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Team Fortress 2 (PC)


Valve hütet eines seiner ältesten Babys, als hätte es sämtliche Informationen des CIA-Hauptquartiers verschluckt. So gibt es schon seit einer halben Ewigkeit keine entscheidend neuen Informationen zu Team Fortress 2, seitdem die Überarbeitung mit einer weiterentwickelten Engine verkündet wurde. So gibt es nicht einmal neue Screenshots, auf denen man wenigstens ansatzweise etwas über die "verbesserte Grafikpracht" erahnen könnte.
Nichtsdestotrotz wollen wir euch in Verbindung mit unserem Half-Life 2-Special noch mal auf den aktuellsten Stand der Dinge bringen, die das einstmals für Anfang 2000 geplante Team Fortress 2 betreffen.

Hold the line!
Bei Team Fortress 2 handelt es sich um einen nahezu reinen 3D-Online-Shooter, in dem es auf eine gute Teamarbeit ankommt. Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle eines ausgebildeten Soldaten, jedoch hat er die Qual der Wahl, denn es gibt unterschiedliche Charaktere, die allesamt ganz individuelle Fähigkeiten besitzen.
Wie schon in dem erfolgreichen Vorgänger, der noch heute mit großer Beliebtheit viel Anklang auf den deutschen Servern findet, ist es das Ziel, als Team ein gutes Zusammenspiel zwischen den Charakteren herzustellen und dadurch erfolgreich über die feindlichen Einheiten zu triumphieren.
So wird TF 2 die üblichen Multiplayer-Modi anbieten: Schwerpunktmäßig Capture The Flag, bei dem es das Ziel ist, die eigene Flagge zu sichern und gleichzeitig die feindliche zu stibitzen. Allerdings wird es natürlich weitere Modi geben, so zum Beispiel das Beschützen einer VIP-Person, die Erstürmung von einem Strand und Gebäuden sowie das Halten bestimmter Stellungen respektive das Schützen bestimmter Anlagen wie etwa Brücken und Radarstationen, während der Feind selbige zerstören muss.

Wenn Maschinen die Schulbank drücken
Das Spiel wird circa 20 Maps enthalten, wobei sich die Entwickler natürlich, wie schon bei Team Fortress Classic, auf das Handwerk der Fangemeinde verlassen.
Und auch bei TF 2 lautet das Motto: größer, schneller, realistischer. Die Maps werden in ihrer Größe selbst die größten Karten des Vorgängers um das dreifache übertreffen, was gleichzeitig eine deutlich höhere Spielerzahl je Server bedeuten dürfte.
Sollten sich auf einem Server, sei es Internet oder Netzwerk, nicht genug Spieler finden, können ohne Probleme "Bots" hinzugezogen werden.
Diese erhalten von Valve besondere Zuneigung, auf die KI soll viel Wert gelegt werden.
Die Bots werden in der Lage sein zu "lernen". Ein Engineer baut beispielsweise seine SG auf einer Planke. Nun berechnet er, wie lange sie "überlebt", wie hoch das "Verkehrsaufkommen" in ihrer Nähe ist und wie viele Gegner sie dabei erfolgreich aufhält. Ergibt die daraus folgende Quote einen schlechten Wert, wird er sie das nächste mal an einer anderen Stelle neu errichten. Neben dieser Grundvorgehensweise des "Lernens" wird die KI vor allem auf eine hervorragende Teamarbeit abzielen, so wie es auch ihre menschlichen Mit- und Gegenspieler tun sollten.
Die KI bietet aber noch mehr: Neulingen wird sie einen Trainingsmodus bieten, in dem alles Wichtige interaktiv erklärt wird, für Fortgeschrittene gibt's einen Trainingsmodus, mit dem bestimmte Fähigkeiten verbessert werden können.

Individualität, die besticht
Zwölf Charaktere, die einzeln nutzlos sind, kombiniert jedoch zu einer tödlichen Mannschaft werden. Teamplay schreibt Valve diesmal noch größer als im Vorgänger. So ist dient einer der neuen Charaktere, der "Officer", der Verbesserung des Teamplays. Er belohnt die Anti-Einzelgänger durch eine erhöhte Geschwindigkeit und ein besseres Zielvermögen, solange sich die Mitstreiter in seiner Nähe aufhalten. Man könnte sagen, der Officer besitzt eine positive Aura, die sich auf die Kollegen in der Nähe beflügelnd auswirkt.
Neben ihm wird es nun auch einen "Commander" geben. Er dürfte TF 2 selbst für alle vernarrten Echtzeit-Strategen interessant machen, denn der Commander sieht das ganze Geschehen von oben aus der Ferne und kann seinen Soldaten Wegpunkte setzen und mit ihnen dank des neuen In-Game-Sounds ohne Verzögerungen kommunizieren.
Außerhalb des Gefechts wird es den "Instructor" geben. Er ist nicht physisch anwesend, sieht die vor sich gehenden Vorgänge jedoch aus den Augen eines aktiven Spielers, beispielsweise eines Neulings. Dank Laser-Pointer-Funktion und dem eben genannten In-Game-Sound kann der Instructor Anweisungen sowie Erklärungen liefern, um angehende Soldaten zu schulen.

Die restlichen Charaktere sind die altbekannten, besitzen allerdings durch den gelegten Schwerpunkt "Realismus" neue Möglichkeiten.
Der Spion kann sich beispielsweise nicht mehr einfach mal die Kleidung des Feindes überstreifen, sondern muss nun erstmal einen toten Gegner finden, dessen Klamotten er benutzen kann. Liegt ärgerlicherweise keine Leiche herum, muss der Spion selber handgreiflich werden und sich ein Opfer suchen. Er fährt allerdings auch mit neuen Vorteilen auf: Selbst, wenn er zusticht oder herumballert, wird er nur dann enttarnt, wenn sein aktueller Gegenspieler eine Warnung an seine Kollegen sendet. Außerdem kann der Spion die Kommunikation stören, sofern er sich nahe genug an einem Feind befindet, der gerade eine Unterhaltung führen will.
Aber auch die anderen altbekannten Charaktere haben dazugelernt: Der "Egineer" darf nun unbegrenzt Selbstschussanlagen bauen, allerdings muss er diese ständig mit Energie versorgen, weshalb jeder "Engi" selber herausfinden muss, wie viele Anlagen er sich zutraut. Ganz neu in TF 2 wird jedoch die Möglichkeit sein, fixe Selbstschussanlagen zu errichten, die nicht vom Gegner zerstört werden können und die auch weder mit Energie, noch mit Munition versorgt werden müssen. Ihre Errichtung beansprucht natürlich einen langen Zeitraum, so dass die Teamkollegen den geplanten Standort für die fixe Anlage heftig verteidigen zu haben.
Wieder dabei ist natürlich auch der Scharfschütze, kurz "Sniper". Er wird nun in der Lage sein, sich seiner Umgebung anzupassen, so dass er für seine Feinde komplett unsichtbar sein wird, allerdings nur bis er sich bewegt oder feuert.
Der klassische "Soldier" aus TFC wird in TF 2 "Marine" genannt und rennt auch nicht mehr länger locker-flockig mit einem Rocket Launcher umher, sondern mit einer Assault Rifle. Er wird zwar noch einen Raketenwerfer im Gepäck haben, allerdings nur noch mit einem Schuss beziehungsweise einer Rakete.
Der Ranger übernimmt die flinke Auskundschafter-Rolle des Scouts, während der "Machine Gunner" in das Kostüm des dicken, grimmigen Minigun-Marshmallow-Mannes mit der Silberbrille schlüpft. Unter der Fuchtel des Realismus wird er natürlich nicht mehr in selbiger Abendgarnitur umherstolzieren.
Nichts geht ohne einen Medizinmann. Der "Medic" wird nun nicht nur Verwundete heilen, sondern auch bereits gefallene Mitstreiter aus dem Reich der Toten zurückholen können, sofern diese nicht schon seit Stunden das Tor zum Licht durchschritten haben.


Die Regeln der Realität
Im Großen und Ganzen erwartet uns mit Team Fortress 2 ein TFC, das nicht nur einen Besuch im Kurortstädtchen "Bad Grafik" hinter sich hat, sondern auch durch einen feinen Realismusfilter gefallen ist. Echter, ernster und erwachsener wirkt TF 2, so können wir uns auf eine sehr gute Alternative zu Counter-Strike freuen, vor allem, weil in TF 2 Maßnahmen ergriffen wurden, um Teamplay nicht nur groß zu schreiben, sondern selbiges auch zu erzwingen, sofern das Zocken im Internet Spaß bringen soll.
Ärgerlich ist nur, dass sich Valve so bedeckt hält, denn es gibt keine aktuellen Screenshots seit der angekündigten Grunderneuerung, deshalb können wir euch hier leider nur Bilder der "alten Engine" bieten.


Roland Budde - 28.11.2004



Gesamtübersicht: Team Fortress 2 (PC)

Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Englisch
Sprache:

Ego-Shooter
Genre: