Men of Valor (PC)
Ohne die Kriege in der Vergangenheit hätten viele Spieleentwickler ihre Fantasie deutlich mehr anstrengen müssen, aber die Aufgabe hat ihnen die Natur des Menschen selbst abgenommen. So konzentrieren sich die Macher von Spielen die beispielsweise vom Zweiten Weltkrieg oder auch dem Vietnam-Krieg handeln, mehr auf eine authentische und realistische Atmosphäre, die den Spieler mitreißen soll. Men of Valor gibt Ego-Shooter-Fans ein weiteres Mal die Möglichkeit, in den dichten Dschungel abzutauchen und Agent Orange mal von unten zu sehen. Ob sich der Ausflug wirklich lohnt, zeigt euch unser Test.
Ich selbst halte nicht viel vom Krieg, aber ich spiele ihn gerne. Vietnam 1961: Einer der umstrittensten Kriege in den die USA verwickelt wurde, beginnt und wird zehn Jahre dauern - ohne dass die Amerikaner am Ende als Sieger vom Feld ziehen. Das zweifelhafte Vergnügen amerikanischer GI's könnt ihr jetzt am Bildschirm nachempfinden, wenn ihr euch bei Men Of Valor in die Schlacht stürzt.
Stotternder Start
Die schlechte Nachricht zu Beginn: Ohne den Patch 1.03 läuft das Spiel nur auf Sparflamme, die Sprachdateien werden nicht korrekt wiedergegeben und im Spiel stecken einige Bugs. Nachdem der Patch installiert ist, läuft das Spiel einwandfrei. Traurig jedoch, dass Vivendi scheinbar nicht in der Lage war, das Spiel vernünftig zu testen und die gravierenden Fehler zu erkennen. Ein Intro ohne Ton ist schließlich kein Kavaliersdelikt.
Der Spieler schlüpft in die Rolle des schwarzen US-Marines Shepard, der mit seiner Einheit an der Front im Vietnam-Krieg kämpft. Wer sich mit der Steuerung vertraut machen möchte, absolviert erst einmal ein Training, was bei einigen Funktionen, wie dem Werfen von Granaten sinnvoll ist. Dann kann es schließlich losgehen - und es beginnt alles ganz harmlos: Im Ausbildungscamp wird Football gespielt und ein Kamera-Team macht eine Dokumentation - bis plötzlich Raketen einschlagen. Und der Spieler steckt mitten drin, ist aber noch handlungsunfähig. Anschließend scheint es endlich loszugehen: Shepard sitzt auf einem gepanzerten Wagen, die anderen GI's unterhalten sich munter - noch immer kann der Spieler nur zusehen. Erst nachdem der Konvoi in einen Hinterhalt gelockt wurde und es Verluste gibt, dürft ihr eingreifen. Atmosphärisch ist dabei einiges an Gänsehaut zu verbuchen, wenn die Vietcong schreiend auf euch zulaufen oder zwischen den Gewehrsalven brüllen: "Go home!"
Verstehen kann man den Feind nicht immer, denn er spricht vietnamesisch - gut so, das trägt dazu beiund macht das Spiel authentischer.
Der Spieler schlüpft in die Rolle des schwarzen US-Marines Shepard, der mit seiner Einheit an der Front im Vietnam-Krieg kämpft. Wer sich mit der Steuerung vertraut machen möchte, absolviert erst einmal ein Training, was bei einigen Funktionen, wie dem Werfen von Granaten sinnvoll ist. Dann kann es schließlich losgehen - und es beginnt alles ganz harmlos: Im Ausbildungscamp wird Football gespielt und ein Kamera-Team macht eine Dokumentation - bis plötzlich Raketen einschlagen. Und der Spieler steckt mitten drin, ist aber noch handlungsunfähig. Anschließend scheint es endlich loszugehen: Shepard sitzt auf einem gepanzerten Wagen, die anderen GI's unterhalten sich munter - noch immer kann der Spieler nur zusehen. Erst nachdem der Konvoi in einen Hinterhalt gelockt wurde und es Verluste gibt, dürft ihr eingreifen. Atmosphärisch ist dabei einiges an Gänsehaut zu verbuchen, wenn die Vietcong schreiend auf euch zulaufen oder zwischen den Gewehrsalven brüllen: "Go home!"
Verstehen kann man den Feind nicht immer, denn er spricht vietnamesisch - gut so, das trägt dazu beiund macht das Spiel authentischer.
Runter, ducken, kriechen und schießen
Die Steuerung des Spiels ist problemlos, wenn ihr schon einmal Ego- oder Taktik-Shooter gespielt habt. Mit der Maus seht ihr euch um, die die Richtungstasten lassen die Spielfigur laufen. Natürlich ist es auch möglich, Shepard kriechen zu lassen oder mit ihm geduckt durch das Gebüsch zu schleichen. Womit wieder der Punkt Atmosphäre ins Spiel kommt: Gebückt durch das Unterholz schleichen, von irgendwo her sind Schreie zu hören - und plötzlich auch Schüsse. Habe ich mich zu schnell bewegt? Haben sie mich gesehen? Oder nur eine Salve, um mich aus der Reserve zu locken? Und dann ist noch Vorsicht geboten, denn die Vietcong sind Meister im Fallen bauen - im Unterholz lauern zahlreiche Sprengfallen oder Äste, die mit Pfeilen gespickt dem Spieler in den Magen schnellen. Wer sich laut ballernd auf die Vietcong stürzen will, der wird nicht weit kommen. Bedacht ist gefordert. Die Einheit, mit der Shepard unterwegs ist, hilft, wo sie kann - auch wenn die Hilfe nicht immer fruchtbar ist. Dafür können im Gegensatz zur Spielfigur die anderen Einheitsmitglieder nicht sterben und stehen dem Spieler nach kurzem Wehklagen wieder zur Seite.
Ein schneller Tot - und schnell wiederbelebt
Zwei Dinge scheinen bei "Men of Valor" unendlich: Der knackige Schwierigkeitsgrad, der den Spieler an einigen Stellen verzweifeln lässt und die Leben des GI Shepard. So oft ihr auch sterbt, das Wiederbeleben geht schnell und problemlos von statten: Am letzten Speicherpunkt, den das Spiel automatisch setzt, startet Shepard dann erneut in den Dschungel. Bei den späteren Missionen kommt dann schnell Frust auf, wenn Shepard zum wiederholten Mal getroffen zu Boden sinkt und ihr erneut den ganzen Weg zurücklegen müsst, um an die komplizierte Stelle zu gelangen. Allerdings muss auch schon einiges geschehen, damit der von euch gesteuerte GI zu Boden geht: Shepard kann sich selbst verbinden, um Blutungen zu stoppen und beim Durchsuchen der gefallenen Vietcong findet ihr neben Munition und Waffen auch Verbandszeug und Feldflaschen, die euch helfen, die Gesundheit wieder auf Vordermann zu bringen. Einen Rucksack trägt Shepard aber nicht: Fallt ihr hinter feindlichen Linien und werdet so unter Beschuss genommen, dass ihr euch kaum rühren könnt, ist der Tod vorprogrammiert. Aber das wird auch nur den Spielern widerfahren, die sich todesmutig ins Getümmel stürzen und á la Rambo den Feind im Alleingang bezwingen wollen - das ist definitiv nicht zu schaffen.
Kugeln pfeifen und Hilfeschreie
Was den Sound anbelangt, so trifft der den Nerv des Spiel vollkommen, denn auch dieser Punkt trägt zur gelungenen Atmosphäre von "Men of Valor" bei. Die Geräuschkulisse im Dschungel ist durchweg gut umgesetzt, Grillen zirpen, manchmal knackt es, dann werden plötzlich Vögel aufgescheut. Ein untrügliches Zeichen dafür: Ihr seid nicht allein. Die Gewehrschüsse, das Dumpfe Eindringen der Kugeln oder auch die schon angesprochenen Schreie des Gegners passen zum Spiel, letztlich gehören auch die Gesprächsfetzen und Hilferufe eurer Einheit dazu - das klingt gut, das macht das aus, was bei vielen Spielen fehlt.
Tolle Landschaft, kantige Charaktere
Grafisch gibt es sowohl Höhen als auch Tiefen: Der Dschungel sieht gut aus, das Dickicht ist stellenweise nahezu undurchdringlich, die Zweige biegen sich beim Durchschleichen zur Seite. Auch die Darstellung von Wasser ist eine der Stärken des Spiels: Kräuselungen und Wellen sind prima umgesetzt, fast schon realistisch muten die Sumpfmissionen an - wenn, ja, wenn da nicht noch die Personen wären, die sich mitunter reichlich kantig bewegen und den ansonsten guten grafischen Eindruck trüben.
Nach Vietnam oder zum Chinesen?
"Auf in den Krieg", möchte ich rufen, doch Men of Valor hat neben vielen Pluspunkten auch einen negativen Aspekt: Der deftige Schwierigkeitsgrad. Die starr am Skript orientierte Geschichte, die dem Spieler keine Handlungsfreiheit lässt, die begrenzten Möglichkeiten in den Missionen sind zu verschmerzen, aber der Schwierigkeitsgrad ist happig und so ist "Men of Valor" nur ein Fall für Profis oder Vietnam-Touristen, die sich in der gut gestalteten Gegend mal umsehen wollen. Wer ein kniffliges Spiel mit Atmosphäre sucht, der ist hier gut beraten.
Gesamtübersicht: Men of Valor (PC)
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
78%
Sound:82%
Grafik:88%
Singleplayer:81%
Informationen zum Spiel:
Hersteller:
Hersteller:
Publisher:
CPU mit 1,5Ghz, 256MB RAM, 3D-Grafikkarte sollten schon sein
System:
ca. 30 Euro
Preis:
Deutsch
Sprache:
Ego-Shooter
Genre: