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Pacific Fighters


Die Luft brennt! Und diesmal mehr denn je, denn Maddox Games haben ihr neuestes Werk fertiggestellt und schicken den Spieler hoch hinaus. Ob wir es hierbei eher mit einem neuen Microsoft Flight Simulator oder doch eher mit einer gebalten Protion Action zu tun haben, könnt ihr in unserem Test zu Pacific Fighters nachlesen.

Antiker Reichtum
Einst war es das größte Genre überhaupt. Wie oft habe ich mir einen neuen PC zugelegt, nur um diese Spiele spielen zu können. In der goldenen Zeit vor Echtzeitstrategie und Ego-Shootern war die Simulation die Königsdisziplin des PCs. (Kleiner Insidertipp: Man vergleiche die Grafik von Doom 1 mit dem im selben Jahr 1994 erschienenen Flight Simualtor 5.0 oder dem hervorragenden Wing Commander 3). Heute tun sich Simulationen merklich schwer, und die allgemeine Erklärung ist stets, dass der Markt geschrumpft ist. Ich glaube eher, dass es an der Qualität der Spiele liegt, die nicht mehr an ihre Vorgänger wie Roter Baron, Strike Commander, Aces of the Pacific oder TFX und vielen mehr herankommen. Ob Pacific Fighters diesem Trend ein Ende bereitet, das erfahrt ihr in diesem Test.

7. Dezember 1941
Es ist Morgen, die Sonne geht auf und es scheint ein schöner sonniger Dezembertag zu werden. Plötzlich erschallt ein Gedröhne in der Luft, und mehr als 460 Flugzeuge stürzen plötzlich herab. Explosionen, Tote, überall Verletzte und dutzende brennende Kriegsschiffe.
So oder so ähnlich wird der Angriff auf Pearl Harbour von Hollywood dargestellt. In Pacific Fighters ist alles anders. Pacific Fighters ist eine ganz klassische Simulation. Ein unglaublicher Detailgrad an den Flugzeugen und ihren Kontrollelementen, viel Realismus bei allem, was fliegt, nur leider war's das schon. Deshalb ist Pearl Harbour in Pacific Fighters auch vielmehr nur eine von vielen Missionen, die übrigens überhaupt nicht spektakulär daherkommt. Dafür gibt es natürlich auch einen einfachen Grund: Mehr als 30 Flugzeuge in der Luft würden aus der Simulation auf Standardrechnern einen Dia-Vortrag machen, geschweige denn 460. Aber erst mal zu den technischen Fakten:

Unglaublich Komplex
Also eines Vorweg: Ich bewundere Oleg Maddox und sein Team dafür, eine so komplexe Simulation geschaffen zu haben, und damit meine ich nicht nur "Pacific Fighters", sondern auch IL2 Sturmovik und alle seine Addons. Während man in vergleichbaren Spielen höchstens mit drei mehr oder minder gut modellierten Maschinen fliegen darf, sind es in den Maddox-Simulationen schon dutzende perfekt simulierte Flugzeuge samt wunderschönen 3D-Cockpits. Das soll mal einer von den Großen nachmachen, und nein, "Combat Flightsimulator" von Microsoft kann da leider nicht mithalten. Wer also Sturmovik bereits besitzt, kann "Pacific Fighters" als Addon installieren, wofür es eigentlich auch gedacht war. Wer sich nur Pacific Fighters zugelegt hat, der muss mit deutlich weniger Gerät auskommen. Mein Tipp hier: Wem Pacific Fighters gefällt, der sollte sich unbedingt Sturmovik und seine Addons zulegen, um das Spiel zu erweitern. Komplex sind auch die neuen Flugzeugträger, die sehr schön modelliert sind und die eigentlich die wichtigste Neuerung in der Simulation darstellen.

Komplex ist auch die Grafik, zumindest, was die Flugzeuge betrifft. Die sind, wie bereits erwähnt, beinahe perfekt dargestellt. Besonders schön sind auch die Wassereffekte, sofern man eine Grafikkarte hat, die DX9-Shader unterstützt. Schiffe und Objekte sind ebenfalls ganz besonders nett. Nur war es das leider schon. Ich will ja nicht meckern, aber mittlerweile finde ich die eintönigen Landschaften von "Pacific Fighters" und "Sturmovik" schon langweilig. Es gibt immer noch dieselben unechten Wälder zu sehen, und an Land tut sich meistens sowieso nichts, es sei denn, man hat den Auftrag, einen Fahrzeugkonvoi oder Panzer auszuschalten. Ich weiß, eine Flugsimulation spielt sich in der Luft ab, aber auch beim Tieffliegen wäre wohl mehr drin gewesen.
Der Sound ist wie gewohnt von hoher Qualität. Außer ein paar neuen Musikstücken für das Hauptmenü hat sich an der schwachen musikalischen Untermalung nichts geändert, was aber nicht weiter stört.

Hallo Story?
Ja, die Einzelspielerkampagne: Meiner Meinung nach der größte Knackpunkt bei modernen Flugsimulationen. In den Spielen von heute, die zunehmend auf Simulationsfreaks abzielen, wird immer mehr auf dynamische Kampagnen gesetzt. In der Theorie ja eine gute Idee, nur geht das größtenteils schief, wie eben auch bei allen Sturmovik-Spielen. Nun, ich weiß, jetzt werden einige sagen, das ist doch Geschmackssache, und ja, da stimme ich zu. Was mich aber an dynamischen Kampagnen stört, sind die immer eintönigen Missionen wie: "Flieg da hin, zerstöre und kehre zur Basis zurück". Das schlimmste dabei ist, dass die Entwickler so sehr auf Realismus aus sind, dass man ja sowieso nichts bewirken kann in einem großen Krieg. Selbst, wenn ich mit unendlich viel Munition zehn amerikanische Träger versenken würde, würde Japan genauso verlieren.
Deshalb meine Frage: Wieso eine dynamische Kampagne, wenn ich die Dynamik eh nicht bemerke? Hinzu kommt noch ein ganz starker Wehrmutstropfen, und zwar in Form der Flugzeiten. Auf meinem P4 mit Geforce 4 TI 4200 und 512MB Ram kann ich sogar bei 8Xfacher Geschwindigkeit gestandene fünf bis fünfzehn Minuten warten, bis ich an meinem Ziel ankomme. Dort darf ich dann zwei Zeros oder manchmal sogar gar nichts abschießen, und mich wieder auf den Heimweg machen, der wieder fünfzehn Minuten dauert. Diese Wartezeiten sind eine echte Qual, und während eingefleischten Simulationsfreaks jetzt gerade das Herz höher schlägt, kann ich nur sagen: So nicht, Oleg!
Hoffentlich erkennt mal jemand, dass es auch Leute gibt, die gerne eine Simulation spielen und dabei eine Geschichte erzählt bekommen, und dass es nur die wenigsten interessiert, sich als Niemand für nichts durch die Geschichte zu kämpfen.

Zu zweit macht es am meisten Spaß
Der Multiplayer-Modus ist da um einiges besser als die Einzelspielerkampagne. Aber so wie bei allen Simulationen gilt auch hier: Es ist schwer, einen Server mit gutem Ping und interessanten Mitspielern zu finden, die nicht gerade nur russisch sprechen.
Für jeden Onlinepiloten wird "Pacific Fighters" daher auch eher ein Flugzeug- und Karten-Update sein.

Fazit
Pacific Fighters, zusammen mit den anderen Oleg-Maddox-Games, ist die beste Flugsimulation, die auf dem Zweiten Weltkrieg basiert. Aber das auch nur, weil es an Konkurrenzprodukten mangelt. Die Flugzeugmodelle sind ein Wahnsinn, doch das war's dann auch leider schon. Bei soviel Enthusiasmus hätte ich dem Spiel gerne mehr Punkte verpasst, aber die Einzelspielerkampagne hat mir einfach den Rest gegeben. Natürlich gäbe es noch mehr Details wie das Schadensmodell und den Editor, worüber man hätte schreiben können, jedoch nützen diese Punkte alles nichts, wenn dem Spiel eine wichtige Zutat fehlt, und zwar der Spaß. Klar macht Pacific Fighters Spaß, aber nur, solange man online spielt oder sich seine eigenen Missionen baut. Dafür 50¤ zu verlangen, grenzt schon fast an Frechheit, sofern ich genau dasselbe auch mit einem 9¤ teuren IL2 Sturmovik machen kann. Dann halt ohne Flugzeugträger.
Als Addon ist das Spiel sicherlich eine Bereicherung, als Vollprodukt jedoch eine Enttäuschung.


Nikolaus Kargl - 21.11.2004



Gesamtübersicht: Pacific Fighters

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
50%
Sound:
60%
Grafik:
75%
Singleplayer:
60%
Multiplayer:
70%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

mind. PIII 1,4Ghz, 512MB RAM, 3-D-Karte
System:

ca. 50 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Simulation
Genre: