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Doom 3


Geh zur Hölle - diesen Ausspruch hat unser RedXEagle allzu wörtlich genommen. Er schnappte sich die US-Version von Doom 3 und war viel schneller mittendrin statt nur dabei. Böse Monster, fiese Fallen, tiefe Dunkelheit - und alle paar Meter eine Schrecksekunde nach der anderen. Warum unser RedXEagle dennoch ein ganzer Kerl ist ... lest in seinem Doom 3 Review.

Ab in den Vorhof zur Hölle
Nach ewiger Wartezeit ist es jetzt doch endlich in meine Hände gelangt. Ich kann es kaum glauben, dass es eines der am meisten erwarteten Spiele von 2002, 2003 und 2004 jetzt endlich zu den Spielern geschafft hat. Es grenzt an Wahnsinn, seit langer Zeit wieder einen neuen Shooter aus dem Hause id Software besitzen zu dürfen. Aber kommt es an die vorherigen Titel? Kann es sich mit diesen messen? Ich denke schon, auch wenn es ein anderes Spielprinzip als das der gewöhnlichen Shooter aus der Hause id Software ist.

Wie kann man das Spiel am besten beschreiben? Mir fallen darauf eigentlich nur zwei Worte ein. Dunkel und Gruselig. Genau das wirkt sich auch auf das Spielprinzip aus. Man ist die meiste Zeit damit beschäftigt, durch düstere Räume und Gänge zu wandern und sich seiner Haut zu erwehren. So kommt es oft vor, dass man gar nicht richtig weiß, woher der Gegner nun kam. Einer der Gründe, warum die wichtigste Waffe im Kampf gegen die üblen Dämonen der Hölle die Taschenlampe ist. Die meisten Gegner sieht man nicht sofort, sie lauern in dunklen Ecken und man kann nur ihre schleifenden Schritte hören, die immer näher kommen. Da hilft dann erstmal, sich mit der Taschenlampe eine Orientierung zu verschaffen. Anschließend ist immer noch genügend Zeit, auf das reichhaltige Sortiment von Waffen zurückzugreifen. Die Umschaltung zwischen Taschenlampe und aktueller Waffe kann zum Glück mit einer Taste erfolgen und geht recht schnell von statten.

Obwohl Ihr auf ein großes Waffenarsenal zurückgreifen könnt, steht Euch zu Beginn erstmal nur eine kleine Pistole zur Verfügung. Im späteren Spielverlauf werden andere Waffen jedoch immer wichtiger, denn manche Monster sind mit den Waffen effektiver um die Ecke zu bringen, mit denen man bei anderen Monstern keine Chance hat. Fans von id-Spielen kennen das Waffenarsenal, es ist das alt bekannte mit Maschinenpistole, Schrotflinte sowie der Plasmagun und der wohlbekannten BFG.

Gibt es viele Monster in der Hölle? Scheinbar nicht, da man es sehr oft mit denselben Monstern zu tun bekommt. Dies stört aber eigentlich nicht weiter und das Monstervorkommen erweitert sich mit zunehmendem Spielverlauf. Der Vorteil hierbei ist, dass man sich nicht auf 100 verschiedene Gegner einstellen muss. Die meisten Kreaturen der Hölle sind auch der Spielumgebung angepasst. So kam es vor, dass ein enger Gang komplett mit Spinnenweben behangen war. Was das wohl für eine große Spinne gewesen sein muss, die die gewebt hat? Eine sehr große - denn gleich nach meinem Erstaunen spreche ich meine berühmten letzten Worte. Aber ein beherzter Griff zur Schnellladetaste bringt mich zum letzten Speicherpunkt vor den Gang zurück. Und das geht erstaunlich schnell, denn Doom 3 speichert in Sekundenschnelle und auch Laden braucht nur etwa fünf bis zehn Sekunden.

Grafik, die seinesgleichen sucht
Die Grafik, die uns id Software mit diesem Spiel präsentiert, hat derzeit auf dem Spielemarkt keine ernstzunehmende Konkurrenz. Da die Doom 3 Engine größtenteils auf Indoor-Level ausgerichtet ist und man nur ab und an kurzzeitig die Marsoberfläche vorfindet, kann man ihn mit der bisherigen Grafikreferenz FarCry nur bedingt vergleichen.

In höchster Detailstufe sehen beide Spiele atemberaubend aus. Hierzu wird allerdings High-End vorausgesetzt. Hat man jedoch nur einen etwas schwächeren PC, so muss man bei beiden Spielen sehr stark an den Details regeln, um eine angenehme Frame-Rate zu bekommen. Doom 3 schafft es, auch in 640x480 und Low Details total genial auszusehen und flüssig zu laufen. Dies ist wahrscheinlich durch die geringere Sichtweite in den Levels von Doom3 bedingt. Die Modulation und Animationen der Gesichter hat man sehr gut umgesetzt, auch wenn der kommende Titel aus dem Hause Valve hier wahrscheinlich noch einen draufsetzen wird. Erste Trailer und Eindrücke von Halflife 2 lassen das vermuten.

Höllische Gruselstory
Als unbedeutender Marine erreicht Ihr den Mars. Euer Auftrag: Einen verschwunden Wissenschaftler suchen. Ausgerüstet mit einer Taschenlampe und einer Pistole soll man in den Kellergewölben diesen Wissenschaftler finden. Während der Suche wird anderenorts in der Basis mit einem Experiment begonnen, welches weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen wird. Gerade als man seine Mission als erfüllt betrachtet, wird als Folge dieses Experimentes das Tor zur Hölle aufgetan. Wichtiges Ziel ist nun zu überleben und diese Katastrophe abzuwenden. Auf einmal bevölkern Dämonen die Korridore und viele der Basisbesatzung, seien es Wissenschaftler oder Marines, sind besessen.

Gruselstimmung am Laufenden Kopf
Durch die genialen Licht und Schatteneffekte, die die Engine zur Verfügung stellt, erschafft man eine derart geniale Atmosphäre, die bisher kein mir bekanntes Spiel aufgeboten hat. So kommt es des Öfteren vor, dass die Beleuchtung komplett ausfällt, man im Dunkeln steht und auf einmal Schritte zu hören sind. Die meiste Zeit sieht man nur flackerndes Licht oder komplette Passagen in Dunkelheit. Schatten werden an die Wände geworfen, manchmal sind riesengroße Silhouetten von irgendwelchen menschlichen Umrissen. Genial sind auch die Soundeffekte. Tapsende Schritte im Dunkeln, ein Scharren in den Wänden, dazu höllisches Gelächter; das ist es, was dieses Spiel zu einem Gruselschocker par Excellenze macht. So kommt es nicht selten vor, dass man als Spieler erschrickt, wenn vor einem ein Leitungsrohr platzt. Interessant ist auch, dass es eine Gruselkurve gibt, die langsam aber sicher nach oben zeigt. Zu Beginn des Spieles wird mit Schock-Momenten gespart. Aber je mehr man spielt und je mehr man weiß und kennt, desto gruseliger wird es.

Verwirrend ist dabei manchmal der Aufbau der Levels. Hin und wieder übersieht man so einen dunklen Nebengang bzw. findet Türen nicht mehr, durch die man erst wenige Augenblicke zuvor den Gang betreten hat. Stundenlang habe ich mich im Singleplayer-Bereich von Doom 3 aufgehalten. Den Multiplayer-Part werden wir in kommenden Tagen einem Test unterziehen und Euch nachreichen.

Fazit
Ein perfekt gelungener Ego-Shooter. Aber kann man ihn eigentlich noch als Ego-Shooter nennen? Ich denke Grusel-Shooter trifft es eher. Kein Spiel der letzten Zeit hat mir so viele Schreckmomente gebracht. Ich kann von mir behaupten, dass ich schon ein ganzer Kerl bin und sehr vieles wegstecke. Selbst Black Mirror, bei dem unsere CharMe noch Wochen danach Alpträume hatte, konnte mir nur einmal einen Schreck einjagen. Okay, wer würde bei einem abgetrennten Kopf nicht zusammenzucken? Doom 3 aber übertrifft alles. Was ich in diesem Spiel schon zusammengezuckt bin, selbst bei so einfachen Dingen wie herab fallenden Verkleidungen oder bei einem - von der Decke hängenden - Marine, der einen extrem riesengrossen Schatten geworfen hat. Ich war beim Spielen so gespannt und involviert, dass sogar ein Freund, der ins Zimmer kam, mich derb von der Seite erschrak. Doom 3 ist absolute Referenz - stimmigere Atmosphäre sah ich noch nie. Doom 3 muss ein jeder Shooter-Fan in seiner Sammlung haben. Eine absolute Kaufempfehlung - ein absolutes Muss!!!


Daniel Seifarth - 07.08.2004



Gesamtübersicht: Doom 3

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
85%
Sound:
90%
Grafik:
92%
Singleplayer:
90%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: 1,5 Ghz + Geforce 3 Empfohlen: 2,4 Ghz, 512 MB Ram, Geforce 4 Ti 4200 oder besser, Windows
System:

ca. 45 Euro
Preis:

Action
Genre: