Driv3r (PS2 und XBox)
Mal ehrlich, ein kleiner Verkehrs-Rowdy, Banden-Mitglied und Kleinkrimineller steckt doch in jedem von uns. Erst recht natürlich in unserem Ghost, der sich PS2- und XBox-Fassung von Driv3r zur Brust nahm. Was er da so alles hinter seinem Lenkrad (oder dem wildfremder Menschen) erlebt hat, berichtet er im Driv3r-Review.
Undercovercop
Wir bekamen einen brandheißen Tipp und damit hat alles begonnen. Es ging darum, dass ein ganz großes Ding am Laufen sei, eine krumme Sache. Ich befand mich gerade auf dem Schießstand, als der Anruf kam. Wir wussten schon längst, dass sich Calita einen zweifelhaften Namen im Untergrund gemacht hatte. Trotzdem konnten wir sie bis dahin aus Mangel an Beweisen nicht hochgehen lassen, dafür war sie einfach zu gerissen. Aber das änderte sich nach dem Anruf alles schlagartig. Wir erfuhren von unserem Informanten, dass sie einen großen Deal plante. Es ging um 40 der edelsten und teuersten Luxuskarossen, die sie stehlen wollte, um sie dann an einen unbekannten Käufer im Ausland auszuliefern. Das war unsere Chance. Wir mussten nun nur noch versuchen, einen Mann in die Bande einzuschleusen. Wenn uns das gelingen würde, dann hätten wir die Möglichkeit, diese berüchtigten Autoschieberbande ein für alle mal hochgehen zu lassen. Natürlich fiel die Wahl auf mich, und nun war ich unterwegs, um den Fluchtwagenfahrer der fiesen Autoschieberbande rund um die Chefin Calita zu verhaften. Von unserem Informanten hatten wir nämlich auch seinen augenblicklichen Aufenthaltsort erfahren. Wenn es mir nun gelingen würde, ihn auszuschalten, dann wäre es durchaus möglich, dass ich es auch schaffte, seinen Platz einzunehmen, um mich so unerkannt in die Bande einzuschleusen.
Ach, du möchtest wissen, wer ich bin und um was es hier geht? Sorry, das hatte ich im Eifer des Gefechts ganz vergessen. Mein Name ist Tanner und ich arbeite als Undercovercop bei der Polizei von Miami. Was – du fragst dich, was dich das angeht? Eine berechtigte Frage. Aber die Antwort ist einfach! Ich möchte, dass du mir bei dieser Sache hilfst. Bevor du mich noch fragst, wie das geht, will ich es dir sagen: Besorge dir das Spiel Driv3r, und lege es in deine Konsole, und schon beginnt die wilde Hatz. Zögere nicht lang, ich zähl auf dich.
Ach, du möchtest wissen, wer ich bin und um was es hier geht? Sorry, das hatte ich im Eifer des Gefechts ganz vergessen. Mein Name ist Tanner und ich arbeite als Undercovercop bei der Polizei von Miami. Was – du fragst dich, was dich das angeht? Eine berechtigte Frage. Aber die Antwort ist einfach! Ich möchte, dass du mir bei dieser Sache hilfst. Bevor du mich noch fragst, wie das geht, will ich es dir sagen: Besorge dir das Spiel Driv3r, und lege es in deine Konsole, und schon beginnt die wilde Hatz. Zögere nicht lang, ich zähl auf dich.
Von Miami bis Istanbul
Im Namen des Gesetzes gehst du in Driv3r als Undercover-Cop Tanner auf Gangsterjagd und versuchst den Deal der Autodiebe zu verhindern. Im Undercover Modus musst du 30 zum Teil hammerharte Missionen bewältigen, die dich durch drei Weltstädte führen. Dein Auftrag beginnt in der US-Metropole Miami, die mit breiten Highways glänzen kann, und führt dich dann über die schmalen Gassen Nizzas bis nach Istanbul. Es wurden über 200.000 Meter Straße recht detailliert ins Spiel integriert. Auf diesen heißen Asphalt darfst du mit 70 sehr verschiedenen Fahrzeugen heizen und das Angebot kann sich sehen lassen. Von den Klein-, Luxus- und Sportwagen über LKWs, Motorrädern und sogar Booten ist alles dabei was das Raserherz höher schlagen läst. Und eines kann man den Entwicklern auf jeden Fall bescheinigen, die Fahrphysik sämtlicher Fortbewegungsmittel ist einfach erstklassig. Die Entwickler haben in diesem Punkt ein äußerst gelungenen Kompromiss zwischen Realismus und guter Spielbarkeit gefunden. Auch das Schadensmodell der Kraftfahrzeuge beeindruckt. Dank einer guten Physik-Engine lassen sich sämtliche Boliden recht realistisch fein säuberlich zerlegen. Allerdings fangen bei dieser Sache auch die manchmal geradezu unverständlichen Widersprüche und Fehler des Spiels an. Telefonhäuschen lassen sich selbst mit Kleinwagen regelrecht umnieten, ohne dass dich die Sache beim Fahren beeinträchtigt. An einem ganz normalen Straßenschild bleibst du aber selbst mit dem dicksten Brummi einfach hängen, und das kann dir bei den fordernden Missionen durchaus zum Verhängnis werden. Wenigstens hast du dein Fahrzeug, dank der erstklassigen Steuerung, ansonsten stets bestens im Griff. Aber dies gilt nur für die reine Fahrzeugsteuerung, ansonsten sieht die Sache nämlich bei weitem nicht so gut aus.
Der Driver lernt das Laufen.
Ganz neu ist in der Driver Serie ein spielerisches Element, das bei den GTA Spielen seit Anfang an perfekt umgesetzt wurde: Ihr könnt die drei Städte nun auch zu Fuß erkunden und laut Herstellerangaben euch spannende Schießduelle mit den Gegnern oder der Polizei liefern. Kurz gesagt, Tanner hat das laufen gelernt, leider. Den dieser Teil des Spiels ist im Gegensatz zu den Fahrmissionen eher eine Spaßbremse anstatt zusätzlich zu motivieren. Das liegt vor allem an der missglückten Steuerung von Tanner, mit der man mehr zu kämpfen hat, als mit den eigentlichen Feinden. Da aber Driver 3 streng linear aufgebaut ist und rund ein drittel im Undercovermodus aus solchen Laufmissionen besteht, wirst du dazu gezwungen, dich durch diese ätzenden Teile des Spiels durchzubeißen. Wenigstens verhalten sich deine Gegner absolut dämlich, ein Punkt, den ich normalerweise als negativ empfinde, der dir aber in diesem Spiel hilfreich zur Seite steht. Wäre das nicht der Fall, würdest du recht oft ins Gras beißen während du dich noch mit der verkorksten Bedienung Tanners abquälst. Im Vergleich mit der guten Fahrzeugsteuerung fällt dieser Punkt besonders negativ auf. Ohne diesen nervigen Teil des Spiels hätte Driver wahrscheinlich einen deutlich besseren Gesamteindruck hinterlassen.
Abwechslungsreiche Missionen
Wenigstens wird die Story von Driver recht reizvoll in Szene gesetzt. Jede Mission beginnt mit einer Zwischensequenz und so wird die Story langsam und spannend vorangetrieben. Diese Filmchen sind wirklich sehenswert und gut gemacht, bis auf die schlecht deutsche Synchronisation. Nach der Einleitung folgt eine kurze Szene in Spielegrafik, in der dir erklärt wird, was du als nächstes zu tun hast. Dabei lässt dir das Spiel keinerlei Freiheiten. Es ist stets fest vorgegeben, was du zu tun hast, und es bleibt nie Zeit zum Verweilen. Ja manches mal wirst du sogar regelrecht unter Zeitdruck stehen. Weil die Uhr gnadenlos tickt und du das Ganze in einem fest vorgegebenen Zeitrahmen erledigen sollst. Wenigstens sind die Aufgaben, die du zu erledigen hast, wirklich sehr abwechslungsreich gestaltet. Einmal musst du z. B. ein Auto in einer Tiefgarage aufsuchen, um es dann unbeschadet zu überbringen. Oder du fährst nach einem Anruf in einem Boot zu einem Treffpunkt, an dem auf dem Gelände von Tiko ordentlich wüten sollst, um Lomez zu beeindrucken. In Nizza klaust du sogar als Undercover-Cop drei Autos, um sie dann in einen fahrenden LKW zu verladen. Höchst selten ist solch ein simpler Einsatz dabei, dass du von Punkt A nach B fahren sollst. Zusätzlich erschwert werden die meistens Missionen noch dadurch, dass entweder du jemand verfolgen musst oder dass du selbst verfolgt wirst. Bei der Mission z. B. bei der du das Auto unbeschadet überbringen sollst, verfolgt dich jemand und versucht das Auto zu schrotten. Was sich spannend anhört kann manchmal aber zum absoluten Frust werden. Gerade bei diesem Auftrag ist es mir passiert, dass vor mir auf beiden Spuren Autos angehalten haben, weil die Ampel Rot geworden ist. Mit dem Verfolger im Nacken hatte ich dadurch keine Chance mehr.
Abseits der Story
Außer dem Undercover Modus hat Driv3r noch zwei weitere Spielmodi zu bieten. Da wäre zum einen die spaßige Möglichkeit im Freie Fahrt Modus alle drei Städte nach Herzenslust zu erkunden. Wenn du dich dabei sogar einigermaßen an die Verkehrsregeln hältst, hast du nichts zu befürchten. Natürlich kannst du trotzdem die Autos anderer Verkehrsteilnehmer entwenden, wenn du darauf achtest, dass die Gesetzeshüter möglichst weit weg sind. Oder du fährst einfach wie ein wildgewordener Verbrecher durch die Stadt und legst dich dann in halsbrecherischen Verfolgungsjagden mit der Polizei an. Auch der zweite zusätzliche Spielmodus ist ganz nett. Er besteht aus kleinen Fahrspielen. Auch hier stehen wieder Verfolgungsjagden oder Rennspieleinlagen auf dem Programm.
Der Konsolenvergleich
Driv3r gibt es als Xbox Ausgabe oder für die PS2. Der spielerische Inhalt ist bei beiden gleich. Natürlich sieht das Spiel auf der Xbox etwas besser aus wie auf der anderen Konsole. Dafür läuft das Spiel auf der PS2 etwas flotter und es gibt etwas weniger der nicht gerade glänzend aussehenden Pop-Ups. Gerade in technischer Hinsicht hinterläst ja das Spiel auf beiden Plattformen einen zwiespältigen Eindruck. Fabelhaft Steuerung der Fahrzeug und missratene Bedienung Tanners. So ist das auch bei der Grafik. Die Entwickler haben sich bemüht alles mit sehr viel Liebe zum Detail zu gestalten, und das ist ihnen eigentlich auch gelungen. Andererseits sieht alles nur aus der Nähe richtig gut aus weil eben gerade diese Details sich ständig erst kurz vor einem aufbauen, aus der ferne sieht man nur große kahle Gebäude. Dadurch wirkt das ganze auch etwas unrealistisch und unschön. Schade eigentlich, da das meiste richtig gut aussieht, wenn man davor steht.
Fazit
Normalerweise fällt mir ein Fazit zu einem Spiel nicht besonders schwer, bei Driv3r ist das anders. Das Spiel hat mich begeistert, total genervt, manchmal sogar richtig gefrustet und trotzdem immer wieder Spaß gemacht. Mit den grafischen Schwächen könnt ich gerade noch leben, mit der Steuerung von Tanner eigentlich nicht. So etwas nervt nur, vor allem dann, wenn einem die Entwickler zeigen, dass sie auch eine vernünftige, ja sogar sehr gute Steuerung hinbekommen, und das im selben Spiel, aber eben nur bei den Fahrzeugen. Ohne Laufmissionen hätte Driver eventuell sogar die 80% Hürde packen können, so auf jeden Fall nicht. Auch mit dem Schwierigkeitsgrad könnte ich mich gerade noch abfinden, auch wenn er sehr hoch und der Undercover Modus für Anfänger völlig ungeeignet ist. Wenn es dann aber solche Designschnitzer gibt, wie bei der Mission wo man ein Auto unbeschadet überbringen muss, dann frage ich mich wirklich, was das soll! Und die gibt es leider öfters! Wenn man wegen Zufallsereignisseen, auf die man keinen Einfluss hat, scheitert, ist das Frust pur, und das will sich niemand antun. Deshalb will ich mich weder klar für oder gegen eine Kaufempfehlung aussprechen. Ich denke, anhand dieses Tests könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr euch Driv3r mit seinem Wechselbad antun wollt, oder lieber doch nicht.
Gesamtübersicht: Driv3r (PS2 und XBox)
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
70%
Sound:75%
Grafik:75%
Singleplayer:72%
Informationen zum Spiel:
Reflections Interactive
Hersteller: Publisher:
ca. 60 Euro
Preis:
Action Rennspiel
Genre: