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Gran Turismo 4 Prologue (PS2)


Quitschende Reifen, aufheulender Motor - Frau am Steuer? Quatsch - unser Geisterfahrer Ghost heizt mit seiner Rennschüssel über die Strecke. Im Prologue zu Grand Tourismo 4 zeigt er Nachwuchsfahrern, warum er und nicht Michael Schumacher im Ferrari fahren. Oder war es umgekehrt? Lest mehr in seinem Review zu Grand Tourismo 4 Prologue für die PS2!

Die Zeit des Wartens
Mit Sicherheit gehört die Gran Turismo Reihe zu den erfolgreichsten und gleichzeitig beliebtesten Rennspiel-Serien, die es für die PS2 gibt. Kein Wunder also, dass die Fans dieser Spiele ungeduldig auf das Erscheinen von Gran Turismo 4 warten. Nach Aussagen des Herstellers soll im November die Zeit des Wartens endlich beendet sein. Und da wird ein wirklicher Hammer auf uns zukommen, denn das, was der Entwickler Polyphonys plant, ist einfach gigantisch. Das fertige Spiel soll über 500 Autos, von gewöhnlichen Serienwagen bis hin zu exotischen Superschlitten, und mehr als 50 optisch atemberaubenden Rennstrecken an verschiedenen Orten in Europa, Amerika und Asien enthalten. Außerdem soll es das ersten Spiel in der GT Serie sein, das auch zahlreiche historische und klassische Modelle spendiert bekommt. Kurz gesagt, GT4 wird ein echtes Mammut-Spiel. Kein Wunder also, dass den Fans der Serie das Warten auf dieses Highlight schwer fällt.

Teure Demo
Weil auch der Hersteller weiß, wie sehnsüchtig die Fans auf das Spiel warten, hat er sich etwas ausgedacht, um den Rennpiloten der PS2 diese lange Wartezeit zu versüßen. Sie haben mit Gran Turismo 4: Prologue eine Riesendemo auf den Markt gebracht, mit der sie den Fans der Serie schon jetzt einen faszinierenden Vorgeschmack auf das fantastische Gameplay von GT4 verabreichen wollen. Aber was sich so wohlwollend anhört, ist eigentlich nichts anderes als eine raffinierte Marketing-Idee. Sony läst sich diesen Services nämlich teuer bezahlen. Bevor du GT4 Prologue dein Eigen nennen kannst, musst du stolze 40,- Euro berappen, und das für ein Produkt, das im Vergleich mit dem im November herauskommenden Spiel nicht mehr als eine aufgeblasene Demo ist. Du bekommst lediglich zwei Spielmodi angeboten, die Fahrschule und den Arcade-Modus mit lediglich fünf verschiedenen Strecken und Maximal 51 Autos. Das ist im vergleich mit dem geplanten GT4 einfach lächerlich und der Preis geradezu unverschämt.

Die Fahrschule
Das Hauptaugenmerk des Spiels richtet sich auf die Fahrstunden. Das ist nichts anderes als eine Fahrschule für Rennspielfans in der du lernst, deine Fahrkünste auf der PS2 zu perfektionieren. Dazu absolvierst du 41 Fahrstunden und lernst außer den grundlegendsten Dingen des Rennsports auch Techniken für Fortgeschrittene. Die Aufgaben, die du dabei bewältigen musst, reichen vom Kurvenfahren über das richtige Einsetzen der Bremsen bis zu gewagten Überholmanövern. Du meisterst schwierige Haarnadel-, S- oder B-Kurven und lernst, wo du am Besten überholen kannst. Damit die Motivation aufrechterhalten bleibt, bekommst Du zwischen den Fahrstunden immer wieder die Möglichkeit, das Gelernte bei einem richtigen Rennen anzuwenden, indem du dich z. B. in zehn Runden von ganz hinten bis ganz nach vorne arbeiten sollst. Am Anfang jeder Fahrstunde erklärt dir deine Fahrlehrerin genau, um was es geht und was zu tun ist. Sehr positiv ist, dass du hierzu im Hintergrund eine Demonstration deiner Aufgabe gezeigt bekommst. Wenn du gut aufpasst, siehst du sogar dabei das richtige Einsetzen der Bremsen auf kleinen Indikatoren. Das Ganze ist unterteilt, ähnlich einem Brettspiel, in einzelne Felder. Jede Fahrstunde bildet ein Feld. Ist eine Fahrstunde gemeistert, ist das nächste "Feld" an der Reihe. Die Felder sind unterteilt in Gruppen, so genannte Sessions. Mögen die ersten Sessions eingefleischte GT-Fans noch unterfordern, so werden aber auch sie sich später richtig anstrengen müssen, denn das Ganze klingt teilweise einfacher als es ist.

Freifahrt für erfolgreiche Fahrschüler
Als Belohnung bekommst du für jede erfolgreich gemeisterte Fahrstunde das Auto, mit dem du in der Fahrstunde angetreten bist auch für den Arcade-Modus frei geschaltet. Hier kannst du dann mit den Karossen auf leider nur fünf Strecken gegen die Zeit oder fünf Computergegner antreten. Mehr hat GT4 Prologue nicht zu bieten. Eine Karriere oder Rennsaison suchst du in dieser aufgeblähten Demo vergeblich. Das soll alles erst in der Vollversion im November kommen. Die Entwickler wollen dir nur einen ersten Eindruck von der hervorragenden Fahrphysik vermitteln, die einfach erstklassig ist, so wie man es eben von der Serie gewohnt ist. Ganz besonders bei den Rallyestrecken hast du das Gefühl, selbst im Wagen drin zu sitzen. Eine neue Kameraperspektive, bei der du von etwas weiter oben auf dein Auto blickst, wird Dir ebenfalls als neu auffallen. Diese gewährt dir eine tolle Über- und Weitsicht, lässt dich dein Auto aber trotzdem sehr direkt und gut steuern. Der Sound des Spiels ist über jeden Zweifel erhaben super. Musst du mal bremsen oder schalten gibt der Wagen ein stilechtes gurgeln oder dröhnen von sich. Auch die Grafik hat im Vergleich zum hervorragenden Vorgänger nochmals zugelegt. Die Autos sind liebevoll gestaltet und die mageren fünf Strecken sehen wenigstens sehr gut aus. Nur das nervige Kantenflimmern passt nicht ins Bild. Hier aber haben die Entwickler bis zum Erscheinen von GT4 (der Vollversion) Zeit, das auch noch in den Griff zu bekommen.

Fazit
Keine Frage, Gran Turismo 4 Prologue hat mir Spaß gemacht und mich ein paar Stunden an den Bildschirm gefesselt. Aber ich muss trotzdem ganz klar festhalten, GT4 Prologue besteht im Prinzip nur aus dem Fahrschulmodus, der nicht jedermanns Sache ist. Es gibt zwar einen guten Einblick in das kommende Higlight, das GT4 ohne Zweifel werden wird, aber dadurch ist es noch kein vollwertiges Spiel. Die Grafik stimmt, der Sound ist gut und die Fahrphysik über jeden Zweifel erhaben. Die erstklassige Bedienung geht einem leicht und gut von der Hand. All das ist man von der Serie gewohnt, und darauf freuen sich die Fans auch beim kommenden Teil am meisten. Aber trotzdem kann ich es nicht verstehen, wieso jemand zweimal für ein Spiel bezahlen soll, jetzt schon 40,- Euro für ein Teil eines Spieles, das dann wahrscheinlich nochmals 60,- Euro kosten wird. Wie ich finde, ist das nichts anders als eine - in den Augen des Herstellers - kluge Marketing-Idee, mit denen man den Fans das Geld aus der Tasche ziehen will. Oder sollen Fans jetzt die Werbung für ein Spiel bezahlen? Der Umfang ist echt mickrig und dafür sind 40,- Euro einfach zuviel. Deshalb fällt meine Empfehlung sehr deutlich aus: Spar dir die 40,- Euro und kauf dir im November die Vollversion. Die wird nämlich ihr Geld Wert sein.


Ghost - 12.07.2004



Gesamtübersicht: Gran Turismo 4 Prologue (PS2)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
70%
Sound:
85%
Grafik:
85%
Singleplayer:
76%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Sony
Publisher:

ca. 40 Euro
Preis:

deutsch
Sprache: