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Devil May Cry 3 (PS2)


Nach dem genialen ersten Teil der Devil May Cry Serie war der zweite Teil sowohl spielerisch, als auch grafisch eine herbe Enttäuschung. Langweilige Levels, ein enttäuschendes Aufrüstsystem und einfallslose Endgegner führten dazu, dass das Spiel heftig kritisiert wurde. Die Entwickler von Capcom hatten beim dritten Teil also wieder einiges gut zu machen, denn schließlich galt es den guten Ruf der Serie wiederherzustellen. Und eines kann ich euch jetzt schon sagen, die Entwickler haben sich scheinbar die Kritik zu Herzen genommen und sich kräftig ins Zeug gelegt. Interessanterweise ist die Story des Spiels zeitlich gesehen vor den Ereignissen der ersten beiden Teile angesiedelt.

Ein Bruderzwist
Brüder vertragen sich nicht immer. Wenn es bei Dante und seinem Bruder Vergil so wäre, könnte dieser gut damit leben. Aber das bleibt für den größten Dämonenjäger aller Zeiten nur ein Wunschtraum, den Dantes Bruder hat böses im Sinn. Er hat sich mit den bösen Mächten der Finsternis verbündet und will zusammen mit Arkham das Tor zur Welt der Dämonen öffnen. Deshalb haben die beide in Dantes fiktiver Heimatstadt einen geheimnisvollen Turm mit dem Namen "Temen-Ni Gru" aus dem Boden gestampft. Aber um ihr Ziel zu erreichen brauchen sie auch den Teil des Amuletts das Dante hat. Darum bekommt er eine Einladung von den zwei Übeltäter. Da kurz darauf Dantes Büro zu Kleinholz verarbeitet wird, ahnt dieser sehr schnell, das sein Bruder und seine Helfers Helfer nur Böses im Schilde führen. Darum macht er sich auf, um Schlimmes zu verhindern. Fast das gesamte Spielgeschehen findet in dem Turm statt. Die Story ist sehr spannend und wird anhand von sehr sehenswerten Zwischensequenzen einfach erstklassig präsentiert.

Action pur
Rein spielerisch orientiert sich Devil May Cry 3 sehr stark am ersten Teil der Serie. Es ist vor allem eine einzigartige Metzelorgie bei der ihr jede Menge Dämonen den Gar ausmacht. Zwar gibt es auch ein paar Rätseleinlagen, die sind aber sehr einfach. Neue Ideen findet ihr hier kaum, das Meiste beschränkt sich auf die bekannten Varianten "Schlag mit der richtigen Waffe auf ein Objekt" oder "Suche einen Gegenstand und bringe ihn an die richtige Stelle". Im puren Gegensatz zu diesen etwas langweiligen Rätseleinlagen stehen die coolen und stylischen Kämpfe von Dante, die einfach erstklassig und sehr abwechslungsreich sind. Um sich in diesem Punkt deutlich vom Vorgänger abgrenzen zu können, haben die Entwickler sechs verschiedene Kampfstile ins Spiel eingebaut. Am Beginn jedes Levels und manches Mal auch innerhalb der Welten könnt ihr euch einen Kampfstil aussuchen, den Dante benutzen soll. Als "Swordmaster" kämpft er hauptsächlich mit seinen Schwertern. Wer lieber Feuerwaffen benutzt, wählt den Kampfstil "Gunslinger".
Abhängig von eurem gewählten Stil lernt Dante unterschiedliche Kombos, die er gegen seine Feinde einsetzen kann. Egal welchen Kampfstil ihr benutzt, ihr tretet gegen eine kaum enden wollende Feindesschar an. Sobald ihr einen der 20 Level zur feindfreien Zone erklärt habt, wartet ein Bossgegner auf euch. Diese besonderen Gegner sind nicht zimperlich und meistens ziemlich stark. Wer diese Kämpfe ohne ausgeklügelte Taktik im Hau-Ruck-Verfahren bewältigen will, wird sehr schnell seinen Helden im Kampfe sterben sehen. Wenn es euch absolut nicht gelingen will, einen Endgegner zu bezwingen, schaltet das Spiel nach einer gewissen Anzahl virtueller Tode in den "Easy"-Modus um. Da sind die meisten Gegner nur noch halb so stark und dadurch wesentlich leichter zu bezwingen.

Sehenswert
Auch in grafischer Hinsicht ist Devil May Cry 3 eine Wucht. Der Turm und sämtliche Orte des Spiels sind liebevoll gestaltet und werden an vielen Stellen von hübschen Lichteffekten ausgeleuchtet. Egal ob es sich um Dante seinen Bruder oder seine Gegner handelt, alle sehen gut aus und sind erstklassig animiert. Bei den Animationen merkt man, dass die Entwickler das Motion Capturing Verfahren angewendet haben. Alle Personen bewegen sich selbst in den Bullet-Time Aufnahmen so realistisch und menschlich, dass es wahrlich eine Freude ist, ihnen dabei zuzusehen. Vor allem die Moves, die Dante während der Kämpfe vom Stapel lässt sind erstklassig in Szene gesetzt, allerdings sind sie mehr als eine Spur unrealistisch.
Aber wen stört das bei solch einem Spiel schon. Das starke Kantenflimmern stört da schon deutlich mehr, ohne allerdings den Spielspaß zu senken. Unterstützt wird das gute Aussehen des Spiels durch einen hervorragenden Sound. Während eines Kampfes dröhnt treibende und sehr coole Rockmusik aus euern Lautsprechern, ansonsten werdet ihr von einem stimmungsvollen und sehr passenden Orchestersounds begleitet. Die englischen Sprecher sind sehr ordentlich, eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht, lediglich deutsche Untertitel. Die Steuerung ist absolut unkompliziert und geht einem sehr einfach von der Hand.

Fazit
Nach der herben Enttäuschung des Vorgängers ist Devil May Cry 3 eine absolute Wucht. Gut, wirklich neues hat das Spiel nicht zu bieten, aber der äußerst actionreiche Spielablauf macht einfach riesig Spaß. Die Story des Spiels ist zwar keine Offenbarung, geht aber in Ordnung und wird sehr spannend und stimmungsvoll präsentiert. Die Entwickler haben es verstanden einen spielerisch an den Bildschirm zu fesseln. Lediglich die kurze Spieldauer von ca. 10 Stunden fällt mir als ernsthafter Kritikpunkt ein. Aber in diesen 10 Stunden werdet ihr bestens unterhalten, deshalb kann ich dieses Spiel bedenkenlos jedem empfehlen, der mit dem Genre etwas anfangen kann.


Ghost - 29.04.2005



Gesamtübersicht: Devil May Cry 3 (PS2)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
90%
Sound:
88%
Grafik:
88%
Singleplayer:
89%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca. 60 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Action-Adventure
Genre: