HOME | IMPRESSUM | KONTAKT
Spieleflut.de
Anzeige

Anzeige



Jetzt Vorbestellen

Spieleflut.de sucht dich!


RTL Skispringen 2006


Ungefähr elf Uhr im winterlichen Harrachov. Der weiße Pulverschnee reflektiert die hoch stehende Sonne und blendet das Auge. Verschneite Straßen und lange Eiszapfen machen die romantische Märchenatmosphäre perfekt. Doch heute ist ein besonderer Tag, denn neben dem Lift, der auf den Teufelsberg führt, haben sich schon zahlreiche Fans versammelt, um dem heutigen Großspektakel beizuwohnen. Egal, welcher Nationalität sie angehören, alle sind sie gekommen um ihre Lieblingsspringer anzufeuern. Die Schanze wird noch ein letztes Mal präpariert und dann kann es auch schon losgehen. Wie weit die Adler wirklich fliegen werden, werden wir in unserem RTL Skispringen 2006-Test zeigen.

Lizenz oder nicht Lizenz?
Ähnlich der EA Sports-Reihe bringt RTL nun auch regelmäßig ein neues Update seiner Wintersportserie heraus. Diesmal hat sich der TV-Riese 49Games als Entwickler ins Boot geholt und sich zusätzlich die Unterstützung des DSV gesichert. So springt man, dank offizieller Lizenz, auf allen Schanzen der Saison, von Lillehammer über Oberstdorf bis hin zu Sapporo. Jede der 41 Schanzen wurde so detailgetreu wie möglich nachgebaut und lässt sich sogar wieder erkennen. Doch obwohl das Spiel eine Lizenz besitzt, findet man keine Originalspringernamen, was ziemlich ärgerlich ist. So muss man sich mit fiktiven Namen begnügen. Die Tatsache, dass kein Editor beigelegt wurde, macht diesen Punkt zu einem recht schwerwiegenden.

Der eigene Adler
Bevor es allerdings mit dem Fahrstuhl nach oben geht, muss der Spieler sich zu nächst einmal einen eigenen Springer erstellen, oder er wählt aus einem von fünf vorgefertigten aus. Nachdem man sich für Helm und Aussehen entschieden hat, verteilt man Fähigkeitspunkte auf die Attribute Sprungkraft, Fitness, Gewicht und Größe. Zusätzlich lassen sich noch Powerpunkte für Anlauftechnik, Flugtechnik, Landetechnik, Popularität und Verhandlungsgeschick ausgeben. Und jetzt kann es eigentlich schon losgehen, wäre da nicht das Wachsen. Skier müssen gewachst werden, um sie optimal den vorhandenen Wetterbedingungen anzupassen. Ein falsches Wachs führt schnell zu Stürzen oder schlechten Weiten. Deshalb ist dies auch einer der wichtigsten Punkte im Spiel. Das Auswählen und Auftragen des Wachses stellt sich dabei allerdings als mühselige und langweilige Arbeit heraus, hier schafft ein Wachsmeister, den man verpflichten kann, Abhilfe. Dieser trägt gegen ein kleines Entgelt die optimale Wachsmischung auf. Jetzt geht es aber wirklich los.

1, 2, 3 - vorbei
Nach ein paar Kamerafahrten um die Schanze macht sich der Springer am Donnerbalken bereit. Wichtig hierbei ist, dass man die Wetterfahne im Auge behält, um sich auf die Windverhältnisse einzustimmen. Nach maximal fünf Sekunden stößt sich der Springer vom Donnerbalken ab, nun ist Timing wichtig. Mit kleineren Mausbewegungen wird zunächst die wacklige Abfahrt ausgeglichen. Kurz vor dem Sprungtisch bewegt sich eine kleine Leiste in einem horizontalen Balken nach rechts. Ab der Mitte muss die linke Maustaste gedrückt und gehalten werden, bis die Leiste ganz verschwunden ist. Mit Loslassen der Taste erfolgt der Absprung, gleichzeitig wird die Maus zum Öffnen der V-Stellung nach hinten gezogen. Ein zu früher oder gar zu später Absprung verringert die Weite. Von da an ist es wichtig, eine optimale und vor allem ruhige Fluglage zu halten. Mit der Annäherung an den Boden wird die Maus wieder nach vorne geschoben und mit Betätigen der linken Maustaste das Telemark gesetzt. Zum Korrigieren des Gleichgewichts hilft ein Ball, in der rechten unteren Ecke des Bildschirms, der auf einer Kuppel sitzt und bei Schräglage in die jeweilige Richtung kippt, zusätzlich helfen Pfeile, die Lage zu korrigieren.
Wie oben schon erwähnt, ist der ganze Sprung nur eine Frage der Reaktion. Schnell hat man das Prinzip verinnerlicht und bekommt Absprünge mit �Super� oder �Perfekt� angezeigt. Nach der Landung werden Sprungweite und die fünf Haltungsnoten der Sprungrichter präsentiert. Hieraus errechnet sich die Gesamtpunktzahl für den Sprung. Manchmal kommt es dennoch vor, dass die Werte trotz Sturz und abnormaler Flughaltung doch noch im 60er-Bereich liegen und so eine Topplatzierung noch möglich ist. Etwas zu unnatürlich für meinen Geschmack. Die Ergebnisse aus dem ersten Durchgang und dem Finale bringen den Sieger hervor. Ein Qualifikationsspringen lässt 22 Springer ausscheiden. Dies macht summa sumarum drei Sprünge für jede Schanze. Damit man sich nicht jeden Sprung einzeln ansehen muss, gibt es die Möglichkeit, jene zu überspringen.

Ich bin der König
Dreh- und Angelpunkt des Spiels ist der Karrieremodus, in dem man seinen Schützling von der Nachwuchsliga bis in die Eliteklasse begleitet. Hier springt man mehre Wettkämpfe hintereinander und erkämpft sich den ersten Platz in der Weltrangliste. Für jedes gewonnene Turnier gibt es Geld und Powerpunkte, und das ist auch bitter nötig. Zunächst müssen hier der Wachsmeister und der Trainer bezahlt werden. Natürlich muss auch die Ausrüstung von Zeit zu Zeit erneuert werden, dies geschieht im Shop. Skier, Handschuhe und andere Sachen kann man hier kaufen, unter der Vorraussetzung, dass man sie vorher freigespielt hat. Doch sind die Kaufobjekte meist so teuer, dass das gewonnene Preisgeld nicht ausreicht und man gezwungen ist, Wetten abzuschließen oder bei einer Quizshow im Sinne von �Wer wird Millionär?� mitzumachen.
Wem es allein keinen Spaß macht, der kann auch im Netzwerk, Internet oder per Hot-Seat mit bis zu 16 Freunden zocken.

Schönes Springen
Einen großen Sprung nach vorn hat die Grafik gemacht. Vor jedem Springen schwenkt die Kamera über schön animierte Anzeigetafeln, Fanplakate oder Startmonitore. Manchmal gibt es sogar ein Feuerwerk zu sehen. Der Schnee glitzert, und wenn man genau hinsieht, entdeckt man sogar leichte Motion-Blur-Effekte. Teilweise umkreisen Hubschrauber und Flugzeuge das Geschehen.
Dennoch finden sich auch Schattenseiten: So sehen die Bewegung der Bäume unnatürlich und stumpf aus, und auch die Animationen der Springer wirken abgehackt und im Allgemeinen nicht flüssig. Besonders krass ist dies bei Stürzen zu sehen. Diese sehen aus, als wenn jemand einen Schalter umlegt.

Die Animationen könnte man ja noch verzeihen, wenn da nicht diese aufgesetzten und unpassenden Audiokommentare wären. Ein Weltcupsieger und ein RTL-Moderator geben sich hier ein überhaupt nicht lustiges Stelldichein. Mit Sprüchen wie "Ikarus, der den Menschen das Feuer brachte, Entschuldigung Prometheus war das ja" ist heute kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Allerdings sind die gegebenen Informationen über die Schanzen doch recht gut anzuhören, dennoch empfiehlt es sich, diese beiden Quatschköpfe lieber stummzuschalten.

Fazit
RTL Skispringen 2006 ist eines der typischen Spiele, die eine geringe Eingewöhnungszeit benötigen, dafür aber keine richtige Langzeitmotivation bieten. Zu einfach das Spiel- und zu abwechslungslos das Trainingsprinzip. Hier helfen auch keine Quizfragen oder Wetten weiter.
Jeder, der eine gute Simulation sucht und noch keinen der Vorgänger besitzt, kann sich das Spiel ruhig kaufen, wer allerdings schon über Skispringen 2005 verfügt, sollte lieber die Finger davon lassen.


David Lojewski - 18.01.2006



Gesamtübersicht: RTL Skispringen 2006

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
77%
Sound:
65%
Grafik:
74%
Singleplayer:
76%
Multiplayer:
77%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Pentium 3, 1Ghz. 256MB RAM. 3D Karte mit 64MB Grafikkartenspeicher. DirectX kompatible Soundkarte. W
System:

900 MB
CD/HD:

ca. 25 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Sport
Genre: