Capcom Fighting Jam (PS2)
Ehrenvoller Respekt und ewige Dankbarkeit gebührt einer Entwicklerfirma namens Capcom. Jeder leidenschaftliche Videospielfan, der in den 80er Jahren das Licht der Welt erblickte und zumindest ein wenig Stolz und Ehre besitzt, ist dieser Firma für die Erschaffung der Mutter aller Prügelspiele; Street Fighter, dankbar. Hier wurden noch wahre Helden geboren, auch wenn diese ursprünglich aus einem Kinofilm stammen. Nun lässt Capcom all seine legendären Krieger mit Capcom Fighting Jam neu auferstehen. Ob die stärksten Helden aller Zeiten ihre Rückkehr wirklich feiern können, verrät euch unser Test.
Neues Spiel - alter Aufguss
Mit Capcom Fighting Jam erwerbt ihr zwar ein neues Spiel, das aber nur altbekannte Kämpfer enthält. Capcom hat in dieses Spiel lediglich 20 Prügelstar aus den altbekannten 2D-Spielen Street Fighter, Street Fighter Alpha, Street Fighter 3, Darkstalkers und Red Earth integriert. Weitere drei Kämpfer könnt ihr im Lauf des Spiels freikämpfen. Wer jetzt meint, dass es sich bei "Capcom Fighting Jam" um eine umfangreiche Spielessammlung a la "Street Fighter: Anniversary Collection" handelt, irrt sich gewaltig. In diesem Spiel wird euch lediglich bei der Kämpferauswahl eine Hand voll Kämpfer aus den erwähnten Serien angeboten.
Aber auch das erweitert den eher mageren Umfang des Spiels nicht allzu sehr. Fortgesetzt wird dieser Minimalismus bei den Spielmodi. Als Einzelspieler hat man lediglich die Wahl zwischen dem Arcade- und Trainingsmodus. Aber der eigentliche Reiz der Prügelspiele liegt im Multiplayerpart, der bei Capcom Fighting Jam lediglich aus dem VS-Modus besteht, bei dem ihr an einem Bildschirm gegen einen Freund antreten könnt. Mehr hat dieses Spiel nicht zu bieten.
Aber auch das erweitert den eher mageren Umfang des Spiels nicht allzu sehr. Fortgesetzt wird dieser Minimalismus bei den Spielmodi. Als Einzelspieler hat man lediglich die Wahl zwischen dem Arcade- und Trainingsmodus. Aber der eigentliche Reiz der Prügelspiele liegt im Multiplayerpart, der bei Capcom Fighting Jam lediglich aus dem VS-Modus besteht, bei dem ihr an einem Bildschirm gegen einen Freund antreten könnt. Mehr hat dieses Spiel nicht zu bieten.
Nimm zwei
Sobald ihr den Arcademodus gestartet habt, landet ihr im Auswahlbildschirm. Nun müsst ihr euch zwei Charaktere auswählen, mit denen ihr gegen zwei CPU-Gegner antretet. Dieses Capcom typische Prinzip des "Team Fights" haben die Entwickler auch bei "Capcom Fighting Jam" angewandt. Natürlich kämpft ihr immer nur mit einem Prügelkünstler. Ihr müsst zwei Kämpfe gewinnen, um weiterzukommen. Erfreulicherweise könnt ihr euch vor jedem Kampf entscheiden, welcher eurer zwei Auserwählten als nächster antreten soll. Da ihr anhand der unterschiedlichen Fähigkeiten und Kampfstile nicht jeden Gegner mit jedem Kämpfer bezwingen könnt, ist diese Auswahl sehr wichtig. Und damit bin ich schon bei meinem zweiten Kritikpunkt angelangt. Die Balance der unterschiedlichen Kämpfer ist schlichtweg unausgegoren. Kurz gesagt heißt das: Es gibt einerseits ein paar sehr starke Haudegen, mit denen man fast jeden umhaut und dann gibt es andererseits einige beinahe ungeeignete Kämpfer mit denen man trotz ihres coolen Aussehens kein Blumentopf gewinnt, weil ihre kämpferische Stärke, im Vergleich mit den andern, schlichtweg zu gering ist.
Anpassbar
Wenn man den Arcade-Mode mit allen zur Verfügung stehenden Akteuren durchspielt wird man wenigstens mit einigen Anime-Schnipsel im Abspann belohnt. Damit das auch Anfängern gelingen kann und sich Profis nicht langweilen lässt sich der Schwierigkeitsgrad von "Capcom Fighting Jam" sehr variabel konfigurieren. Da einem die Steuerung sehr gut von der Hand geht, werden auch in dieser Hinsicht Anfänger keinerlei Probleme haben. Mit solchen starken Kämpfern wie Ryu, Bison, Guile, oder Sakura wird jeder seine Gegner nach Herzenslust vermöbeln. Die Grafik des Spiels kommt dagegen nicht ganz so überzeugend daher wie die Steuerung. Zwar haben die Entwickler grafisch die einzelnen Figuren an die PS2 angepasst, aber zum Teil recht lieblos und so kommen einige der Kämpfer doch etwas verpixelt daher. Die Hintergründe der Kampfplätze hauen ebenfalls niemand mehr vom Hocker. Wenigstens der Bewegungsablauf der Prügelkünstler kann sich sehen lassen. Richtig gut sehen nur die mächtigen Supercombos aus, die schon mal den gesamten Bildschirm kurzzeitig in ein Inferno verwandeln. Zwar gibt es neben dem Arcademodus als Einzelspielervariante auch noch ein Trainingsmodus, wircklich brauchen wird den aber niemand.
Zu zweit macht's mehr Spaß
Meiner Meinung nach ist das Herzstück eines jeden Prügelspiels der Multiplayerpart, den es natürlich auch bei "Capcom Fighting Jam" gibt, auch wenn er einen kleinen faden Nachgeschmack hinterlässt. Nur Offlinespieler kommen bei diesem Versus-Mode zum Zug. Eine Onlinanbindung sucht man vergebens, schade eigentlich, weil gerade die Kloppereien gegen menschliche Mitspieler besonders viel Spaß machen. Die Hintergrundmusik des Spiels haut niemanden vom Hocker. Aber wenigstens sind die restlichen Hintergrundgeräusche in Ordnung. Richtige Glanzpunkte können die aber auch nicht setzen. Ein netter Bonus ist die Möglichkeit, dass ihr einige bekannte Stücke wie Ryu's Theme aus Street Fighter 2 spielerisch freischalten könnt, ebenso wie die drei Charaktere Shin, Akuma und Vega die euch nicht von Beginn an zur Verfügung stehen. Zusammen mit den verschiedenen Comicschnipseln, die ihr bei Erfolgen im Abspann als Belohnung bestaunen dürft, sind es doch einig Boni, die die Entwickler ins Spiel eingebaut haben. Aber arg viel bringen die für den Spielspaß und die Langzeitmotivation nicht.
Fazit
Ich habe mich auf "Fighting Jam" richtig gefreut. Dass es ein 2D-Prügelspiel ist, hat mich zu keinem Zeitpunkt gestört, die zum Teil lieblose grafische Anpassung dagegen schon. Ebenfalls enttäuscht war ich von dem geringen Umfang des Spiels, na ja, dafür ist es mit knapp 30 Euro wenigstens recht günstig. Der Spielspaß hat sich auf jeden Fall schnell eingestellt und hat auch wieder schnell aufgehört, nachdem ich mit den meisten Kämpfern das Spiel erfolgreich durchgezockt habe. Nein, "Capcom Fighting Jam" ist in Zeiten eines Dead or Alive Ultimate nicht mehr konkurrenzfähig, auch nicht zu diesem Preis.
Gesamtübersicht: Capcom Fighting Jam (PS2)
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
65%
Sound:50%
Grafik:60%
Singleplayer:61%