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Counter-Strike: Source


Die bekannteste Mod für Half Life ist zweifelsohne Counter-Strike. Passend zum Release von Half Life 2 soll daher auch ein entsprechend angepasstes Counter-Strike: Source erscheinen. Derzeit noch im Beta-Stadium hat sich Sebastian Weber auf den Weg gemacht und bereits einige Runden probegespielt. Brav, gell? Feuer frei, Sebastian!

Seit Counter-Strike im Juni 1999 erschienen ist, hat sich die Half-Life-Mod wohl zu einem der erfolgreichsten Fanprojekte entwickelt, die es bislang gab. Es geht inzwischen so weit, dass es Counter-Strike: Condition Zero als Vollpreisspiel in den Läden zu kaufen gibt und die Erfinder der Räuber und Gendarm Variante für Half-Life fest bei Valve angestellt sind. Kein Wunder also, dass es auch für das vielleicht bald erscheinende Half-Life 2 wieder eine Version der erfolgreichen Erweiterung geben wird. Diese, mit dem Namen Counter-Strike: Source, befindet sich momentan bekanntlich in einem kleinen Beta-Test und auch wir haben uns mal angesehen, was das neue CS zu leisten im Stande ist.

Valve at its best
Das erste, das dem geneigten Beta-Spieler auffällt, wenn er sich die Unmengen an Daten heruntergeladen und den Server seiner Wahl betreten hat, ist, dass das momentan einzige Level de_dust nur so von kleinen Details voll gestopft wurde. Die Texturen sind natürlich um einiges hochauflösender, was es für die Entwickler sehr viel einfacher macht, Spieler der alten Versionen mit offenem Mund durch das eigentlich altbekannte Level laufen zu lassen. Der Grund dafür ist, dass die staubigen Straßen derart schön aufgebaut sind, dass man fast vergisst, weshalb man eigentlich dort ist. So kann es schon vorkommen, dass man durch die Map streift und nur Flaschen zerschießt um zu beobachten, wie sie realistisch zerbersten. Denn überall liegen Dosen, alte Reifen oder anderer Müll. Schutz bieten Autowracks in denen man sich verstecken kann und Kisten, die Deckung bieten. Fässer rollen dank Havoc-Physikengine realistisch einen Hügel herunter. Somit wirken die Levels nicht mehr statisch wie früher, sondern eher so, als hätten sich kurz vorher noch dutzende Leute in den Straßen aufgehalten.

Da hätten wir aber auch schon die nächste Neuerung, die Physik. Diese birgt so viele neue Möglichkeiten in sich, dass das Wort "Strategie" im neuen CS eine ganz andere Bedeutung bekommt. So kann sich der Spieler seine Deckung in Form eines Fasses einfach mitnehmen indem er es vor sich herschiebt oder (in anderen Levels) Tische in enge Gänge stellt und sich wenn nötig dahinter verschanzt. Doch das ist wahrscheinlich nur die Spitze des Eisberges, denn was die Engine noch alles zu leisten vermag, ist im derzeitigen Stadium noch nicht nachvollziehbar.

Bomben Stimmung
Das Spielprinzip ist im Großen und Ganzen das Selbe geblieben. Es gibt die bekannten Parteien, Counter-Terrorists und Terrorists, die sich, je nach Level, um etwas anderes streiten. Im spielbaren Level de_dust geht es darum, dass Terroristen versuchen an zwei bestimmten Punkten eine Bombe zu platzieren. Die Polizei, genauer die Sondereinsatzkommandos, haben natürlich die Aufgabe, dies zu verhindern indem sie entweder die Bombe entschärfen oder alle Terroristen erledigen, bevor diese überhaupt einen Gedanken daran verschwenden, sie zu platzieren.

Um dies zu verhindern haben die Hüter des Gesetzes natürlich auch allerlei nützliche Werkzeuge in Form von Pistolen, Gewehren, Granaten, kugelsicheren Westen oder Entschärfungs-Kits. Das Arsenal unterscheidet sich eigentlich nicht von dem aus der vorherigen Version (1.6), lediglich die Waffen-Texturen wurden ein wenig überarbeitet und das in Version 1.6 eingeführte
Riot-Shield wird wieder entfernt. Was sich aber sehr stark von früher unterscheidet sind einige Effekte. So sehen die Explosionen von HE-Granaten und der Bombe um einiges realistischer aus und Trümmer sowie Tote fliegen von der Physik gelenkt realistisch durch den Staub. Auch die Blendgranaten wurden ein wenig überarbeitet. Während sich der Bildschirm des Getroffenen sonst einfach für eine bestimmte Zeit weiß färbte, ist es jetzt sehr viel unangenehmer von diesen Granaten getroffen zu werden. Zu Beginn färbt sich zwar der Bildschirm auch noch weiß, doch gleichzeitig kommt ein Tinitus-ähnlicher Ton aus den Boxen. Lässt die Wirkung dann endlich nach, kommt die Sicht langsam wieder jedoch sehr verschwommen und mit dem zuletzt gesehenen Bild.

Wo bleibt die Innovation?
Auch wenn sich das neue CS momentan nur durch die Engine von den früheren Versionen unterscheidet, soll das nicht heißen, dass die Entwickler einfach nur das Altbewährte portieren. Zugegeben, wenn Half-Life 2 dann irgendwann einmal in den Läden stehen und CS: Source für alle spielbar sein wird, werden sich die Veteranen, die schon seit Anbeginn der CS-Zeit spielen, sofort wie zu Hause fühlen. Denn in der Anfangsversion soll sich im Großen und Ganzen spielerisch nicht viel ändern. Für später haben die Entwickler jedoch schon einiges in petto. Da wären zum einen sehr viel größere Maps (bis zu zehn Mal so groß, wie bisher), die dank der neuen Source-Engine möglich sein werden und damit verbunden auch sehr viel mehr Spieler gleichzeitig. Außerdem soll später auch die Möglichkeit bestehen in Fahrzeugen zu seinem Einsatzort zu kommen, doch das ist bislang noch Zukunftsmusik.

Stellt sich wohl die Frage, was uns denn erwartet, wenn wir uns dann endlich wieder in die lustigen Anti-Terror-Schlachten stürzen dürfen. Um es zusammenzufassen, eine neue Engine, die bisher nie gesehene Effekte und strategische Möglichkeiten mit sich bringt, von denen alle Spieler da draußen sicherlich schon lange geträumt haben und sieben altbekannte und sehr beliebte Maps, die wunderschön "renoviert" wurden, welche de_aztech, de_chateau, de_cobble, de_dust, de_dust2, cs_havana und cs_italy heißen. Des Weiteren will Valve einen neuen Map-Editor zur Verfügung stellen, mit dem es ein Einfaches sein soll, sein Lieblingslevel in die Source-Variante zu verwandeln oder einfach eigene Levels zu erstellen.

Fazit
Tja, abschließend lässt sich folgendes sagen: Freut euch auf CS: Source. Zugegeben, ich habe schon lange kein Counter-Strike mehr gespielt, aber mit der Source-Variante hatte ich richtig viel Spaß. Alle da draußen, die schon jahrelang Fans der Mod sind, werden sich sicherlich sofort wieder heimisch fühlen und ihre helle Freude an der neuen Version haben. Alle anderen, die nicht gerade Genre-Neulinge sind, werden das Spiel mit Sicherheit auch lieben. Außerdem liefert Valve hier wieder einmal etwas ab, das einfach qualitativ sehr gut ist. Es mag hier und da noch Fehler geben, aber dafür handelt es ja auch noch um eine Beta-Version. Im Gesamtbild kann Counter-Strike: Source auf ganzer Linie überzeugen. Bleibt nur noch die Hoffnung, dass Half-Life 2 ebenso gut ausfallen wird und natürlich, dass es bald erscheint.


Sebastian Weber - 17.09.2004



Gesamtübersicht: Counter-Strike: Source

Informationen zum Spiel:

Hersteller:


Sehr gut