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Codename Panzers


Am Mittwoch schießen wir scharf ... aufs Wochenende zu. Anders scharf geschossen wurde im Zweiten Weltkrieg. Leid und Schrecken überkam die Menschen - egal wohin man schaute. Zigfach verfilmt zählt die vielleicht schlimmste Zeit mittlerweile sogar auf dem PC zum häufig genutzten Thema. Auch CDV beschäftigt sich im aktuellen Spiel Codename Panzers mit dem zweiten Weltkrieg. Und Ihr als Stratege seid mittendrin. Darf und kann aber ein Kriegsspiel Spaß machen? Eine Frage, die Euch Sebastian Weber in seinem Review vielleicht beantworten wird.

Der zweite Weltkrieg ...
... ist wohl mit eines der Ereignisse in der Menschheitsgeschichte, das niemandem unbekannt ist. Kein Wunder also, dass es immer wieder Filme und Spiele gibt, die sich dieser Thematik bedienen. Und es waren da nicht wirklich viele schlechte dabei. Außerdem gab es wohl für jeden Spielertyp etwas, seien es Shooter, Action-Adventure oder Strategie. Nun gibt es wieder einmal ein Spiel, das sich ganz einfach mal mit dem Krieg gegen das Hitlerdeutschland beschäftigt. Doch ob Codename Panzers: Phase 1 auch das hält, was die Vorschusslorbeeren versprechen?

Story
Storytechnisch befasst dich Codename Panzers mit drei Offizieren, aus deren Perspektive der zweite Weltkrieg geschildert wird. Dabei handelt es sich um Soldaten der Sowjets, der Alliierten und der Deutschen. Hört sich zwar nicht sonderlich spannend an, ist es aber dennoch. Die Entwickler schaffen es durch Tagebucheinträge der fiktiven Charaktere, den Spieler in die Atmosphäre des Krieges eintauchen zu lassen. Dabei zeigen die Einträge unter anderem, wie schwer sich ein deutscher Leutnant tut, mit den Gräueltaten des Krieges fertig zu werden, dann aber hin und wieder doch ein paar schöne Erlebnisse zu Papier bringen kann. Die drei Kampagnen sind derart gut miteinander verknüpft, weil sie recht chronologisch angeordnet sind (deutsche Kampagne 1939 bis 1942, Sowjets 1941-1945, Alliierte 1944-1945). Langeweile kommt bei der Geschichte eigentlich nie auf.

Gameplay
Nie langweilig wird euch in den Missionen sicherlich auch nicht, da diese recht abwechslungsreich gestaltet sind. Immer wieder gilt es, bestimmte Gebiete zu besetzen, Konvois zu beschützen oder Geschütze auszuschalten. Damit wird der Nachschub gesichert ist. Ranghohe Offiziere des Gegners sind festzunehmen, Städte zu erobern bzw. zu befreien, oder, oder, oder.

Doch fangen wir mal ganz am Anfang an. Zu allererst ist es zu empfehlen, dass alle Hobby-Generäle sich das Tutorial zu Gemüte führen, um die Grundbegriffe der Kriegsführung vermittelt zu bekommen. Falls dies nicht ausreichen sollte bietet das Spiel noch die Möglichkeit, sich im Trainings-Camp verschiedene Taktiken auszudenken und zu testen. Einziges Ziel dort ist es, sich mit den vorher ausgesuchten Einheiten durch eine Karte voller Gegner zu kämpfen. Hat man sich dann in den beiden Modi nach Herzenslust ausgelassen, heißt es aber auch gleich auf in den Kampf.

Zu Beginn einer jeden Mission, außer der Ersten, darf man sich erst einmal Nachschubtruppen aus dem Hauptquartier besorgen. Doch ganz umsonst sind diese auch nicht. Zwar wird hier nicht mit Geld bezahlt, aber mit so genannten Prestige-Punkten. Diese erhält man am Ende eines jeden Auftrages, wobei sich die Höhe nach dem Erfolg der Mission richtet. Ein General, der also seine komplette Armee in einer Schlacht verliert, bekommt natürlich weniger Prestige und Medaillen, als wenn er keinen Mann verloren hätte. Hat man also genug Anerkennung errungen, kann man sich daran machen, eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Die Einheiten kosten, je nach ihrer Stärke mehr oder weniger.

Ist die Kompanie zusammengestellt und abmarschbereit, folgt der, für Strategiespiele recht übliche, Spielverlauf. Man kann seine Mannen gruppieren, in Fahrzeuge einsteigen lassen, etc. Vor allem die Funktion der Gruppierung, sowie die Möglichkeit, seine Mannen sich ducken oder hinlegen zu lassen, sind teilweise sehr entscheidend für den Ausgang einer Mission. Da die KI nicht von schlechten Eltern ist, muss man stets darauf achten, eine ausgefeilte Taktik an den Tag zu legen, um annähernd eine Chance auf einen guten Erfolg zu haben. Da heißt es schon mal zu beachten, dass sich die Sanitäter nicht in den ersten Minuten ins virtuelle Nirvana verabschieden, dass der Reparatur-LKW auch in der Nähe der Panzer ist, dass den Stahlkolossen nicht die Munition ausgeht, dass das Aufklärungsflugzeug die richtigen Ziele für spätere Bombereinsätze aufdeckt oder unser "Held" nicht in einem Moment der Unachtsamkeit, das Zeitliche segnet. Ein waschechter Stratege muss also stets ein Auge auf all seinen Truppen haben, um sie heil durchzubringen. Und das ist sogar wegen zwei Dingen wichtig: Zum einen, wegen der oben erwähnten Prestige-Punkte, zum anderen, weil die Einheiten an Erfahrung gewinnen, je mehr Kampfeinsätze sie hinter sich bringen.

Ein weiterer Punkt, der bei allen noch so komplexen Strategien berücksichtigt werden muss, ist,
dass die meisten Gebäude besetzt werden können. Dies weiß aber auch der Gegner und macht davon in den Missionen, die in Städten spielen ausgiebig Gebrauch. Somit heißt es stets vorsichtig sein, da aus jedem Fenster geschossen werden könnte. Sobald dann ein Schütze entdeckt wurde, ist es aber auf jeden Fall am Besten, das Gebäude mit der Infanterie zu stürmen, als es mit Panzern unter Beschuss zu nehmen, da dies relativ viel Munition kostet. Somit hat das Spiel zwar für strategische Dünnbrettbohrer einen vielleicht recht hohen Frustfaktor, alle anderen jedoch werden sich freuen.

Doch keine Panik; sollte es mal wirklich heiß her- und die Übersicht langsam aber sicher flöten gehen, könnt Ihr jederzeit eine kleine Pause einlegen. Sobald die Leertaste gedrückt wird, friert die Schlacht ein und man hat die Chance mal Luft zu holen. Danach schnell die Lage gepeilt, einen Plan gefasst und weiter gehts. Wer sich also überfordern lässt, ist selbst schuld.

Übrigens: Ihr könnt die Karte nach Belieben drehen. Drei Zoomstufen stehen Euch zudem zur Verfügung, damit Ihr nicht die Übersicht auf den Karten verliert. So kann das Geschehen aus allen möglichen Perspektiven betrachtet werden und der Durchblick fehlt nie. Allerdings gibt es bei dem Punkt künstliche Intelligenz ein wenig Kritik zu äußern, denn es kommt immer wieder vor, dass man seine Truppe an einen bestimmten Punkt in der Karte schickt, diese aber nicht komplett dort ankommt. Der Grund dafür ist aber nicht, wie vielleicht zu vermuten wäre, dass sie in einen Hinterhalt des ach so fiesen Gegners geraten sind und somit in einen heißen Schusswechsel verwickelt wurden, sondern eher, dass sie einfach zu dümmlich sind, einen Weg an ihr Ziel zu finden. Jedoch kommt dies nicht allzu häufig vor, es ist also noch zu verkraften; für das ein oder andere Frusterlebnis hat des dennoch während des Tests gesorgt.

Technik
Nach der Kritik darf auch wieder Lob kommen. Also zum Thema Technik, denn bei dem, was Codename Panzers unter der Haube hat, gibt es eigentlich nichts zu bemängeln. Da ist zuerst die Grafik zu nennen. Die im Spiel verwendete Gepard-Engine hat es wirklich in sich, denn so schöne und detailreiche Explosionen gibt es nicht sehr oft in Strategiespielen zu sehen. Fliegt ein Panzer in die Luft, bekommt man natürlich zu allererst einen einfach atemberaubenden Feuerball serviert, bevor das Ungetüm dann in tausend Teile gerissen wird, die über den Bildschirm fliegen. Auch die restlichen Effekte, seien es Rauchspuren von Raketen, umgewälzte Bäume, brennende Städte, aber auch der Tag- und Nachtwechsel und die Wettereffekte, wie Regen, können sich sehen lassen.

Detailverliebt waren die Entwickler aber bei den Einheiten selbst. Selbst in der nahesten Zoomstufe sind die Texturen der Soldaten und Gefährte noch sehr schön aufgelöst und ein Augenschmaus. Allerdings lässt sich in dieser Ansicht nicht mehr spielen, weil der Überblick zu sehr leidet. Der Sound lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Während den Schlachten schallen die Kampfschreie und Kommentare der Einheiten in der jeweiligen Sprache aus den Boxen, von allen Seiten sind Geräusche von Gewehren, Explosionen, vorbeirollenden Panzern, Flugzeugen, Geschützen und Bomber zu hören. Ganz nach dem Motto: Krieg, mittendrin, statt nur dabei.

Multiplayer
So, genug des Lobes, zurück zu den Fakten. Was bietet das Spiel denen, die den Singleplayer-Modus durchgespielt haben oder einfach nicht gerne alleine spielen? Für ein Strategiespiel eigentlich recht viel und vor allem etwas, das jedes Zockerherz höher schlagen lässt: Einen Coop-Modus. Aber wir fangen mal ganz langsam an. Codename Panzers bietet vier Multiplayer-Modi, welche sich wie folgt beschreiben lassen:

TeamMatch - Eine Spielvariante, die sehr leicht erklärt ist, denn es gibt zwei Teams, deren Ziel es ist, die Einheiten des Gegners auszuschalten. Verstärkung gibt es in diesem Modus nicht.

Domination - Hierbei gibt es bestimmte strategisch wichtige Punkte auf der Karte, wie Fabriken, Trainingscamps oder Radarstationen. Diese gilt es zu erobern, um dann Truppen auszubilden oder zu bauen. Gewonnen hat, wer alle Punkte besetzt.

Assault - Auch hier gibt es wieder zwei Teams, wobei eines in die Rolle der Angreifer schlüpft, das andere stellt die Verteidiger. Nun gilt es abermals strategisch wichtige Punkte zu erobern, während die Verteidiger natürlich alles daran setzten sollten, dies zu verhindern.

Co-Operative - In diesem Modus gilt es, die aus dem "normalen" Spiel bekannten Missionen mit Unterstützung eines Freundes zum Erfolg zu führen.

Bei allen Modi kann man die KI als Gegner oder Mitspieler zuschalten, wenn nicht genügend Mitspieler findet.

Deutsche Version
Die frei im Handel erhältliche Fassung von Codename Panzers unterscheidet sich ein wenig von der Internationalen. In der "ab 16 Jahren" freigegebenen Version greift man auf deutscher Seite die Stadt Königsberck an. Ursprünglich hieß die Stadt im Spiel jedoch Warschau. Da der Überfall auf Polen als Thema jedoch nicht ganz unbedenklich ist, wurde dies kurzerhand geändert. Außerdem wurden polnische Flaggen ersetzt und auch die allseits bekannten roten Kreuze, die Sanitäter tragen, hat man aus dem Spiel entfernt, damit keine zivilen Einrichtungen mehr angegriffen werden können.

Fazit
Codename Panzers ist wohl momentan das Referenzspiel in Sachen Strategie. Zwar könnte man dem Spiel den Vorwurf machen, nicht allzu realistisch zu sein, da die einzelnen Einheiten teilweise doch sehr viele Schüsse aushalten, wer aber will schon, dass ein Treffer genügt, um einen Soldaten zu verlieren? Insgesamt kann man dieses Spiel allen Strategiespielern uneingeschränkt empfehlen, denn sie werden ihre helle Freude damit haben. Für Genre-Neulinge ist es auf jeden Fall einen Blick wert, auch wenn es durch seinen manchmal recht hohen Schwierigkeitsgrad vielleicht ein wenig für Frust sorgen könnte. Für mich ist Codename Panzers aber auf jeden Fall eines der besten Spiele 2004.


Sebastian Weber - 10.08.2004



Gesamtübersicht: Codename Panzers

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
91%
Sound:
93%
Grafik:
95%
Singleplayer:
92%
Multiplayer:
89%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

750 MHz Prozessor. 256 MB RAM. 32 MB Grafik (T&L-fähig) Windows 9x/Me/2000/XP DirectX 9b
System:

ca. 45 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Strategie
Genre: