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Pro Evolution Soccer 5 (PC)


Die Fußballer auf den Packungen der PES-Reihe sind nicht immer die sympathischsten, die man sich vorstellen kann. Auch bei Pro Evolution Soccer 5 werden mit Johny Terry und Thierry Henry wieder einmal zwei Spieler abgebildet, die nicht unbedingt jedem zusagen. Doch wie gut ist es da, dass die PES-Serie schon immer am meisten mit ihren inneren Werten die Spieler verzaubert hat. Das Geschehen auf dem Rasen wurde bei keinem Konkurrenzspiel derart realistisch in Szene gesetzt, so dass der einzige wirkliche Konkurrent von PES 4 den Namen PES 5 trägt. Ob und welche Verbesserungen es geben wird, lest ihr in unserer brandaktuellen Vorschau, in der auch die Eindrücke der spielbaren Version auf der GC Einfluss finden.

Individualismus vor, noch ein Tor!
Beim Pass von Kalm auf Schmeiger, der dann für Knori ablegt, merkt man sofort: Die echten Namen sind das nicht. Nur ein Teil der in PES 5 enthaltenen Mannschaften wurde lizenziert, die deutsche gehört nicht dazu. Dies ist allerdings kein Beinbruch, da man mit dem Editor sehr viel tun kann, um seine Lieblingsmannschaft realitätsgetreu nachzubilden. Wem der Umgang mit demselben allerdings ob seiner konsoligen Menüführung zu umständlich ist, wird sich auch dieses Jahr wieder auf die absoluten PES-Fans verlassen können, die einem die Arbeit per Patch abnehmen. Zudem kann man die einzelnen Spieler jederzeit an ihrem Erscheinungsbild erkennen. Im Gegensatz zu den FIFA-Teilen merkt man schon anhand der Art, wie sich ein Spieler steuert, wer gerade am Ball ist. So braucht ein Hamann schon seine paar Sekunden, um den Ball sicher anzunehmen und dann auch noch weiterzuleiten, während das bei einem Rosicky eine fließende Bewegung ist. Auch die Größe spielt eine wichtige Rolle. Wer zum Beispiel Jan Koller in seiner Mannschaft weiß, kann als letztes Mittel stets auf Flanken setzen, die der Hühne dann öfter ins Tor setzt als etwa Thomas Häßler seinerzeit. Der neueste PES-Titel verstärkt diese Unterschiede noch einmal, denn die Spieler haben etwas von ihrem Leistungsvermögen einbüßen müssen und nähren sich somit der Realität etwas mehr an. Denn wenn man ehrlich ist, sieht man in Wirklichkeit weitaus weniger Hackentricks und Außenrisspässe, als das noch in Teil 4 der Fall war. Das führt natürlich dazu, dass es ein wenig schwerer geworden ist, Traumkombinationen aufs Parkett zu zaubern, doch Profis dürften sich darüber freuen, ist es doch so noch schöner, wenn es einem trotzdem auf höchstem Schwierigkeitsgrad gelingt, ein Traumtor zu schießen.

Taktische Meisterleistung
Am Rest des Spiels ändert sich wenig. Der Meisterliga-Modus, der es einem ermöglicht, eine Mannschaft von Flaschen erster Güte zu begnadeten Fußballprofis zu entwickeln und sich dabei in unterschiedlichsten Wettbewerben zu beweisen, wurde etwas weniger kompliziert gestaltet. So war es in PES 4 schon eine schwere Aufgabe herauszufinden, wie man überhaupt neue Spieler verpflichten kann oder bei seinen eigenen die Vertragsdauer zu verlängern. Allzu viel verändert hat sich an der Menüführung jedoch nicht. Der Wechsel- und Taktikbildschirm gleicht dem im Vorgänger fast haargenau. Die Mannschaftsstärken lassen sich jedoch besser vergleichen: Ein Fünfeck markiert mit jeder Ecke die besonderen Stärken einer Mannschaft (die sich im Spiel auch deutlich auswirken). Wählt man dann den Gegner aus, wird dessen Spielstärke ebenfalls als Fünfeck auf dieselbe Fläche projiziert, was es einfacher macht, möglichst faire oder interessante Duelle auszutragen.

Übel, FIFA 2006, gut, besser, PES 5, perfekt
Die Präsentation könnte dieses Jahr sogar den in dieser Disziplin angeblich besseren Konkurrenten FIFA überflügeln. Die Spieler selbst sehen deutlich besser aus als bei der Konkurrenz von EA, wo die Gesichtstexturen doch arg grob wirken und Kanten deutlich hervortreten. In PES sehen die Kicker dagegen sehr natürlich aus. Zudem gibt es nun auch noch mehr kleine, aber feine Details wie heraushängende Trikots oder sichtbarer Atem bei Matches auf Eis und Schnee (ebenfalls neu). Die Stadien sehen ebenfalls sehr gut aus, viele davon, wie zum Beispiel das Berliner Olympiastadion, erkennt man auf den ersten Blick, auch wenn die Originalnamen nicht immer vorhanden sind. Leider sind die deutschen Kommentatoren wie schon in den vorherigen Teilen nicht die Stimmungskanonen schlechthin und in ihren Bemerkungen nicht immer auf der Höhe des Geschehens. Wenigstens kann man aus verschiedenen Sprachen wählen, so dass man nicht auf das deutsche Duo festgelegt ist.

Ersteindruck
Alles in allem wird man mit dem Kauf von PES 5 nicht viel falsch machen können, das steht jetzt schon fest. Das Probespielen auf der GC hat schon ordentlich Spaß gemacht. Neulinge sollten sich den neuesten Teil sowieso vormerken, und auch die alten Hasen, die schon die letzten Teile kennen, können sich auf Änderungen gefasst machen, die eine völlig neue Einarbeitung erfordern. Der Mehrspieler-Modus, der im letzten Teil durch extreme Lags und eine fehlende Lobby abschreckte, soll nun angeblich mit einer solchen Lobby aufwarten und sogar Zwei-gegen-zwei-Matches erlauben, das konnte von uns allerdings noch nicht bestätigt werden. Hier bleibt vor allem spannend, ob es wieder zu derartigen Lags kommt, die dem Client das Spielen nahezu unmöglich machen. Ist das nicht der Fall, wird PES 5 auch in Sachen Mehrspieler der FIFA-Reihe den Rang ablaufen.

Ihr wollt wissen, was FIFA 2006 zu bieten hat und warum es mit ziemlicher Sicherheit nicht an PES 5 heran kommen wird? Dann studiert auch unsere Kurz-Preview zu FIFA 2006.


Lennart Griese - 31.08.2005



Gesamtübersicht: Pro Evolution Soccer 5 (PC)

Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

CPU mit 2,5Ghz, 1GB RAM, Radeon 9700 Pro sollten zum flüssigen Spiel reichen
System:

ca. 40 Euro
Preis:

u.a. auch Deutsch
Sprache:

Fußball-Simulation
Genre: