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Tribes: Vengeance (PC)


Obwohl das ursprüngliche Tribes hier in Deutschland relativ unbekannt dahin vegitierte; vor allem weil es nur in Telekom- oder Spezialläden zu bekommen war, steigerte sich der Erfolg mit dem zweiten Titel nicht unerheblich. Das Spiel war seit dessen Erschaffung auf heiße Multiplayergefechte auf großen Außenlandschaften ausgelegt. Das standardmäßige Jetpack "hob" Tribes von anderen Ego-Shootern ab und auch im dritten Teil wird darauf natürlich nicht verzichtet. Doch nun dürfen sich auch Singleplayer freuen. Wie sehr sie und die Online-Spieler sich über den 3.Teil freuen dürfen, klärt unser Test.

Wechselbäder
Die erzählte Geschichte des herkömmlichen Multiplayer-Taktik-Shooters ist oft von nur geringem Wert, oder kann sich jemand an die dramatischen Ereignisse aus UT 2004 erinnern? Bei Tribes: Vengeance, dem nunmehr dritten Teil der Tribes-Reihe, verhält es sich etwas anders: Hier wurde ein Soloteil mit einer richtig ausgearbeiteten Hintergrundgeschichte kreiert. Zwar reißt diese in Sachen Originalität keine Bäume aus, aber es gibt in der großen Spielewelt durchaus Einfältigeres: Im Mittelpunkt des Interesses stehen des Imperiums Prinzessin Viktoria und ihre Tochter Julia, doch auch andere Perspektiven, wie zum Beispiel die des Tribesman Daniel, kommen zur Geltung. Denn die Einzelspielerkampagne von Tribes: Vengeance spielt man aus ständig wechselnden Perspektiven. Seinen Anfang nimmt alles damit, dass das Raumschiff der imperialen Königsfamilie von Tribesmen angegriffen wird. Obwohl man als Spieler alles aus sich herausholt, um gemeinsam mit Prinzessin Viktoria der Lage Herr zu werden, muss man in einer Zwischensequenz (in Spielgrafik) mitansehen, wie sie gefangen genommen wird. Später wechselt das Spiel ständig zwischen Zeiten und Personen, teilweise muss man sich ganz schön anstrengen, um mit der Handlung Schritt zu halten. Doch allzu schlimm ist dies auch nicht, da man ja letztlich keine großen Erklärungen braucht, um einfach mal das nächste Treibstofflager aufzumischen, wem auch immer es nun gehören mag.

Seifenverwirbelungen
Die Missionen der Kampagne sind durchaus abwechslungsreich gestaltet; mal muss man sich im Rahmen eines Wettkampfes in einer Arena ein Rennen um Energiedepots liefern, mal versucht man sich in einem Raumschiff vor Gegnerhorden zu retten. Ja, auch rollende und fliegende Fortbewegungsmittel haben haben ihren Weg in Tribes: Vengeance gefunden. Die Miniraumschiffe zum Beispiel sind mit durchschlagskräftigen Raketen bestückt, denen keiner gern in die Quere kommen möchte. Nach etwas Eingewöhnungszeit geht die Steuerung leicht von der Hand. Anders verhält es sich mit den Fahrzeugen: Lenkbefehle scheinen erst einmal eine kleine Rast einzulegen, bevor sie sich bequemen, ihren Auftrag in die Tat umzusetzen, was ob der hohen Geschwindigkeit zu ständigen Kollisionen führt. Wer dann noch den Turbo zündet, hat nicht mehr viel zu lachen, es sei denn, er befindet sich auf einer gar schnurgeraden Strecke. Ein Malus, der besonders im Einzelspieler-Modus zur Geltung kommt, ist die nur teilweise durchgeführte Lokalisierung des Spiels. Zwar wurden alle Texte übersetzt, und auch Dialoge erscheinen in schönstem Deutsch auf dem Bildschirm, doch zu hören bekommt man nur Englisch. Für alle, die einigermaßen englisch sprechen, wäre das normalerweise kein großes Problem, jedoch ist die Sprachausgabe während des Spiels sehr hektisch und mit vielen tollen "Funkgerät-Effekten" untermalt, was dazu führt, dass selbst versierteste Englischprofis dazu tendieren, die Sprachausgabe nur bei genauem Hinhören zu verstehen. Doch wer hat dafür schon Zeit, während man gerade 500 Meter über dem Erdboden Raketen auszuweichen versucht? Wer dann doch noch etwas von den flotten Sprüchen mitbekommen möchte, muss also zwangsläufig die geschriebene Übersetzung lesen, was natürlich noch absurder ist, wenn man gerade mitten im Getümmel ist. Etwas störend ist auch die fehlende Autospeicherfunktion, die heutzutage eigentlich Standard ist. Nicht einmal am Übergang von einem Level zum nächsten wird gespeichert, so dass man immer im Hinterkopf behalten muss, dass man sich selbst darum zu kümmern hat.

Blech trifft Blech
Am wichtigsten ist trotz aller Einzelspieler-Neuerungen wohl dennoch der Mehrspieler-Modus. Hier zeigt sich, dass Tribes: Vengeance nur wenig mit hektischen Spielen wie UT 2004 gemein hat. Man könnte bei Tribes: Vengeance fast schon von einem Strategie-Shooter sprechen, denn es gibt nicht nur die Klasseneinteilung in leicht-, mittel- und schwergepanzerte Recken. Je nach Klasse stehen einem auch andere Waffen zur Verfügung. So ist man mit einer schweren Rüstung zwar relativ unbeweglich und kann sich auch nicht so lange mit dem Jetpack in der Luft halten, aber dafür stehen einem besonders effektive Kanonen zur Verfügung. Zudem besteht die Möglichkeit, selbstfeuernde Geschütze auf der Karte zu installieren, vorzugsweise an strategisch wichtigen Punkten. Die Basen sind auch nicht unzerstörbar, so dass man stets darauf achten sollte, diese nicht allzu unbewacht zu hinterlassen. Neu ist die so genannte Schlidder-Funktion. Zwar konnte man auch in den vorangegangenen Teilen Hügelneigungen geschickt ausnutzen, um mit dem Jetpack noch mehr Schwung zu bekommen, doch inzwischen kann man mittels Extrataste regelrecht die Skier auspacken und überall umherschliddern, wie es einem beliebt.
Dass man sich an diese Funktion erst eine Zeit lang gewöhnen muss, dürfte klar sein, und speziell Einsteiger werden darauf wahrscheinlich zunächst verzichten. Möchte man aber wirklich etwas in der Multiplayerwelt erreichen, ist man gezwungen, sich dieser Fortbewegungsweise zu bedienen. Schade ist, dass man im Vergleich zu anderen Spielen kaum Mitspieler findet. Wer über die ins Spiel integrierte Gamespy-Funktion nach Servern sucht, wird selten mehr als 20 finden, auf denen dann auch wirklich aktiv gespielt wird. Wahrscheinlich sorgt die im Vergleich zu anderen Actionspielen weniger vorhandene Beliebtheit aber auch dafür, dass diejenigen, die dann tatsächlich spielen, auch etwas davon verstehen und sich einigermaßen ordentlich verhalten.

Seife im Spiel
Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass Tribes: Vengeance eine sehr gute Grafik hat. Zunächst macht das Spiel einen etwas langweiligen Eindruck, denn es protzt nicht mit Schimmer- und Glanzeffekten, wie dies in so manch anderem Titel der Fall ist. Hier ist das ganze eine Spur realistischer gelungen, was nicht bedeuten soll, dass es wenig Effekte gibt. Metallene Aufladestationen, die sich dezent in einem darunter liegenden See spiegeln, eine hohe Weitsicht und schön gestaltete Landschaften sorgen schon dafür, dass einem optisch etwas geboten wird.

Fazit
Zugegeben, man braucht eine Weile, bis man sich so richtig mit Tribes: Vengeance anfreundet. Doch sind die Bewegungsabläufe erst einmal verinnerlicht, kann man auch anfangen, strategisch zu spielen, ohne dass dabei die so genannte Action zu kurz kommt, was auch an den im Vergleich zum Vorgänger kleineren Arealen liegt. Der Einzelspieler-Modus erzählt zwar keine allzu interessante Geschichte, aber dafür sind die einzelnen Einsätze abwechslungsreich und gut in Szene gesetzt. Wer also des altbekannten UT- und Battlefield-Gekraches müde ist und mal etwas anderes sucht, kann mit Tribes: Vengeance sowohl auf kurze wie auch auf lange Sicht eine Menge Spaß haben.


Lennart Griese - 12.03.2005



Gesamtübersicht: Tribes: Vengeance (PC)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
83%
Sound:
76%
Grafik:
82%
Singleplayer:
81%
Multiplayer:
82%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

CPU mit 2Ghz, 512 MB RAM, 32MB-Grafikkarte und 3 GB Festplattenspeicher
System:

Deutsch
Sprache:

Ego-Shooter
Genre: