Virtual Skipper 3
Obwohl Andreas Kunert kein Segler ist, haben wir ihn ins feuchte Nass der See auf einen Segeltörn der etwas anderen Art geschickt. Okay, wir haben ja nicht damit gerechnet, dass er sich dabei so verfährt (oder heißt das versegelt?) - wie auch immer, er hat seinen Erfahrungsbericht per Flaschenpost zu uns gesendet. Lest also mehr in seinem Virtual Skipper 3 Review!
Nachdem über die Jahre fast jede Sportart mit mindestens einem dutzend Spielen bedacht wurde, nimmt das Segeln immer noch eine untergeordnete Rolle ein. Nichtsdestotrotz geht die Virtual Skipper-Reihe dieses Jahr in die dritte Runde und möchte auch Nichtsegler überzeugen - ob dies gelingt?
Zuerst möchte ich gerne in eigenem Interesse vorausschicken, dass ich mich, wie andere Mitglieder der Redaktion, zuvor nie mit dem Segeln beschäftigt habe und insofern auch keine fachkundige Aussage über den Grad an Realismus machen kann. Der Vorteil ist, dass ich wahrscheinlich den Großteil der Spielergemeinde repräsentiere. In meinem Freundeskreis ließ sich allerdings ein Hobbysegler auftreiben, der mich bei der Frage nach dem Grad an Realismus unterstützte.
Zuerst möchte ich gerne in eigenem Interesse vorausschicken, dass ich mich, wie andere Mitglieder der Redaktion, zuvor nie mit dem Segeln beschäftigt habe und insofern auch keine fachkundige Aussage über den Grad an Realismus machen kann. Der Vorteil ist, dass ich wahrscheinlich den Großteil der Spielergemeinde repräsentiere. In meinem Freundeskreis ließ sich allerdings ein Hobbysegler auftreiben, der mich bei der Frage nach dem Grad an Realismus unterstützte.
Training?!
Im Einzelspielermodus von Virtual Skipper 3 könnt ihr euch zwischen dem Trainingsmodus, dem Zeitrennen gegen die Uhr und der Regatta entscheiden. Anfänger werden sich natürlich zuerst das Training genauer ansehen, bei dem man z.B. zuerst oder in einer bestimmten Zeit ins Ziel kommen muss. Ab und zu ist es auch nötig, andere Bote dazu zu bringen, bestraft zu werden. Das setzt allerdings Kenntnisse über die Regeln voraus, welche allerdings weder im Spiel noch im Handbuch erläutert werden. Wer letztendlich Vorfahrt hat, wird später separat angezeigt, allerdings weiß man dann noch immer nicht warum. Auch sonstige Grundlagen über das Segeln werden nur sehr spärlich vermittelt. Ein Blick in die weiten Welten des Netzes hilft einem als Laie auch nur bedingt weiter. Man bekommt, wie gesagt, in diesem Modus nur eine Aufgabe und am Ende wird gesagt, ob man es geschafft hat oder nicht. Hilfestellungen sucht man vergebens und so verfährt man nach der Try-and-Error-Methode, was nicht sonderlich motivationsfördernd ist. In allen Spielmodi müsst ihr erst ein Rennen erfolgreich beenden, bevor ihr das nächste starten könnt. Im Zeitrennen gilt es im Kampf gegen die Uhr einen Kurs zu beenden, was schon schwerer als das Training ist, da ihr es oft mit längeren und anspruchsvolleren Strecken zu tun habt. Die Regatta ist schließlich der Höhepunkt des Einzelspielermodus. Hier gilt es gegen einen oder mehrere andere Segler als erster ins Ziel zu kommen. Dabei verhalten sich die anderen Bote nicht immer gleich, sondern machen auch selbst mal Fehler oder ändern ihre Route, je nach dem wie ihr segelt. Bevor es losgeht hat man einige Minuten vor der Startlinie zu warten. Dabei versucht man sich am besten in Position zu bringen, denn der Start ist oft schon die halbe Miete. Man sollte sich auch hier tunlichst an die Regeln halten, denn wenn man einmal als Strafe eine Wende machen muss, ist der Rückstand nur schwer wieder aufzuholen. Andererseits werden manche Rennen erst dadurch einfach, dass ein Gegner eine Strafe erhält.
Wenn man die letzte Spielart, den einstellbaren Kurs anwählt, kann man vorgefertigte Rennen und deren Wetterbedingungen, die Anzahl der Gegner oder die Änderung der Windrichtung auswählen. Auch die Uhrzeit ist frei wählbar und somit können Rennen bei Nacht oder auch im Morgengrauen stattfinden. Insgesamt stehen vier verschieden Boote zur Verfügung, ACCs, die Melges 24, die OffShore und der Open 60 Multihull, die ihr euch aber nur in diesem speziellen Spielmodus aussuchen könnt. Alle einstellbaren Werte können auch dem Zufall überlassen werden. In diesem Modus könnt ihr außerdem die Kurse segeln, die ihr im Editor erstellt habt.
Der Editor erlaubt es auch die Landschaft bzw. den Ort auszuwählen. Hier kann man u.a. zwischen San Fransisco Bay in den USA, Porto Cervo in Italien oder La Trinité sur Mer in Frankreich wählen. Danach setzt man die Bojen, die Start- und Zielpunkte und bestimmt noch die Wetterbedingungen. Die so erstellten Kurse kann man auch später im Multiplayermodus segeln.
Wenn man die letzte Spielart, den einstellbaren Kurs anwählt, kann man vorgefertigte Rennen und deren Wetterbedingungen, die Anzahl der Gegner oder die Änderung der Windrichtung auswählen. Auch die Uhrzeit ist frei wählbar und somit können Rennen bei Nacht oder auch im Morgengrauen stattfinden. Insgesamt stehen vier verschieden Boote zur Verfügung, ACCs, die Melges 24, die OffShore und der Open 60 Multihull, die ihr euch aber nur in diesem speziellen Spielmodus aussuchen könnt. Alle einstellbaren Werte können auch dem Zufall überlassen werden. In diesem Modus könnt ihr außerdem die Kurse segeln, die ihr im Editor erstellt habt.
Der Editor erlaubt es auch die Landschaft bzw. den Ort auszuwählen. Hier kann man u.a. zwischen San Fransisco Bay in den USA, Porto Cervo in Italien oder La Trinité sur Mer in Frankreich wählen. Danach setzt man die Bojen, die Start- und Zielpunkte und bestimmt noch die Wetterbedingungen. Die so erstellten Kurse kann man auch später im Multiplayermodus segeln.
Steuern leicht gemacht
Die Steuerung des Bootes ist auf den ersten Blick recht simpel. Mit den Cursortasten manövriert ihr nach links und rechts, mit den Tasten 1-4 oder mit der Maus hisst ihr die verschiedenen Segel. Diese unterschieden sich in der Eignung für bestimmte Windstärken und Windrichtungen d.h. ob mit oder gegen den Wind gesegelt wird. Im Rennen ist die Wahl des Segels extrem wichtig, wobei einige Schiffe nicht über alle Segel verfügen. Allgemein ist es möglich zwischen drei Stufen der Steuerung zu wählen, wobei die erste z.B. immer einen Pfeil zeigt, der die optimale Ausrichtung zum Wind angibt. Im Fortgeschrittenmodus ist es so auch möglich die Segel zu lockern oder sie anzuspannen. So versucht man dann das Schiff, dem sich ständig ändernden Wind anzupassen und die beste Route zum Ziel einzuschlagen. Um diese bestimmen zu können gibt es vier verschieden Arten von Bedienfeldern, die sich vom Anfänger bis zum Profi richten. Diese geben dann u.a. die genaue Wind- und Strömungsgeschwindigkeit, den genauen Windwinkel, die Effizienz oder den Krängungswinkel an. Falls man mit diesen Begriffen zu Beginn des Spiels noch nichts anfangen kann, wird man auch nach dem Spiel nicht viel mehr Ahnung davon haben, da im Handbuch nur einige Zeilen zu jedem Punkt stehen. Ein Kompass verrät einem die Wind- und Strömungsrichtung. Wie schwer nun schlussendlich die Rennen sind, hängt von Schwierigkeitsgrad ab, der in drei Stufen variiert werden kann. Als Anfänger sind aber auch im niedrigsten Schwierigkeitsgrad manche Rennen kein Zuckerschlecken und erfordern ein mehrmaliges Neustarten. Die Rennen können dabei schon mal knapp zehn Minuten dauern und falls einem gegen Rennende immer der entscheidende Fehler unterläuft, wird es ab und zu frustrierend. Wenn dann abzusehen ist, dass es nichts mehr mit dem Sieg wird, müsst ihr auch erst umständlich über das Hauptmenü das Rennen neu starten.
Selten schönes Nass
Da der halbe Bildschirm ständig Wasser zeigt, nimmt die Darstellung dieses Elements natürlich in Virtual Skipper 3 eine entscheidende Rolle ein. Der Wellengang wurde auch sehr ansprechend dargestellt und man sieht schön wie das Boot das Wasser verdrängt oder sich die Sonne im Wasser spiegelt. Bei regnerischen Rennen sind sogar Tropfen auf der Kamera zu erkennen. Dagegen sind die Animationen der Bootscrew sehr staksig und undetailliert geraten. Die Kamera kann man frei drehen und zoomen und dies ist auch manchmal nötig wenn die Sicht von einem Felsen versperrt wird. Der Sound ist, wenn man ihn denn hört, recht gut gelungen. Wenn man näher an das Boot heranzoomt, hört man die Gischt und den Wind. Allerdings ist das nicht sehr praktikabel, da man nichts mehr sieht. Auch die Crew gibt keinen einzigen Laut von sich und Musik existiert nicht, was ja vielleicht realistisch sein mag, aber nicht gerade zum Spielspaß beiträgt. Im Multiplayermodus könnt im Netzwerk und Internet gegen bis zu sieben Gegner um die Wetter segeln, was den Spielspaß noch einmal etwas erhöht.
Fazit
Virtual Skipper 3 ist definitiv kein Spiel für die Massen. Das Spiel ist geradezu einsteigerfeindlich und wer nicht die Ausdauer hat sich mehrere Stunden mit dem Spiel zu beschäftigen, bis er die Instrumente und die Steuerung ansatzweise verstanden hat, ist bei anderen Titeln besser aufgehoben. Auf den ersten Blick sucht man auch Action und Spannung vergebens, die sich allerdings bei den Regattarennen gegen Gegner einstellen. Virtual Skipper 3 bietet eine Fülle von Statistiken und Daten, die jeden erfahrenen Segler zufrieden und jeden Materiefremden abschrecken werden. Die fehlenden Unterhaltungen an Bord sorgen auch nicht unbedingt dafür, dass eine authentische Stimmung rüberkommt. Für Segelfans, auch mangels Alternativen, ein Pflichtkauf vor allem da das Spiel sehr umfangreich ist und man mit dem Editor neue Strecken erstellen kann. Genrefremde sollten zuvor in jedem Fall die Demo anspielen.
Gesamtübersicht: Virtual Skipper 3
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
74%
Sound:65%
Grafik:83%
Singleplayer:74%
Multiplayer:76%