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Resident Evil Outbreak #2


Aus den Tiefen unserer Bestände haben wir es ausgegraben und stellen Euch heute - wenn auch mit recht großer Verspätung - Resident Evil Outbreak #2 vor. Inzwischen zum Budgetpreis zu haben, könnte es genau das Richtige sein, um jedes Zombie-Hasser-Herz höher schlagen zu lassen. Ob es jedoch lieber in den Untiefen unseres Spielevorrats hätte bleiben sollen oder ob es hält, was Resident Evil verspricht, erfahrt Ihr im folgenden Review.

Willkommen zurück in Raccoon City
Während uns das letzte Resident Evil Abenteuer ins nicht sehr sonnige Spanien verschlug, geht’s in Resident Evil Outbreak #2 zurück zu den Ursprüngen der Serie – nach Raccoon City. Nachdem der letzte Outbreak Teil ehr ein Flop war und uns den Zugang in die Online Welt in Europa verwehrte, fährt Capcom jetzt noch mal alle Geschütze auf, bevor die Serie endgültig auf die Next Generation Konsolen auswandert. Ob sich dieser letzte Hilfeschrei gelohnt hat erfahrt Ihr hier auf SpieleFlut.de

Aus alt macht neu
Eine wirkliche Innovation war die Zombiehatz ja noch nie. Immer das gleiche Konzept: Rätsel lösen und lahme Zombies die Euch zum Fressen gern haben zurück in die Hölle schicken. Die Schauplätze und Gegner veränderten sich, doch am Spielprinzip hat sich nie viel geändert. Höchste Zeit für eine Runderneuerung. Und was bietet sich da mehr an, als die Serie in die Weiten des World Wide Web zu portieren? Wirkliche Neuerungen sucht Ihr vergebens. RE: Outbreak #2 versteht sich aber auch ehr als Add On zum ersten Teil. So gibt es viele Parallelen zu Outbreak. Ihr schlendert durch die verlassenen und zombieverseuchten Straßen Raccoon Cities und macht einen Zombie nach dem anderen kalt. Das Ganze passiert vor vorgerenderten Hintergründen mit einer recht statischen Kamera. Schockeffekte gehören dazu wie trocken Brot zu Wasser.
Ihr beginnt damit, Euch eines von mehreren Alter Egos aus zu suchen. Diese haben verschiedene Fähigkeiten. Gute Nahkampffähigkeiten, Wundversorgung oder Schusswaffenerfahrung – jeder Charakter ist Spezialist auf einem anderen Gebiet. Anders als im ersten Teil werden Euch nun Eure Mitflüchtlinge im Solomodus nicht zugeteilt sondern Ihr sucht sie selbst aus. Glück für Euch, denn wirklich prickelnd war die CPU Auswahl nicht.

Ein starker Kritikpunkt war die KI Eurer Mitstreiter. Während der Onlinemodus ganz klar im Vordergrund liegt und es in Sachen Intelligenz nichts zu bemängeln gibt – ja nachdem mit wem Ihr flieht – hat sich an der Künstlichen Intelligenz der NPCs nicht viel geändert. Zwar versorgen Euch die Recken ohne Aufforderung mit Munition und Heilmittel, dennoch laufen sie Euch stur vor der Flinte herum und wechseln den Raum, ohne sich an der Action zu beteiligen. Klares Minus für den Offline Modus. Gut ist, dass man sich nun wenigstens das Szenario in dem man spielen will aussuchen kann.

Ihr spielt jetzt in fünf Arealen, von denen eins ein Trainingsgelände ist. Wirklich lange dauert keines dieser Szenarien. Resident Evil Veteranen dürften schnell durch sein. Die Spielzeit verzögert sich höchstens der grottigen Steuerung wegen. Manchmal geht man in die eine Richtung und wird wie von Zauberhand in die andere Geführt. So wurden die spärlichen Rätsel scheinbar um ein „genau überlegen, wie Ihr lauft“ – Rätsel erweitert. Und was ist mit den Schockeffekten? Ok, es gibt noch diverse gescriptete Schockmomente, aber selten sieht man einen Gegner, der durch ein Fenster gesprungen kommt um Euch am Hals zu nagen.

Technik die begeistert
Ladezeiten mit bis zu 20 Sekunden waren in Resident Evil Outbreak keine Seltenheit. Diese wurden dem Erdboden gleich gemacht und so könnt Ihr nun teilweise in Echtzeit durch Türen stapfen. Grafisch ist seit dem letzten Teil nicht wirklich viel passiert. Toll sehen lediglich die neuen Zomiearten wie Elefanten aus. Riesig, zerfetzt und gemeingefährlich stapfen die trägen Riesenzombies auf Euch zu um dann mit einem Ruck mit dem Rüssel einen nachhaltigen Grund zu geben, dem Schild „Tiere nicht füttern“ Beachtung zu schenken! Gerade hier liegen aber die Stärken von RE: Outbreak #2 – die Zombieschar hat sich im Vergleich zum ersten Outbreak grandios erweitert.
Der Sound ist nichts besonderes. Fast keine Hintergrundgeräusche, dafür stur stöhnende Zombies, die sich alle gleich anhören. Auch auf Surround Sound müsst Ihr verzichten.

Minimale Ausstattung
Ein bekanntes Manko von Resident Evil war bisher immer das Inventarsystem. Die einen liebten es aufgrund der Tatsache, dass man nur weiterkam, wenn man intelligent verstaute, die anderen hassten es, weil es oft lange Laufwege bescherte um von einer Kiste zum Einsatzort zu gelangen. Auch Outbreak ändert daran nichts. Lediglich die Kisten fallen ersatzlos weg. Und mit vier Standardplätzen ist das Inventar nun wirklich nicht groß. Glücklicher Weise gibt es auch nicht mehr viele Items zu transportieren. Bei der Wahl der Waffen sollte man schon mal entscheiden, ob man lieber das obligatorische Stahlrohr oder eine durchschlagskräftige Shotgun mitnehmen soll.

Fazit
Zu kurz, zu wenig Innovation, Resident Evil Outbreak #2. Was soll das bitte Capcom? Nur als Entschädigung für den für Euch zu wichtigen deutschen Markt – dem im letzten Teil die versprochene Onlinefähigkeit fehlte - ein Vollpreisspiel herauszugeben, das nicht nur zu kurz sondern für Solospieler fast gar nicht interessant ist finden wir nicht fair. Wo ist der Flair eines Resident Evil hin? Ihr habt uns doch mit dem vierten Teil der Horrorhatz bewiesen, dass Ihr nicht nur alte Aufgüsse drauf habt. Ok, ich will nicht nur meckern, der Onlinemodus ist durchaus interessant, was aber wohl daran liegen mag, dass man mit lebendigen Mitspielern unterwegs ist.


Karsten Recktenwald - 26.12.2005



Gesamtübersicht: Resident Evil Outbreak #2

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
58%
Sound:
75%
Grafik:
72%
Singleplayer:
69%
Multiplayer:
75%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca. 32 Euro
Preis:

Deutsch / Engl. Spra
Sprache: