist dann auch wirklich behäbig wie ein Jumbo, lässt aber geradeaus jeden stehen.

Multiplayererlebnisse
Nun aber zu der wahren Domäne des Spiels: Wie im echten Leben bereitet der Flug im Team und im Wettbewerb besondere Freude. Die Auswahl eines Servers ist über die Herstellerseite möglich. Das Starten eines Onlinespiels ist einfach durch Anklicken im Browser möglich. Zumeist hat man die Wahl zwischen etwa einem Dutzend Servern, wobei nicht immer viele Piloten gleichzeitig auf einem Server sind. In den Abendstunden finden sich jedoch meist eine Handvoll Piloten auf jedem einzelnen Server, gelegentlich auch mal ein Dutzend.

Außer bei den freien Servern, die die Teilnahme nicht limitieren, kann man immer nur für begrenzte Zeit dem Server beitreten. Hin und wieder ist der Server, den man gerne betreten möchte, also gar nicht mehr zugänglich - das Rennen läuft schon. Es fehlen hier leider noch optimierte Seiten im Netz, die das Ganze live anzeigen. Ist man aber einmal im Spiel, so ist die Verbindung stabil; im Test konnten keine nennenswerten Netzwerkprobleme festgestellt werden. Ein Breitbandanschluss ist nicht notwendig. Bereits ISDN ermöglicht den vollen Spielspaß.

Neben den freien Servern, die nur fürs „Einfach mal so Rumfliegen“ gedacht sind, stehen natürlich sehr viele verschiedene Aufgaben zur Auswahl. Teils handelt es sich um Einzelaufgaben, teils gehören sie zu einer Serie von Wettkämpfen (z.B. Lowlandscup). Die Position im Gesamtklassement wird auf der Homepage des jeweiligen Veranstalters veröffentlicht - ganz ähnlich dem Onlinecontest aus dem manntragenden Segelflug. Die Motivation im Mehrspielermodus ist gewaltig. Immer neue menschliche Gegner oder/und Mitflieger finden sich. Man fliegt gemeinsam durch schwieriges Wetter, versucht sich in der Luft zu halten oder jagt sich durchs Gebirge mit den besten Flugzeugen ….

Fazit
Für den Segelflugenthusiasten ein Muss, allerdings weniger geeignet für jemanden, der noch nie einen Steuerknüppel in der Hand hatte. Wer aber dem lautlosen Flug verfallen ist, wird seine Freude haben!


Alexander Lajn - 19.04.2006



Gesamtübersicht: Condor

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
85%
Sound:
85%
Grafik:
80%
Singleplayer:
90%
Multiplayer:
95%
Informationen zum Spiel:

Condor Team
Hersteller:

Condor Team
Publisher:

ca. 40,- Euro
Preis:

deutsch
Sprache:

Flugsimulation
Genre: