Robots (GC)
Oft genug schneiden sich die Wege von Kinofilmen und Videospielen. Eine Garantie für Erfolg ist das jedoch nicht allzu häufig. Eigentlich sogar eher selten. Denken wir da doch einfach an den Film zum Spiel "Wing Commander" oder an das Spiel zum Film "Pearl Harbor". Aber schließlich stirbt die Hoffnung zuletzt und einige Lichtblicke gab es dann doch. Robots versucht nun das Image der "Spiele zu Filmen" aufzubessern. Ob das wirklich geklappt hat oder ob es sich doch nur um blanke Geldmacherei handelt, schildert euch unser Test.
Spiele gibt's, die gibt's gar nicht. Gibt's das? Aber ja! Denn sollte man ein Spiel, welches ohne einen Funken Leben daherkommt, als existent bezeichnen? Man muss es wohl, könnte man es doch sonst nicht einmal testen und davon abraten. Wie all das mit dem nun folgenden Test zur Lizenzverwurstung "Robots" zusammenhängt, kann sich manch Leser vielleicht denken, doch wird die ganze Tragweite der Bedeutung erst im Verlauf desselben offenbar...
Robbi, Tobbi und das FlieWaTüt
Großer Held sowohl des Films als auch des Spiels ist der junge Erfinder Rodney, der unbedingt einmal sein großes Vorbild Bigweld in der Metropole Robot City treffen möchte. Doch daraus wird erst einmal nichts, da ein fieser Fiesling namens Ratchet die Macht in der Firma besagten Vorbildes an sich gerissen hat. Rodney, der verständlicherweise einigermaßen enttäuscht ist, macht sich nun auf, die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Allein die Handlung zu beschreiben hat mich ob deren Plumpheit schon arg strapaziert, und da sich kaum Abweichungen zum Kinofilm erkennen lassen (soweit man das als jemand, der denselben nicht gesehen hat, beurteilen kann), dient die Hintergrundgeschichte nun beim besten Willen nicht als Anreiz zum Weiterspielen, eher das Gegenteil ist der Fall.
Die Handlung wird durch ein paar Szenen aus dem Film vorangetrieben, die jedoch ziemlich einschläfernd wirken, da einen hier nicht etwa witzige Szenen erwarten, wie es anhand der Vorlage vielleicht angemessen wäre, sondern von einem Sprecher nur die groben Stationen des Geschehens vorgetragen werden, untermalt mit mehr oder weniger spaßigen Filmsequenzen.
Die Handlung wird durch ein paar Szenen aus dem Film vorangetrieben, die jedoch ziemlich einschläfernd wirken, da einen hier nicht etwa witzige Szenen erwarten, wie es anhand der Vorlage vielleicht angemessen wäre, sondern von einem Sprecher nur die groben Stationen des Geschehens vorgetragen werden, untermalt mit mehr oder weniger spaßigen Filmsequenzen.
It'sa me, Rodney
Wie viele Filmumsetzungen hat man aus "Robots" ein Jump'n'Run gemacht, schließlich kann man dieses Genre auf fast jedes Machwerk zuschneiden. Bei "Robots" steuert man Rodney aus der Verfolgerperspektive und bewegt sich in nicht sonderlich originell gestalteten Levels umher. Das Aktionsrepertoire umfasst Dinge wie springen, schlagen, schießen und (natürlich) laufen. Zudem kann Rodney, wenn er einen Doppelsprung vollführt hat, ganz im Stile eines Super Mario auf den Boden donnern und dadurch etwaige Schalter aktivieren. Überhaupt wirken sämtliche Bewegungen aus Spielen wie Mario 64 abgekupfert, was einen doch unerbittlich in die Langeweile treibt. An bestimmten Stellen kann Rodney auch an Seilen hinabschliddern oder unter Hindernissen durchrutschen. Immerhin ist hier nichts großartig schiefgelaufen. Gleiches kann man allerdings nicht von den Missionen behaupten, die einen erwarten. Theoretisch kann Rodney sich frei in Robot City umherbewegen, um von einem Areal zum anderen zu wechseln, kann man sich relativ am Anfang eine Transportkapsel kaufen. Damit rollt man dann ein wenig durch absurde Kanalsysteme, bis man irgendwo ankommt. Leider wurde hier auf die wirkliche Nachbildung einer Stadt verzichtet, und auch die Orte haben keine festen Koordinaten. Sobald man irgendeinen Ausgang aus dem Kanalgeflecht nimmt, kommt man an dem Ort an, wo es die nächste Mission zu erledigen gilt. Mit wirklicher Navigation hat das nichts zu tun und führt einem nur noch einmal die sehr konstruiert wirkende und kein bisschen lebendige Spielwelt vor Augen. Spricht man nun einige der wenigen Personen an, mit denen man tatsächlich eine Konversation führen kann (die meisten lassen nur Standardsätze wie "Kann nicht reden, muss meine Kiefergelenke ölen lassen" los), erhält man einen Auftrag, wobei manche optional sind. So gut wie immer geht es darum, eine Anzahl von Bauteilen oder Bauplänen zu finden, die entweder von Gegnern bewacht sind oder nicht. Auch Zeitdruck herrscht manchmal.
Flinten-Henry schießt
Natürlich kommt es früher oder später zu Feindkontakt. Die Palette der Opponenten reicht von umherwirbelnden Brummkreiseln über normale Haudraufroboter bis zu stationären Geschützen. Neues findet man hier ebenfalls nicht, eher wird man mit jedem Mal mehr gelangweilt. Rodney kann mit seinem Schrotwerfer in die Egoperspektive wechseln und somit Gegner besser anvisieren. Das klingt in der Theorie ganz nett, doch praktisch sorgt die arg begrenzte Reichweite der Projektile dafür, dass man es lieber sein lässt und diese Ansicht nur benutzt, um sich einen Überblick über das Level zu verschaffen, wenn die (auch eigenhändig justierbare) Kamera mal wieder nur in ungünstige Winkel zu stellen ist. An verschiedenen Stellen stehen aus dem Boden ploppende Monitore, an denen Rodney speichern und etliche Dinge kaufen kann. So ist es möglich, sich durch eine Verbesserung in der Ego-Perspektive alle Missionsziele mit überdimensionalen blauen Pfeilen angezeigt werden, damit auch der letzte Dämlack nicht stundenlang auf der Suche nach der einen fehlenden Schraube durch die Levels hetzen muss.
Außer einigen weiteren Waffenaufrüstungen kann man auch tolle Tanzeinlagen für seinen kleinen Roboter kaufen, welcher stets um Rodney umherfliegt und sich ab und an an vorgegebenen Stellen sogar steuern lässt. Leider entging mir der Sinn des ganzen, denn sehr spaßig ist das alles nicht, aber ich deutete ja bereits an, dass der Charme (nicht die CharMe) in diesem Spiel durch ein gekünsteltes Etwas ersetzt wurde. Der Gipfel der Nutzlosigkeit sind allerdings Fotostrecken, die man erwerben und später im Startmenü ansehen kann. Hier hat man einfach Bildschnipsel zusammengeklaubt, die wohl wirklich nur für die eingefleischtesten "Robots"-Fans aller Zeiten zur Erheiterung dienen. Nicht zu vergessen sind die kurzen Filmszenen, die sich auch anwählen lassen.
Außer einigen weiteren Waffenaufrüstungen kann man auch tolle Tanzeinlagen für seinen kleinen Roboter kaufen, welcher stets um Rodney umherfliegt und sich ab und an an vorgegebenen Stellen sogar steuern lässt. Leider entging mir der Sinn des ganzen, denn sehr spaßig ist das alles nicht, aber ich deutete ja bereits an, dass der Charme (nicht die CharMe) in diesem Spiel durch ein gekünsteltes Etwas ersetzt wurde. Der Gipfel der Nutzlosigkeit sind allerdings Fotostrecken, die man erwerben und später im Startmenü ansehen kann. Hier hat man einfach Bildschnipsel zusammengeklaubt, die wohl wirklich nur für die eingefleischtesten "Robots"-Fans aller Zeiten zur Erheiterung dienen. Nicht zu vergessen sind die kurzen Filmszenen, die sich auch anwählen lassen.
Die Megapole
Für Konsolenverhältnisse ist die Grafik wohl noch als durchschnittlich zu bezeichnen, auf dem PC jedenfalls wäre sie für die heutige Zeit nicht mehr angemessen. Die ach so lebendige Stadt ist nichts als ein starres Hintergrundbild, vor dem ein paar mäßig modellierte Fluggeräte umhersausen. Die unwichtigen Charaktere, die in den verschiedenen Orten als Statisten dienen, wiederholen sich in Aussehen und Stimme auch ständig, wenigstens sind sie halbwegs ordentlich modelliert, was auch für Rodney gilt. Ein paar Glanz- und Lichteffekte kann man erhaschen, allzu viel Grafikpracht sollte man jedoch nicht erwarten. Störend sind zudem die sehr langen Ladezeiten, die selbst beim Laden von kleinen Arealen einen guten Happen Zeit beanspruchen. Überhaupt leidet die Atmosphäre an fehlenden Interaktionsmöglichkeiten mit der Umwelt, so ist zum Beispiel kaum eine Tür in den Straßen von Robot City offen, man läuft fast immer linear gestaltete Levels ab.
Fazit
Diejenigen, die sich das Spiel zu "Robots" schon angetan haben, tun mir wirklich leid. Zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl hier ein durchdachtes und mit Seele programmiertes Spiel vor sich zu haben. Eher hat es den Anschein, als ob die Entwickler schon ein Jump'n'Run-Korsett hatten, in das sie nun halt die Hintergrundgeschichte und die Charaktere von "Robots" pressten, aber es hätte vielleicht genau so gut etwas ganz anderes sein können. Nimmt man den happigen Preis von circa 45 Euro, stellt sich die Frage, wer mit diesem Produkt etwas anzufangen wissen könnte, gar nicht, denn so ein Machwerk hat niemand verdient.
Gesamtübersicht: Robots (GC)
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
12%
Sound:61%
Grafik:57%
Singleplayer:36%
Informationen zum Spiel:
Hersteller:
Hersteller:
Publisher:
ca. 45 Euro
Preis:
Deutsch
Sprache:
Jump'N'Run
Genre: