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Operation Flashpoint


Feuer frei...
Wir schreiben das Jahr 1985, und mit Beginn der Amtszeit Gorbatschows setzt auch eine neue Politik von "Glasnost" und "Perestroika" ein. Allerdings findet diese neue Politik nicht nur Freunde in Russland, und somit bildet sich vielerorts Widerstand, besonders durch die alten parteitreuen Genossen. Einer dieser Aufständischen ist General Ivan Vasilii Guba. Dieser hat nicht nur die schlagkräftige dritte Armee unter seinem Befeh,l sondern auch Atomwaffen, was den Konflikt nicht gerade einfacher macht. Der Konfliktbereich spielt sich auf drei großen Inseln (Malden, Kolgujew, der souveräne Staat, und Everon) ab. Auf Malden befindet sich ein NATO-Stützpunkt, von welchem aus die Handlung und Ihr Einsatz beginnen. Da die eigene Regierung handlungsunfähig ist, bittet Gorbatschow US-Präsident Ronald Reagen um Hilfe. Auf Seiten der USA spielen Sie im Verlauf der Handlung verschiedene Charaktere, unter anderem einen Panzerführer, einen Piloten, einen Infanteristen und einen Spezialisten der Seals.

Soldatenalltag...
Bevor es in den Krieg geht, befinden Sie sich in einem Ausbildungslager und lernen die Basics für das Überleben auf dem Schlachtfeld. Dort erlernen Sie auch den Umgang mit der Waffe und werden langsam in die absolut gelunge Handlung des Spiels eingebunden. Ihr erster "echter" Einsatz verläuft dann auch mit einiger Unwissenheit über den Feind und auch darüber, was Ihnen überhaupt noch bevorsteht. Denn die Dramatik des Spiels wächst mit jeder Mission. Müssen Sie Anfangs noch als unwichtiger Infanterist in einem Zug durch die Landschaft scharwenzeln, so steigen Sie bei entsprechendem Erfolg auch militärisch auf und werden selber Anführer eines Infanterietrupps. Später dürfen Sie auch Panzer befehligen, Hubschrauber und Flugzeuge fliegen oder als Spezialist zum Beispiel gefährliche Raketen vernichten.
Um überhaupt erst soweit zu kommen, müssen Sie auf dem Schlachtfeld sehr überlegt vorgehen, in keinem Spiel zuvor hat die Tarnung und die Positionierung der Truppen so sehr über Sieg oder Niederlage entschieden. Als einzelner Soldat haben Sie im offenem Gelände kaum eine Chance, nur durch gezielte Ausnutzung von Büschen und Wäldern und der Nacht kommen sie unentdeckt und heil voran. Über ein Nachtsichtgerät, welches eine enorme Kampfsteigerung bringt, dürfen sich jedoch nur ausgewählte Einheiten erfreuen, der normale Soldat bleibt da lieber am wärmendem Lagerfeuer, um mit Kameraden zu plaudern.





Freunde hat man gerne...
Als dritte Partei im Spiel gibt es die Rebellen. Diese kämpfen auf Seiten der Amerikaner gegen die Russen. Sie sind auf dem Schlachtfeld nicht so sehr bedeutend, da sie nur über veraltetes Kriegsgerät verfügen. Ihr Wille, die Insel von der russichen Unterjochung zu befreien, ist jedoch ungebrochen. Wer die Kampagne in Flashpoint spielt, wird sicherlich einige Zusammentreffen mit den Rebellen haben. So kämpfen sie sogar zwei2 Missionen lang mit den Rebellen gemeinsam und helfen ihnen, Zivilisten zu befreien. Nur durch deren Hilfe schaffen Sie es übrigens nach einem Hubschrauberabsturz zurück zu ihrer Basis.




Kluger Ivan...
Die KI der Gegner und eigenen Mitstreiter ist genial. Fallen Schüsse, springen Feinde und Mitstreiter zu Boden und suchen Deckung. Der Gegner weiß die Natur auszunutzen, nur zu oft werden Sie aus dem Hinterhalt angegriffen. Verschanzen Sie sich beispielsweise hinter Sandsäcken, versucht der Gegner erst einmal, Ihre Stellung mit Handgranaten auseinanderzunehmen, anstatt wild loszustürmen. Überfallen Sie einen LKW-Konvoi des Gegners, springen die Fahrzeugbesatzungen aus ihren Maschinen heraus und suchen am Wegesrand Deckung. Erspähen Feinde einen gefallenen Kameraden, lösen sie Alarm aus und in der Regel nähern sich ihrem Gebiet dann erst einmal Panzer und Hubschrauber. Im offenem Gelände geben sich Soldaten Feuerschutz. Während zwei bis drei vorstürmen, sichern hinten andere Kumpanen mit Maschinengewehren die Lage.

Von MP5 bis zum T-80...
Amerikaner und Russen besitzen eine umfangreiche und ausgeglichene Sammlung an Kriegsgerät. Die Infanterie beider Machtblöcke besitzt jeweils verschiedenste Maschinengewehre, tragbare Panzer- und Flugabwehrraketen, unterschiedliche Granaten (Rauch-, Signal- u. Splittergranaten), Scharfschützengewehre, Mörser und vieles mehr. Hinzu kommen noch Minen und Sprengsätze der Spezialeinheiten. Sehr erfreulich ist der nicht abbrechende Support von Codemasters und Bohemia für die Fans. So gibt es mit jedem neuen Update auch gleich noch ein paar neue Einheiten und Waffen dazu. Zum Beispiel das beliebte G36 der Bundeswehr. Desweiteren gibt es eine Vielzahl an Kampf-,Schützen- oder sogar Flakpanzern. Die Russen haben ihrem sehr starken T-72 und T-80 den amerikanischen M1A2 Abrams Panzer gegenüber. Bei den Hubschraubern genießen die Amerikaner leichte Vorteile, sie besitzen mehrere Transporter und Kampfhubschrauber, die Russen haben zwar nur den Mi-17 u. Mi-24 Kampfhubschrauber, diese sind jedoch stärker gepanzert als die US-Modelle. Bei den Flugzeugen handelt es sich ausschließlich um Erdkampfflugzeuge, nämlich die amerikanische A-10 und die russische Su-25 Frogfoot.
Wer glaubt, als Pilot unschlagbar zu sein, wird sich wundern, wenn er plötzlich eine kräftige Salve von einem Flakpanzer abbekommt oder von einer Stinger aus niedriger Höhe getroffen wird. Hier leisteten die Entwickler mal wieder eine Meisterleistung, denn alle Einheiten sind sehr ausgewogen. Durch ein neues Update wird in Kürze noch der Bradley-Schützenpanzer, das amerikanische Gegenstück zum BMP hinzukommen, und so auch die letzten Unausgeglichenheiten eliminieren. Nur zum Transport und Versorgung dienen verschiedene Jeeps, LKW und sogar Schnellboote, welche leicht bewaffnet sind.




Ist das echt?!
Die Grafik von Operation Flashpoint ist ein weiteres Highlight des Spiels. Absolut realistisch wirkende Landschaften werden auf enorme Sichtweiten dargestellt. Da es sich um eine echte Kriegs-Simulation handelt, darf man natürlich nicht bunte Silvestereffekte eines Quake 3 erwarten. Explosionen sind eher schlicht gehalten. Wirklich begeistert hat mich die präzise Darstellung von Wetter sowie Tag, Nacht und den Jahreszeiten. Da das Schlachtfeld in Echtzeit stattfindet, kann es durchaus sein, dass ihre Mission bei dem letzten Licht des Tages beginnt und bis in die tiefe Nacht andauert. In der Winterzeit wird es früher dunkel und es ist nebliger. Schnee gibts es jedoch leider nie. Wer einmal die wunderschöne Morgenröte der aufgehenden Sonne am Strand von Malden gesehen hat, wird Operation Flashpoint nicht mehr entsagen können. Die Fahrzeuge und Einheiten besitzen allesamt eine sehr gute Physik und die Bewegungen wirken real. Das einzige, was nicht so schön wirkt, sind die Bitmapbäume, denn aufgrund der gewaltigen Anzahl von Bäumen, welche auf einer Insel stehen (weit über 10000) würde eine volle 3D-Darstellung wahrscheinlich enorme Ressourcen benötigen. Allerdings fällt dies im Gefecht meist nicht weiter auf. Je nach Rechner kann man die Details heruntersetzen, denn mit vollen Details schreit Flashpoint nach einem Rechner der Ghz-Marke, denn an einem Gefecht können auch locker mal 300 Einheiten beteiligt sein. Die Landschaft läßt sich übrigens durch Waffeneinwirkung stark verändern. Häuser kann man in Schutt und Asche schießen, oder man plättet mal mit dem Panzer den ein oder anderem Baum.

Kriegsgetöse...
Der Sound im Spiel ist ebenfalls gelungen. Sie stehen ständig per Funk mit ihren Kameraden in Kontakt und werden auf dem aktuellen Stand gehalten. Wenn sich zwei feindliche Panzerverbände treffen und eine wilde Schlacht entbrennt, kann es auch recht laut werden. Die Fahrzeuggeräusche sind sehr realistisch, ebenso die Waffensounds. Sämtliche Befehle, die Sie ihrem Squad erteilen, werden akustisch über Funk übertragen. In ihrem Spielersetup können sie zwischen einer großen Anzahl an Stimmen wählen, sowie die Tonhöhe regeln. Auch eine große Anzahl an Gesichtstypen steht zur Auswahl.





Lust auf mehr?
Der Multiplayermodus von Flashpoint bietet verschiedene Modi wie Capture the Flag, Teamdeathmatch und King of the Hill. Allerdings erweist sich eine Tatsache als nervtötend: In schon gestartete Spiele kann man nicht mehr joinen und muss warten, bis das Spiel vorbei ist. Momentan ist es auch noch strittig, ob dieser Punkt behoben werden wird. Bei Clanwars mag sowas belanglos sein, aber für den Gelegenheits-Zocker, der mal schnell einen Server sucht, kann es zur nervigen Angelegenheit werden.





Fazit...
Die nahe Zukunft scheint nicht zuletzt durch die guten Updates und die Addon-CD "Red Hammer" gesichert, wo Sie auf russischer Seite in die Schlacht ziehen dürfen. Auch der hochkarätige Missionseditor, welcher es auf einfachem Wege ermöglicht, hochklassige Missionen zu bauen trägt zur "Instandhaltung" bei. Täglich erscheinen hunderte von Missionen, welche durch Fans erstellt wurden. Über zehn Mods sind bereits in Planung, unter anderem zum Zweiten Weltkrieg, Bundeswehr und Kosovo oder sogar zum Vietnamkrieg. Die Modteams erstellen extra dafür viele neue Modelle und Landschaften. Aufgrund dessen kann man zweifellos sagen, dass Operation Flashpoint noch für lange Zeit eine große Community haben wird.


Thilo Sehrndt - 12.11.2001



Gesamtübersicht: Operation Flashpoint

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
93%
Sound:
89%
Grafik:
92%
Singleplayer:
92%
Multiplayer:
92%
Informationen zum Spiel:

Bohemia Interactive
Hersteller:

Publisher:

empf.: pIII 600, 128mb ram, 3D-Karte mit 32mb ram
System:

1 CD/450MB
CD/HD:

Direct 3D
Grafik Tech:

Direct Sound
Sound Tech:

Deathmatch, Team, King of the Hill, und viel mehr!
Multiplayermodi:

90DM (Goldversion)
Preis:

Deutsch - Deutsch
Sprache:

Realwar Simulation
Genre:


Die beste Militärsimulation aller Zeiten!