HOME | IMPRESSUM | KONTAKT
Spieleflut.de
Anzeige

Anzeige



Jetzt Vorbestellen

Spieleflut.de sucht dich!


Games Convention 2005


Alle Jahre wieder... erscheint die mittlerweile größte Gaming-Messe unseres Kontinents. Die Rede ist natürlich von der Games Convention in Leipzig.
Das Licht der Welt erblickte sie erst im Jahre 2002. Damals noch äußerst skeptisch beäugt, startete die Messe im Schatten der ECTS in London, der bis dato imposantesten Messe Europas rund um PC- und Konsolenspiele. Viele bekannte Publisher, unter anderem auch Eidos, sagten der GC damals mit einem deutlichen "Nix is!" ab.
Sie glaubten nicht so recht an den Standort Leipzig und damit auch nicht an den Standort Deutschland. Völlig unbegründet allerdings, zumal Deutschland Europas größter Spiele-Abnehmer ist. Es kam, wie es kommen musste: Die ECTS in London ist nach nur drei Jahren verkommen, unwichtig, ohne relevante Bedeutung.
Somit ist nun die Games Convention die kleine Schwester der E3 und verzeichnet jährlich ein derart schnelles Wachstum, dass selbst Chinas Wirtschaftswachstum aufs Abstellgleis muss, um der GC Platz zu machen.

Über 70 000m² verteilten sich auf vier gewaltige Hallen, welche den Besucher in eine Welt der Bewunderung, des Erstaunens und der Spannung zogen.
Nicht neu, dennoch bewährt und auch dieses Jahr wieder dabei: Das Business-Center. Nur zugänglich für Fachbesucher, bietet dieser Gebäudekomplex eine ruhige Möglichkeit für private Vorführungen und Gespräche.
Obwohl die GC immer wieder betont, sie sei eine Messe für das breite Publikum (im Gegensatz zur E3, die nur für Fachbesucher zugänglich ist), richtete die GC 2005 erstmals einen Tag nur für Presseleute, Entwickler, Publisher und andere Geschäftsleute ein. So war der Mittwoch ausschließlich für Fachbesucher, ab Donnerstag jedoch durfte auch ein jeder "Normalo" in die Wunderwelt der digitalen Spiele eintauchen.
Ausgebaut wurde auch die "GC family"-Sparte. Hier ging es nicht nur um Lernspiele für kleine Kinder, sondern auch darum, den Eltern die Angst vor den "modernen Lehrmethoden" zu nehmen und sich mit den neuen Möglichkeiten für die Kleinen anzufreunden.

Der finanzielle Aspekt schreckte nur wenige begeisterte Computer- und Konsolenfans ab. Mit zehn Euro gab es bereits eine Tageskarte, Schüler und Studenten waren sogar für nur sieben Euro dabei. Wer erst nach 15:30 Uhr hereinschneite, brauchte sogar nur noch 4,50 Euro zahlen. Empfehlenswert war das allerdings nicht, da um diese Uhrzeit die meisten Vorstellungen und Präsentationen der verschiedenen Aussteller schon vorbei waren, auch wenn die Messe noch bis 18 Uhr, Sonnabend sogar bis 20 Uhr geöffnet hatte.

Wer Zweifel hegte, tat dies eigentlich ohne Grund, denn es waren mittlerweile so gut wie alle namhaften Publisher vertreten, die allesamt ihre neusten Hits präsentierten und vorführten. So konnte man beispielsweise, sofern man über 18 war, die ersten Filmausschnitte aus dem kommenden Kinofilm zu DOOM 3 bewundern. Des Weiteren gab es Neues zu Gothic 3, Unreal Tournament 2007, Need for Speed: Most Wanted, Pro Evolution Soccer 5, Age of Empire III, Anno 1703, Fifa 2006 und und und...

Ein Tag auf der GC
Schon in Leipzig-Stadt wird man, wenn man als Nicht-Leipziger mit seinem Zug am Bahnhof angekommen ist, die überall präsenten Plakate wahrnehmen, die auf das Ereignis hinweisen. Sogar ein paar zum Spielen einladende Stände wurden am Bahnhofseingang platziert, um das Publikum schon einmal ein wenig auf das einzustimmen, was da noch kommen mag. Die etwas holprige Straßenbahnfahrt (von den Einheimischen liebevoll "Straba" genannt) überstanden habend, wird man zuerst beeindruckt von der Größe des Areals. Oftmals sehen Gebäude ja von außen kleiner aus, als sie es in Wirklichkeit sind, die Leipziger Messe jedoch lässt keinen Zweifel am Umfang des Platzes aufkommen. Der Haupteingang führt in den mittleren Glasbau, in dem man sich nicht allzu lange aufhalten sollte, wenn man etwas gegen ungemütliches Licht und sehr hohe Temperaturen hat. Viel zu sehen gibt es hier bis auf ein paar Stände, die hauptsächlich mit auffälligen Autos auf sich aufmerksam machen wollen, sowieso nicht.
Die wichtigen Dinge warten in den Hallen 2, 3, 4 und 5, wo die Hersteller ihre insgesamt 189 Premieren und sonstige Produkte vorstellen. Hier besteht das Licht auch aus einem angenehmen Halbdunkel. Die Stände einfach nur als Stände zu bezeichnen, ist fast schon abwertend, bedenkt man den enormen Aufwand, der in sie investiert wurde. Der EA-Stand zum Beispiel sieht von außen wie eine kleine Version der Münchener Allianz-Arena aus, von innen kann man eine 360°-Leinwand bestaunen, auf der Trailer der neuesten EA-Spiele laufen. Bei unserem Besuch der Pressekonferenz funktionierte diese allerdings nur bruchstückhaft, wenngleich selbst das ein faszinierendes Erlebnis war. Ein Namenloser hat die 15 Minuten Aufenthalt in dieser Apparatur sogar als die beste Viertelstunde seines Lebens bezeichnet. Eigenlob stinkt. Konami etwa konzentriert sich darauf, worauf es wirklich ankommt: Neben einer kleinen Bühne für Präsentationen lassen sich neben anderen Spielen sechs Möglichkeiten erspähen, an denen man das sehnsüchtigst erwartete PES 5 probespielen kann, und zwar in allen Versionen, die erscheinen werden. Auch wenn man einige Zeit mit Warten verbringt und zwecks Beschleunigung des Vorgangs zwischendurch etwas finstere Blicke auf die noch Spielenden werfen muss, lohnt sich das Anstehen allemal (Vorschau folgt).

Nach einer Weile wird man von schmerzenden Füßen und einem leeren Magen daran erinnert, dass man sich schon eine ganze Weile auf der Messe befindet, ohne auch nur annähernd alles gesehen zu haben. Man kann sich dann natürlich in den Messe-Cafés verpflegen, allerdings Marke "2 ¤ pro 0,3 Liter Cola". Wer es gerne anspruchsvoll hat, begibt sich in das circa 100 Meter entfernte Schnellrestaurant einer wohlbekannten Firma, wo man bestimmt nicht verhungern wird. Derartig gestärkt wirft man sich wieder ins Geschehen, steht hier an, wartet dort, und das alles nur, um Spiele zu spielen, von denen die meisten ohnehin erst nächstes Jahr erscheinen. Kugelschreiber, Sonderhefte und andere Geschenke wie etwa der USB-Stick von EA tragen auch dazu bei, dass man überall einmal gewesen sein möchte. Was allerdings seltsam anmutet ist der anscheinend stattfindende Kampf um die lauteste Musik in der Halle. Aus allen Richtungen beschallt es einen mit hektischen Tonfolgen. Wahrscheinlich möchte man der Konkurrenz einfach nur in nichts nachstehen, was in einem regelrechten Akkustik-Terror seine Konsequenz findet. Und so verwundert es auch nicht, dass man, erschöpft vom ewigen Stehen (Ubisoft etwa richtete eine komplette Pressekonferenz ohne Stühle aus) und der anderen ununterbrochen auf einen einprasselnden Eindrücke, etwas fertig ist, wenn es sich zum Ende neigt. Erschöpft, aber glücklich, auf einer Messe gewesen zu sein, die für Spieler genau das richtige ist.

Wer die Games Convention 2005 verpasst hat, sollte sie sich im nächsten Jahr auf keinen Fall entgehen lassen, denn sie wird mit Sicherheit noch größer, noch eindrucksvoller, noch spektakulärer und noch mitreißender...

Links
Natürlich waren wir nicht nur zum Spaß auf der Games Convention 2005. Einige der Games haben wir uns näher angesehen und für euch Previews, Kurzberichte und Screenshots zusammengefasst. Die Links zu den Berichten findet hier, sobald sie online sind:

Gothic 3 - Preview
Pro Evolution Soccer 5 - Preview

Kurz-Previews zu:
Black & White 2
X³ - Reunion
Need for Speed: Most Wanted
FIFA 2006
Rush for Berlin
Paraworld


Roland Budde & Lennart Griese - 21.08.2005