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Codename: Panzers Phase Two


Mehr als nur Geschichte
Mit Codename: Panzers Phase 2, der Fortsetzung des beinahe gleichnamigen Erstlings Codename: Panzers Phase One, reiht sich ein weiterer Titel in die Folge von Spielen ein, die uns die Geschichte rund um die Schlachten des Zweiten Weltkrieges erzählen wollen.
Im Grunde will uns „Codename: Panzers Phase 2“ aber nicht nur die damaligen Ereignisse nahe bringen, sondern uns vor allem durch viele actionreiche Missionen direkt am Geschehen teilhaben lassen.

Hans im Kreuzfeuer
Wie auch im ersten Teil der Panzers-Serie tauchen wir wieder in drei Kampagnen in die Welt der taktischen Kriegsführung ein. Mit von der Partie sind die Achsenmächte (Italien/Deutschland), die Alliierten (England/USA) und eine Gruppe von Partisanen (Jugoslawien). Jede dieser Gruppen stellt dabei eine Kampagne. Gleich zu Beginn der Kampagne der Achsenmächte fällt auf, wie viel Mühe die Entwickler in die Story gesteckt haben. Jede einzelne Mission wird mit einem Kurzfilm vorbereitet, in der man unter anderem die Charaktere des Spiels sehen kann. Man bekommt so das Szenario erläutert und wird anschaulich auf die bevorstehenden Missionen vorbereitet. Diese so genannten Cutscenes werden auch während einer Mission oft eingespielt, um den Fortschritt in der Geschichte zu untermalen. Die erste Kampagne spielt in der trockenen Wüste Nordafrikas. Dabei steuert man in den Jahren 1940 bis 1943 die beiden Charaktere Dario de Angelis und Hans von Gröbel. Zum einen ist das Ziel natürlich der Sieg über die Briten und die Vertreibung derselben aus diesem Gebiet, und zum anderen begibt man sich auf die Suche nach Darios verlorenem Bruder Sergio.

Die zweite Kampagne spielt weiterhin in Afrika, doch auch Sizilien ab dem Jahre 1942 ist nun Schauplatz des Geschehens. Dort leitet der Spieler die Invasion der Briten und Amerikaner auf Sizilien. Charaktere sind hier Jeffrey S. Wilson und James Barnes. In der dritten und letzten Kampagne, die erst nach Beendigung der beiden ersten gespielt werden darf, leitet man die Freiheitskämpfe der Partisanenkrieger nach dem Fall Mussolinis. Mit Farvan Pondurovic und Aleksander Efremovich soll der Spieler der Belagerung durch die Achsenmächte Herr werden.

Ruhm wirkt anziehend
Wie auch schon aus dem ersten Teil bekannt, ist das Missionsdesign sehr vielfältig. So werden mit stetig steigendem Schwierigkeitsgrad immer neue Dinge vom virtuellen General verlangt. Während des Spielens fällt nach einiger Zeit auf, dass im Prinzip alle Ereignisse gescriptet sind, das wird noch durch die Verwendung der Cutscenes unterstützt. Das bedeutet, dass der Spieler ganz gezielt durch das Geschehen geleitet wird und es kaum Alternativlösungen oder einen anderen Ausgang gibt.
Die Mission ist entweder gewonnen oder verloren, dazwischen gibt es nichts. Gewonnen ist sie nur, wenn ein bestimmtes Ziel erreicht wurde. Taktische Freiheit hat der Spieler natürlich in einem gewissen Rahmen, und die ist auch vonnöten, um eine individuelle Lösung entwickeln zu können. Einen Lösungsplan, der auf alle Missionen zutrifft, gibt es zum Glück nicht. Um diese Missionen zu bestehen, kann der Spieler zu Anfang einer jeden zuerst die Einheiten auswählen, die er mit in die Schlacht nehmen will. Dies ist natürlich nicht unbegrenzt möglich: Zum einen ist die virtuelle Kompanie auf eine gewisse Anzahl begrenzt, und zum anderen kostet jede Einheit eine gewisse Anzahl an Prestigepunkten.
Diese Prestigepunkte sammelt sich der Spieler während der Mission, zum Beispiel durch das erfolgreiche Abschließen sowohl der Haupt- als auch der Nebenmission oder durch das Auffinden versteckter Ziele. Die dabei zu sammelnden Punkte sind unterschiedlicher Anzahl, auch die Einheiten haben ganz unterschiedliche Preise, so kann man pauschal sagen: Wer hat, der kann, und je mehr eine Einheit kostet, desto durchschlagender sind auch ihre Argumente. Ein weiterer Punkt ist, dass man Einheiten, die nicht zerstört sind, in die nächste Mission mitnehmen kann. Geht man also sparsam und taktisch mit den Einheiten um, spart man Prestigepunkte.

Taktik ist die halbe Miete
Damit man aber seine Einheiten nicht durch einen unüberlegten Vorstoß Marke „Einfach mal feste drauf“ verheizt, ist je nach Mission eine angepasste und wohl überlegte Taktik gefragt. Man sollte immer die Vor- und Nachteile sowie die spezifischen Eigenschaften der Einheiten beachten. Da viele Panzer unterschiedlich schnell und wendig sind, sind einige, wie etwa die Flammenpanzer, nur auf den Nahkampf ausgelegt. Andere wiederum können aus weiter Entfernung Schüsse auf feindliche Einheiten und Basen abgeben. Des weiteren gibt es noch unterstützende Maßnahmen wie Luftaufklärung, Luftangriffe und Artillerieangriffe, die dem Spieler in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehen. Überhaupt ist das Angebot an Einheiten im Vergleich zum Vorgänger noch einmal vergrößert worden. So gibt es mehr als 100 Panzer, gepanzerte Fahrzeuge, Jeeps, Artillerieeinheiten und unterstützende Fahrzeuge und Flugzeuge. Alle Einheiten haben bestimmte Eigenschaften, sind sehr detailliert gestaltet und mit eigenen Geräuschen ausgestattet.

Im Dunkeln ist gut munkeln!
Als neues Feature des Spiels fällt vor allem der Nachtmodus auf. Das sieht nicht nur anders aus, sondern macht auch gefechtstechnisch richtig Sinn. Wie man auch aus dem normalen Alltag weiß, sieht man Nachts einfach nicht so weit wie sonst und das gilt natürlich auch für den Gegner. Das kann man sich nun zu nutze machen. Mit einer gewissen Vorsicht und der Schleichtaktik. Man kommt so näher an den Gegner heran und kann ihn überraschen. Zusätzlich hat man auch noch die Möglichkeit die Nachtscheinwerfer der Fahrzeuge zu nutzen, um die Sichtweite wieder zu erhöhen.

Technik
Die Grafik, die uns Panzers bietet, ist nach wie vor eine der besten, die man im Strategie-Segment finden kann. Alle Einheiten haben ein sehr detailliertes Aussehen und bewegen sich in einer Art und Weise, die der Realität recht nahe kommt. Zudem ist es möglich, die Kamera nach Lust und Laune zu drehen, heran- und heraus zu zoomen, ganz so wie, man das gern hätte. Mit der Gepard-Engine bietet Panzers maximale Grafikleistung gepaart mit akzeptablen Systemanforderungen. Die Engine zaubert ein abwechslungsreiches Terrain, gigantische Explosionen, Licht-, Schatten- und Nachteffekte sowie detailreiche Einheiten auf den heimischen Bildschirm. Zusätzlich kann man Anti-Aliasing aktivieren, was jedoch einen leistungsstarken PC erfordert. Auch der Sound kommt nicht zu kurz. Alle Einheiten haben ein eigenes, realitätsnahes Klangprofil und produzieren je nach Zoomstufe unterschiedlich laute Geräusche. Auch je nach Beschädigungsgrad der Einheiten empfängt man teilweise verzerrte Funksprüche. Die Einheiten zu Fuß geben laut, wenn man ihnen einen Befehl erteilt. Die Hauptcharaktere sprechen deutsch, mit dem jeweiligen landestypischen Akzent. Alle anderen Einheiten sprechen in ihrer Landessprache. Die Musik in Menü und Spiel ist abwechslungsreich und wird auch nach längerem Spielen nicht eintönig.

Multiplayer
Wie auch im ersten Teil bietet das Spiel wieder die bekannten Multiplayer-Modi. Im so genannten Teamspiel gibt es Kämpfe gegen bis zu sieben computergenerierte und/oder echte Spieler. Dies ist ein Kampf ohne Nachschub, man kann also nur die Einheiten nutzen, die von Anfang an zur Verfügung stehen. Der zweite Modus wird Herrschaft genannt. Wieder trägt man eine Schlacht gegen höchstens sieben computergenerierte und/oder echte Spieler aus, bei der das Ziel darin besteht, ein Infanterielager mit Fahrzeugfabrik zu erobern, außerdem muss eine Radarstation für Luftangriffe gehalten werden, um das Feld zu dominieren. Schließlich gibt es noch den Missions-Modus, in dem verschiedene Missionsziele auf mehreren Karten gegen bis zu sieben andere Spieler erfüllt werden wollen.

Fazit
Codename: Panzers Phase 2 ist meiner Meinung nach eine würdige Fortsetzung des ersten Teils, mit neuen Einheiten und abwechslungsreichen Missionen sind dem Käufer des Spiels viele Stunden Kurzweil sicher. Dennoch muss man dazu sagen, dass dieses Spiel arcadelastig ist und nicht immer realitätsnah gestaltet ist. Das garantiert aber auch weniger beschlagenen Spielern ein angenehmes Spielerlebnis und schützt vor übermäßigem Frust, wenn etwas mal nicht gleich gelingt. Wer also im Zweiten Weltkrieg spielende Strategiespiele mag, dem kann der Titel uneingeschränkt empfohlen werden.


Falk Müller - 13.09.2005



Gesamtübersicht: Codename: Panzers Phase Two

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
88%
Sound:
90%
Grafik:
92%
Singleplayer:
90%
Multiplayer:
88%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Pentium/Athlon 1 GHz, 256 MB RAM, Win2000/XP, 64 MB Grafikkarte
System:

3.5 GB
CD/HD:

ca. 40 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache: