Seit vor einigen Jahren Die Sims - eine Lebenssimulation für den PC - herauskam, erschienen immer wieder Erweiterungspacks, aber lange kein Nachfolger. Ende letzten Jahres war es dann endlich soweit: Die Entwickler von Maxis hatten den Nachfolger zum erfolgreichsten PC Spiel aller Zeiten fertiggestellt. Doch Maxis bleibt sich treu. Schon ein knappes Vierteljahr später kommt das erste Add-on zu Sims 2 auf den Markt: Die Sims 2: Wilde Campus Jahre. Nun bleibt nur noch die Frage, ob die Erweiterung dem PC-Hit gerecht wird. Unser Test gibt Aufschluss...

In Wilde Campus Jahre könnt ihr eure jungen Sprösslinge, nachdem sie mit der Schule fertig sind, erstmalig auf die Universität zum Studieren schicken. Neu bei Sims 2 war, dass eure Schützlinge altern und schließlich irgendwann sterben. Dabei durchliefen sie verschiedene Altersstadien: Angefangen beim Baby über Kleinkinder, Kinder und Teenys bis hin zu Erwachsenen und schließlich alten Knackern. In Wilde Campus Jahre kommt nun noch ein neues Alter hinzu. Sobald deine Teenager ihr Elternhaus verlassen und auf den Campus kommen, werden sie unumgänglich und unwiderruflich zu jungen Erwachsenen, die restlichen Tage als Teeny verfallen. Verlassen sie den Campus nach ihrem Studium wieder, sind sie Erwachsene. Darum solltet ihr euch gut überlegen, wann ihr eure Sims studieren schickt, denn ihr könntet ihnen zuvor beispielsweise noch Fähigkeiten aneignen, die das Studium erleichtern.

Erst einmal auf dem Campus angekommen, müsst ihr euch zuerst einmal eine Bleibe suchen. Je nach Größe eures Geldbeutels könnt ihr euch eine eigene Wohnung mieten, eine WG aufmachen oder in einem Wohnheim unterkommen. Damit ihr auch später immer das nötige Kleingeld zur Verfügung habt, könnt ihr euch für verschiedene Stipendien bewerben oder euch Gelegenheitsjobs, beispielsweise als Aushilfe in der Cafeteria, Barmixer oder Straßenmusikant, der auf die Großzügigkeit seiner Mitstudenten hofft. Um zu arbeiten, Spaß zu haben oder Leute zu treffen, könnt ihr jederzeit per Taxi die öffentlichen Gebäude auf dem Campus besuchen. Anfangs, sobald ihr ein Dach über dem Kopf habt, solltet ihr erst einmal eines von 11 Fächern, z. B. Geschichte oder Psychologie, wählen. Diese Fächer können euch den Zugang zu den neuen Karrieren, beispielsweise im Showbuisness, gewähren. Ist das Fach gewählt, kann das Leben an der Uni richtig beginnen und zumindest technisch kann sich das wirklich sehen und hören lassen. Im Prinzip gibt es zur Technik nicht viel zu sagen. Da Wilde Campus Jahre nur ein Add-on ist, gibt es keine technischen Neuerungen. Ihr bewundert die gleiche atemberaubende 3D Grafik wie im Hauptspiel und steuert mit der simstypischen, einfachen Maussteuerung. Auch der Sound ist gut gelungen. Die Geräusch sind gewohnt realistisch und passend und die Sims sprechen immer noch ihren lustigen Kauderwelsch, lediglich die Hintergrundmusik ist neu.

An der Universität könnt ihr euer Umfeld erstmals nicht direkt selbst kontrollieren. In einem Wohnheim z.B. hat jeder ein winziges Räumchen mit Bett und Schrank und seinem Bild an der Tür für sich, das er, wenn er möchte abschließen kann. Solang du dich nicht in den Räumen der anderen befindest, kannst du nicht sehen wer oder was sich darin befindet. Der Rest sind Gemeinschaftsräume, wie z. B. Duschräume und Toiletten für Studenten und Studentinnen, eine Kantine, in der immer außer nachts kostenloses Essen angeboten wird, Computerräume oder ein Fernsehzimmer, die für alle jederzeit zugänglich sind. Vier Jahre seines Lebens verbringt euer Sim auf dem Campus. Jedes Jahr besteht aus zwei Semestern, die jeweils drei Tage andauern. In diesen drei Tagen solltet ihr euch bemühen euren Notendurchschnitt zumindest über die Mindestanforderung zu heben, denn wenn nicht, müsst ihr das Semester wiederholen und wenn dies zu oft passiert, fliegt ihr. Um eure Noten zu verbessern, solltet ihr regelmäßig gutgelaunt die Vorlesungen besuchen, eure Hausarbeiten machen oder eine Seminararbeit, die ganz schön arbeitsaufwändig ist, abliefern. Studiert ihr fleißig, sind die vier Jahre schließlich um und ihr bekommt euer Diplom. Dann habt ihr noch eine dreitägige Gnadenfrist, bevor ihr den Campus entgültig verlassen müsst.

Doch nicht jeder Student ist zum Streber veranlagt, nicht jeder möchte vier Jahre aufregende Studentenzeit damit verbringen nur fürs Studium zu Büffeln. Schließlich sind Studenten berühmt berüchtigt für spaßige, unordentliche WGs und wilde Partys. Damit solche Typen in Wilde Campus Jahre nicht zu kurz kommen haben sich die Entwickler etwas einfallen lassen: das Einflusssystem. Unter die normalen Wünsche deines Sims, für deren Erfüllung du Punkte für spezielle Extras wie beispielsweise eine Geldfälschermaschine bekommst, mischen sich sogenannte Einflusswünsche. Für diese speziellen Wünsch, die immer mit deinen Mitsims zu tun haben bekommst du zusätzlich Einflusspunkte. Da gibt es so einfache Wünsche wie mit jemandem zu reden bis hin zu küssen oder dein Sims wünscht sich 3 neue Freunde. Das ist gar nicht so einfach, denn Freundschaften knüpft man schließlich nicht im Handumdrehen. Aber du hast eine Menge Möglichkeiten mit deinen Mitbewohnern zu kommunizieren: das reicht vom einfachen Tratschen über Kissenschlachten bis hin zu Flirts. Aber Vorsicht nicht alles kommt gleich gut an. Habt ihr die Wünsche erfüllt und genügend Einflusspunkte eingesackt könnt ihr euch daran machen andere, egal wie ihr zu ihnen steht, für euch schuften zu lassen. So könnt ihr sie z. B. dazu überreden für euch Hausaufgaben zu machen, die Seminararbeit zu schreiben, aufzuräumen oder andere lästige Hausarbeiten für euch zu erledigen.

Die Sims- Wilde Campus Jahre ist meiner Meinung nach das beste Add-on zu einem Sims-Spiele überhaupt. Der Nachfolger war deutlich besser und auch seine Add-ons scheinen es zu werden. Das erste zu mindest bietet euch eine gänzlich neue Welt, wesentlich mehr also, als nur ein paar Zusatzeinrichtungsgegenstände. Obwohl die Campuszeit recht kurz ist, lädt sie einen immer wieder ein mit einem neuen Schützling von vorne anzufangen. Viele Stunden Spielspass sind für alle Simsfans garantiert. Lediglich die hohen Hardewareanforderungen sollte man vor dem Kauf bedenken.