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Pathologic


Horror-Durststrecke
Eine lange Strecke hat das Spiel Pathologic bereits hinter sich gebracht, denn für geraume Zeit sah es so aus, als käme das düstere Adventure hierzulande nicht auf den Markt, während es im russischen Handel bereits zu haben ist. Dann nahm sich Frogster Interactive dem Spiel an und weitete seine Zusammenarbeit mit dem russischen Label Buka Entertainment um dasselbe aus. Im ersten Quartal 2006 soll das Game nun für den hiesigen Markt angepasst erscheinen, und die Zeit soll dazu genutzt werden, das Spiel in wesentlichen Punkten zu verbessern. Anhand der nun vorliegenden Version konnten wir uns einen ersten Überblick über das Spiel verschaffen. Ob uns 2006 der Horror pur befällt?

Der Herbst ist da
Herbst - es regnet. Der Himmel ist grau und die bunten Blätter fallen von den Bäumen. Mitten in dem tristen Anblick liegt eine kleine Stadt. Einst von Viehtreibern bewohnt, ist sie im Laufe der Zeit zu einem sehr mysteriösen Ort verkommen. Seite an Seite leben dort in "merkwürdiger sozialer Struktur, Tiere, Kinder, Herrscher, Geister der Vergangenheit, die verdorbene Jugend von heute und Personifizierungen urzeitlicher Ängste". Mitten in das triste Grau des Herbstes treibt eine tödliche Seuche, die die Menschen in der Stadt nach und nach infiziert und dahinschlachtet. Selbst die Wissenschaft hat weder eine Erklärung noch ein Gegenmittel für diese todbringende Krankheit.

Der Fremde brachte Tod und Trauer
Drei Fremde machen sich unabhängig voneinander auf den Weg in die Stadt, um ihre ganz persönlichen Ziele zu verfolgen. Da wäre der Intellektuelle Daniel Dankovskiy, an dessen Begabung zur Medizin die Behörden ihre Zweifel haben, und der ein Heilmittel gegen den Tod sucht. Der geniale, aber leicht desillusionierte Chirurg Artemiy Burakh, der familiär bedingt ziemlich verrückt nach anatomischen Experimenten ist, kehrt nach zehn Jahren auf Bitten seines Vaters in den Ort zurück. Und das übersinnlich begabte Mädchen, das in der First-Look-Version noch nicht integriert war, aber in der Finalversion als dritter Charakter zur Verfügung steht, hält sich selbst für den Messias. Jeder von den drei genannten Charakteren hat seinen eigenen Weg zu gehen, und muss dabei zwölf Tage in der real gewordenen Hölle überleben. Nebenbei sollte natürlich auch das Rätsel der mysteriösen Stadt und seines ganz persönlichen Schicksals gelöst werden.

Eine Frage des Charakters
Je nach Charakterwahl startet das Spiel an einem anderen Ausgangspunkt und hat einen unterschiedlichen Ablauf. So erlebt ihr das Grauen aus der jeweiligen Perspektive und handelt entsprechend logisch, ohne der Seuche zum Opfer zu fallen. Dabei müsst ihr nicht nur auf die allgegenwärtige, allwissende, unsichtbare Infektion aufpassen, sondern auch auf die beiden anderen Charaktere, die unabhängig voneinander handeln und sich gegen euch verschwören. Wer mit Waffengewalt vorgehen möchte, darf das Schießeisen zur Hand nehmen, was allerdings den Verlauf der Handlung ändert. Die Konsequenzen aus eurem Handeln müsst ihr selber tragen. Wer wie ein schießwütiger Rambo durch das Spiel läuft, wird sehr schnell merken, dass er so nicht weit kommt. In der Stadt selbst bewegt ihr euch in der Ego-Perspektive. Dabei dürft ihr auch die Kampfhaltung einnehmen und die Fäuste schwingen. Die sollte man, wie auch die Waffen, jedoch mit Bedacht einsetzen.

November - Monat des Todes
Grafisch kommt Pathologic in der Vorschauversion etwas trist daher - passend zum Herbst und der Umgebung, in der es spielt. Dennoch wirken die Texturen selbst in der höchsten Auflösung etwas verwaschen und wenig detailliert. Aktuelle 3D-Spiele sehen da meist schon besser aus. In der Stadt befinden sich andere Personen, von denen man viele ansprechen und wortreiche Dialoge führen kann. Mit wenigen Tastaturbefehlen hat man das recht schnell im Griff. Sobald eine Person oder ein Gegenstand zu blinken beginnt, kann man mit ihm etwas anstellen; Kisten oder Türen öffnen, Leute ansprechen, das Bett benutzen und zu Kräften gelangen.

Wichtig für Pathologic ist die Atmosphäre, und die ist in der Vorschauversion schon sehr düster. Auch wenn die richtigen Schreckmomente bei meinen ersten Versuchen noch ausblieben, so gab es an manchen Stellen die eine oder andere Szene, die nichts für Weicheier und Warmduscher ist.

Die Menümusik passt sehr gut zu der Atmosphäre des Spiels. Im Spiel an sich sind die Sounds noch etwas spärlich eingesetzt. Knarrende Türen, Lauf-, Summ- und Windgeräusche sind zu vernehmen. Ein paar Spannungssteigerer, wie zum Beispiel Herzklopfen in brenzligen Situationen oder gar Musik, dürften es schon sein. Bis zum Erscheinen ist also sowohl grafisch als auch soundtechnisch noch einiges machbar. Der Veröffentlichungstermin ist für das erste Quartal 2006 geplant, vereinzelt ist sogar von dem 9. Februar 2006 als genauem Datum die Rede.

Fazit
Von der Story her versprechen sich Buka Entertainment und Ice Pick Lodge ebenso viel wie hierzulande der Publisher Frogster Interactive, die das Spiel in Deutschland auf den Markt bringen. Wenn nun grafisch wie auch musikalisch die dichte und sehr spannende Atmosphäre der Story aufrechterhalten werden kann, dürfte uns 2006 ein gruseliger Ausflug in die Wüste bevorstehen. Der erste Eindruck ist noch etwas nüchtern, stimmt uns aber hoffnungsvoll.


Uwe Billen - 05.11.2005



Gesamtübersicht: Pathologic

Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Adventure
Genre: