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Second Sight (PS2)


Das war wohl zu viel Party auf Riddicks Planet der Finsternis - als unser Ghost wieder aufwachte, wusster nicht mehr, dass er doch eigentlich John Vattic ist und über den Second Sight verfügt. PSI-Kräfte die ihm morgens nicht nur den Kaffee in die Tasse füllen lassen ohne dass er sich zur Kaffeemaschine begeben muss. Wie es dazu kam? Lest in seinem Second Sight (PS2) Review!

Geheimnisvolle Kräfte
Langsam regt sich der schlafende Körper auf dem Bett. Im Dämmerzustand zwischen Schlaf und Erwachen hört er noch den letzten Hall von sich entfernenden Schritten. Es ist John Vattic, der hier auf einem Bett im Hochsicherheitstrakt eines militärischen Forschungslabors liegt, gefesselt an den Händen und Beinen. Allerdings weiß er nicht wo er sich befindet, ja er weiß noch nicht einmal wer er ist und wie er hierher kam. Seine Erinnerungen wurden gelöscht wie die Daten auf einem Computer. Als er erwacht, schmerzt ihm sein Kopf und langsam merkt er, wie zerschunden sein Körper ist. Warum ist mein Körper so übel zugerichtet, fragt er sich. Ach, wenn nur nicht diese elenden Fesseln mich so unbarmherzig festhalten würden, seufzt er leise. Am liebsten würde er seine Fesseln entfernen! Sekundenbruchteile nachdem ihm dieser Gedanke durch den Kopf geschossen ist, geschieht das Unfassbare, seine Fessel löst sich wie von Geisterhand. Fassungslos steht der Mann ohne Erinnerung auf und begreift langsam was hier gerade geschehen ist. Noch nagt der Zweifel an ihm. Kann es wirklich sein, dass ich mit meinen Gedanken meine Umgebung beeinflussen und manipulieren kann. Und wenn das wirklich der Fall ist, woher habe ich diese paranormalen Fähigkeiten? Diese Gedanken ebenso wie die Frage nach dem Wer bin ich, wieso bin ich hier, kreisten wie ein Karussell in seinem Kopf. Zeit, das herauszufinden, stünde er nicht noch vor einer verschlossnen Tür. Der Schalter zum Öffnen befindet sich auf der anderen Seite der Glaswand, Zeit also, erneut die neuen Fähigkeiten zu überprüfen. Als er dann durch die geöffnete Tür trat, wurde es ihm in aller Deutlichkeit bewusst, über welche übersinnlichen Kräfte er verfügte. Nun war er sich sicher, mit seinen PSI Fähigkeiten braucht er niemanden zu fürchten. Keiner konnte ihn nun mehr aufhalten, auf der Suche nach sich und der Wahrheit. Sobald die Schublade deiner Konsole das Spiel Second Sight eingezogen hat, liegt es an dir, ob der Mann ohne Erinnerung der Wahrheit auf die Spur kommt und erfährt, dass er der Wissenschaftler John Vattic ist.

Flashbacks
Die nahezu filmreife Story hat es in sich und ist absolut erstklassig. Kaum ein anderes Spiel verdient die Bezeichnung "interaktiver Film" so sehr wie Second Sight. Wenn du es schaffst, dich mit der Hauptperson zu identifizieren, wirst du regelrecht in einen faszinierenden Psychothriller hineingezogen. Das Raffinierte an der Sache sind die zwei Zeitebenen des Spiels, die Gegenwart und die Vergangenheit. Nach dem bösen Erwachen erinnert sich der zerschundene Mann auf seiner Suche nach der Wahrheit immer mehr an die schrecklichen Erlebnisse, die ihn in diese erbärmliche Situation gebracht haben. Das ist die Zeitschiene der Gegenwart. Schritt für Schritt wird dann die Geschichte des John Vattic durch zahlreiche Ausflüge in die Vergangenheit in Form von Rückblenden erzählt. Das ist die Zeitschiene der Vergangenheit. Das Besondere daran ist, dass du diese Flashbacks nicht nur in Zwischensequenzen vorgesetzt bekommst, sondern selbst spielerisch Hand an die Sache anlegst. Du durchspielst also beide Ebenen der Story, sowohl
in der Gegenwart als Mann ohne Erinnerung als auch die Rückblenden in der Rolle des John Vattic. Durch die geschickte Verknüpfung dieser zwei Ebenen entsteht eine ungeheuer dichte Atmosphäre, die zudem an Spannung kaum zu überbieten ist. Dein Abenteuer beginnt wie bereits beschrieben auf der Krankenstation, und in der zweiten Mission bekommst du den Auftrag dich bei einer Militärstation zu melden. Diese beiden Missionen führen dich aber nicht nur in die Geschichte ein, sondern sie dienen auch als erstklassige Tutorials, bei dem du in die gut durchdachte Steuerung des Spiels eingeführt wirst. Obwohl fast sämtliche Knöpfe des Gamepads belegt sind, geht einem die Bedienung des Spiels im Großen und Ganzen sehr flott und gut von der Hand. Lediglich die störrische Kamera macht einem zeitweise Probleme.

Paranormale Kräfte
Seine übernatürlichen Kräfte stehen John Vattic vor allem im Spielstrang der Gegenwart zur Verfügung. Deshalb ist diese Ebene von Second Sight die etwas ruhigere Variante des Spiels, bei der es auch einige Schleicheinlagen gibt. Obwohl auch der Mann ohne Erinnerung im Laufe des Spiels Handfeuerwaffen zur Verfügung bekommt, lebt dieser Strang der Geschichte vor allem durch die paranormalen Kräfte des Helden. Kopfarbeit ist angesagt, denn die PSI-Fertigkeiten sind hier deine stärksten Waffen. Allerdings kannst du nicht sofort alle deine Begabungen ausüben, sondern im Laufe des Spiels entdeckst du nacheinander all deine PSI-Fähigkeiten. Insgesamt sind es fünf verschiedene Anwendungen, die sich die Leute von Free Radical Design ausgedacht haben. Das ganze beginnt mit der Telekinese, die es dir ermöglicht Gegenstände oder sogar andere Personen anzuheben, in der Luft schweben zu lassen. Wenn du willst, kannst du sogar Gegenstände oder am besten gleich deine Feinde durch die Luft schleudern. Es ist einfach genial, wenn du aus sicherer Entfernung eine näher kommende Wache mit einem schwebenden Computer aufhältst, oder ihn gleich gegen die Wand knallen läst. Innerhalb der ersten Mission kommt aber noch die Selbstheilung per Gedankenkraft dazu. Alleine mit diesen zwei Fähigkeiten
bist du schon gut ausgerüstet und könntest recht weit kommen. Aber keine Angst, das ist längst noch nicht alles. Im Laufe des Spieles kommen noch solch geniale Dinge wie PSI-Schlag, Verwirrung und Projektion dazu. Der PSI-Schlag ist eine Art Energie-Waffe, mit der du Gegner per PSI Welle ausschalten kannst. Ein ganz besonderes Highlight sind aber die zwei Begabungen Verwirrung und Projektion. Wenn du Verwirrung benutzt, bist du für Gegner unsichtbar und kannst an ihnen vorbei schleichen oder sie lautlos ausschalten. Mit der PSI Kraft Projektion schlüpfst du in einen anderen Körper und kontrollierst ihn. Wenn mehrere Wachen auftauchen kannst du mit dieser Fähigkeit die Kontrolle über den am besten bewaffneten Mann übernehmen und seine erstaunten Kollegen mit seinen Waffen ins Jenseits befördern.

Mit der Waffe in der Hand
Innerhalb der gespielten Flashbacks geht es wesentlich rabiater zur Sache als in den Schleichmissionen der Gegenwart. Hier erfährst du, dass John Vattic mehr oder weniger unfreiwillig Mitglied eines Sondertrupps wird, der in Feuergefechte mit dem russischen Militär verwickelt wird. In diesem Strang der Geschichte musst du z. B. einen geheimen Armee- Stützpunkt infiltrieren oder einen Scharfschützen ausschalten. Hier überwiegt der Einsatz von Feuerwaffen und es geht sehr oft handfest zur Sache. Insgesamt kämpfst du dich durch 17 Levels, die sehr abwechslungsreich gestaltet sind. Von ruhigen Schleicheinlagen über die Erforschung eines düsteren Sanatoriums bis zu blutigen Häuserkämpfen enthält Second Sight jede Menge spielerische Elemente. Selbst solch typische Adventure-Elemente wie Rätseleinlagen gibt es. Die sind allerdings nicht allzu anspruchsvoll. Entweder bestehen sie darin, dass du deine PSI-Kräfte sinnvoll kombinierst und einsetzt oder du musst einen bestimmten Gegenstand zu einem festgelegten Punkt bringen.

Bescheiden
Im Gegensatz zu den Gameplayideen entlockt einem die Grafik von Second Sight kein überraschtes Wow. Der Grafikstil erinnert sehr stark an die Time Splitter Teile und reißt niemanden mehr vom Hocker. Sicherlich, richtig schlecht sieht das Ganze auch nicht aus. Durchschnittlich gestaltete Figuren bewegen sich einigermaßen akzeptabel animiert durch durchschnittlich gestaltete Szenarien, die vor allem durch Texturarmut auffallen. Wenigstens der Sound des Spieles hebt sich Positiv ab, und kann auf der ganzen Linie überzeugen. Eine gute Sprachausgabe und passende Hintergrundgeräusche sorgen für eine gekonnte Soundkulisse. Einziger Wehrmutstropfen, es gibt nur eine englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln. Dank des guten Sounds und der genialen Story entsteht trotz der bescheidenen Grafik eine sehr dichte und fesselnde Atmosphäre, die einen regelrecht ins Spiel hineinzieht.

Fazit
Keine Frage, obwohl Second Sight genau betrachtet in spielerischer Hinsicht nichts Neues bietet, ist es dank der PSI-Fähigkeiten trotzdem ein innovatives Spiel. Der Einsatz dieser übernatürlichen Kräfte bringt neuen Schwung ins Genre und macht ungeheuer viel Spaß. Schade, dass diese Gameplayideen nicht noch konsequenter ausgenutzt wurden. Richtig super ist dagegen die spannende Psycho-Story. Ganz gewöhnlich sind aber die actionreiche Vergangenheitslevel und Rätseleinlagen. Dennoch: Second Sight ist so spannend, dass man es kaum schafft, das Gamepad auf die Seite zu legen, auch wenn man längst ins Bett sollte. Da stört mich auch die mittelprächtige Grafik nicht. Kurz gesagt: Second Sight ist ein sehr empfehlenswertes Spiel für all diejenigen, die Wert auf eine gute Story legen und Psycho-Thriller oder -Szenarien mögen.


Ghost - 10.10.2004



Gesamtübersicht: Second Sight (PS2)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
85%
Sound:
80%
Grafik:
71%
Singleplayer:
83%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Playstation 2
System:

ca. 60 Euro
Preis:

Engl. mit dt. UT
Sprache:

Action-Adventure
Genre: