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Nightmare before Christmas: Oogies Revenge


Weihnachten nähert sich mit immer größeren Schritten, in den Kaufhäusern kann man sich schon seit Wochen vor Weihnachtsdekoration kaum mehr durch die sowieso zu engen Gänge kämpfen und die Weihnachtsmärkte locken mit Glühwein. Wem dies alles zu viel ist, weil dem Fest der Liebe so sowieso nichts abzugewinnen ist, der darf sich vielleich über Nightmare before Christmas aus dem Hause Capcom freuen, denn dort sieht man, wie Weihnachten auch aussehen könnte. Ob sich das Spiel jedoch für Euch lohnt, das erfahrt Ihr wenn Ihr schnell weiterlest.

Ein Alptraum aus der Traumfabrik
Weihnachten, das Fest der Liebe! Und genauso kamen in den 80er und Anfang der 90er Jahre die Weihnachtsfilme daher. Romantische Komödien und berührende Dramen zu Weihnachten rührten die Herzen und förderten den Produktionsausstoß der Tränendrüsen und der Taschentuchindustrie - bis am 08.12.1994 ein Weihnachtsfilm der anderen Art in den deutschen Kinos startete. Tim Burton - bis dahin als Regisseur von Filmen wie "Beetlejuice", "Batman", "Batmans Rückkehr" und "Edward mit den Scherenhänden" erfolgreich - sah die Zeit für eine Wende kommen und produzierte Henry Selicks "Nightmare before Christmas". Technisch gesehen beschritt man mit dem Film neue Wege, war es doch der erste abendfüllende Stop-Motion-Film in den Kinos. Die Technik, die bislang nur als Special Effect in Erscheinung trat, sorgt für einen enormen und zeitfressenden Aufwand, der sich im Fall von "Nightmare before Christmas" allerdings gelohnt hat. Bei einem Budget von knapp 18 Mio. Dollar spielte der Film alleine in den USA etwa 50 Mio. Dollar ein - in Deutschland gingen nicht ganz 350.000 Fans in die Kinos. Obwohl es keinen offiziellen zweiten Teil gibt, läuft der technisch gesehene Nachfolger "Tim Burtons The Corpse Bride" seit kurzem in den Kinos.

The Nightmare before Christmas
Jack Skellington ist der "Held" in dem Film "The Nightmare before Christmas" - und zwar ein eher tragischer. Er ist der Kürbiskönig von Halloween Town, aber er langweilt sich über all die Scherze und Spielereien, die man sich alljährlich zu Halloween ausdenkt. Jedes Jahr ist es der gleiche Trott, und die Menschen fürchten sich immer weniger. So irrt er eines Tages durch die Wälder und landet im süßfröhlichen Christmas Town, einer Welt, in der das ganze Jahr über Weihnachten ist. Mit der Idee, auch Weihnachten in diesem Jahr zu übernehmen, kehrt Jack zurück in seine Welt und stößt dabei nicht überall auf Freunde.

Elf Jahre später
2005 erscheint nun auf der PS2 "Nightmare before Christmas: Oogies Revenge". Nach der Einleitung im Filmstil taucht ihr in der Rolle des Jack Skellington in die Welt von Halloween ein und erlebt erst einmal einen Schrecken. Wo sind all die Bewohner von Halloween Town hin? Weg - dank Oogie Boogie. Der Bösewicht hat kurzerhand in Abwesenheit von Jack die Geschicke in Halloween Town übernommen und überall seine bösen Skelette postiert. Jacks Auftritt: Er soll in Halloween Town wieder für Recht und Ordnung sorgen. Ausgerüstet mit einer Peitsche namens Seelenfänger wehrt er die Angriffe der Bösen ab und kann zudem als Kürbiskopf Feuer speien oder als Weihnachtsmann der etwas anderen Art für höllisch explosive Geschenke sorgen.

Die Kämpfe laufen dabei meist gleich ab. Schlagen, schlagen, schlagen. Verschiedene Kombinationen sorgen für etwas Abwechslung. So kann man Gegner festhalten und zu Boden werfen, durch die Luft schleudern und mit der Peitsche nachkarten. Das alles macht Anfangs sehr viel Spaß, flacht aber im Laufe des Spiels wieder ab. Allzu sehr wiederholt sich der Ablauf im Spiel. Zwischendurch gibt es Zwischengegner und Boni, welche mit dem einen oder anderen Extra-Objekt belohnt werden. Bis ihr allerdings zu den Gegnern gelangt, lauft ihr hin und wieder sehr ziellos durch die Halloween-Welt und liefert euch an den immer wieder selben Stellen Gefechte mit bösen Buben.

Grusical - Musical
Hin und wieder gibt es - wie man es vom Film gewohnt ist - Musical-Einlagen. Das passiert, wenn ihr in diversen Kämpfen entsprechende Noten aufgesammelt habt. Geht das musikalische Extra los, ist es eure Aufgabe, den Rhythmus zu halten. Je länger das funktioniert, desto schwächer werden die Gegner in der Umgebung. Hier greift das Spiel auf den genialen Soundtrack von Danny Elfman zurück, der zu so ziemlich fast allen Filmen von Tim Burton die Filmmusik komponiert, und der im Film auch den Gesang von Jack Skellington übernommen hat. Im Spiel wurde die Musik übernommen, textlich jedoch an die Handlung des Spiels angepasst.

Grafischer Stil - schräg!
Die Grafik von "Nightmare before Christmas" sieht alles in allem sehr nett aus, ist aber nicht State-of-the-Art. Es wird versucht, den Charme des Films einzufangen, was aber nicht immer optimal gelingt. Dennoch wirkt die Grafik schön schräg. Kein Stein liegt korrekt auf dem anderen und jeder Bauleiter bekäme einen Schock angesichts der windschiefen Mauern und Gebäude. Negativ fällt dagegen auf, dass die Schatten nicht immer korrekt und auch nicht sonderlich detailliert dargestellt werden. Texturen wirken teilweise etwas verwaschen und unscharf. Technisch nicht auf dem aktuellen Niveau, verliert "Nightmare before Christmas" an der Stelle den Anschluss an aktuelle Spiele. Dafür stimmt die Atmosphäre einen wieder froh - vor allem, wenn man den Film nicht nach dem ersten Schauen im Schrank verstauben lässt sondern ihn "alle Jahre wieder" herausnimmt und "Oh du Fröhliche" brummt.

Fazit
Fans des Films greifen zu und erleben ein paar Stunden Spaß in ihrem Halloween Town. Grafikfetischisten, die auf technisch ausgereifte Spiele stehen, werden sich sicher zweimal überlegen, ob sie sich Nightmare before Christmas kaufen. Spaß macht es schon - aber nicht konstant. Als nettes Spiel für zwischendurch, gerade in der Zeit zwischen Halloween und Weihnachten, lohnt sich ein Blick aber allemal.


Uwe Billen - 12.11.2005



Gesamtübersicht: Nightmare before Christmas: Oogies Revenge

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
77%
Sound:
82%
Grafik:
69%
Singleplayer:
76%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Playstation 2, Memorycard
System:

ca. 45 Euro
Preis:

engl. mit dt. UT
Sprache: