Final Fantasy X2 (PS2)
Manche Freunde sagen zu mir das ich zuviel Fantasie hätte, bzw. dass sie mit mir durchgeht. Nun ja, ich find das O.K., solange keiner irgendwelche Schäden dadurch bekommt. Ob Andre Gaschler ohne Schäden davongekommen ist, erfahrt ihr vieleicht wenn ihr seinen Test lest.
Doch ein Sequel zu Final Fantasy X2? Square hat nie vorgehabt, ein direktes Sequel zu einem Final-Fantasy-Titel zu entwickeln. Dieser Vorsatz dürfte nun gebrochen sein. Jedoch wartet Final Fantasy X2 mit vielen wesentlichen Neuerungen auf. Mal abgesehen von der bombastischen Grafik hat Square nun den ersten Final-Fantasy-Titel auf den Markt gebracht, der nicht linear verläuft. Dies bedeutet, dass ihr aktiv auf den Spielverlauf einwirken könnt. Dadurch lässt sich das Spiel auch gut mehrmals durchspielen, wobei es immer wieder neue Orte zu entdecken und Aufgaben zu lösen gibt.
Verwirrender Ablauf
Ihr habt die Ehre, in diesem Spiel drei großartige Schönheiten zu spielen. Hierbei handelt es sich um die jungen Frauen Rikku, Paine und Juna. Alle drei sind auf der Suche nach den berüchtigten Sphäroiden. Diese beherbergen allesamt bestimmte Informationen über ein gewaltiges Monster und andere Weisheiten. Ebenfalls sind auch Kostüm-Sphäroiden darunter. Diese statten euch mit zusätzlichen Fähigkeiten aus. Auf dem Weg durch die Welten geraten die drei mit verschiedenste Arten von Monstern und Menschen aneinander. Jedoch ist es oftmals so, dass ihr beim Bewältigen der Aufgaben sehr überlegen müsst und euch oft verwirrt vorkommt. Einerseits habt ihr größere Aufgaben, die euer Können fordern, andererseits kann so eine Aufgabe auch über zwei Stunden in Anspruch nehmen.
Grafik vom Allerfeinsten
Hier gibt es eigentlich fast nichts zu bemängeln, und das kann man bei weitem nicht von jedem Spiel sagen. Hier haben sich die Designer und Programmierer sehr viel Mühe gegeben. Beginnt ihr das Spiel zum ersten Mal, so werdet ihr von einem atemberaubend buntem und schönem Video überrascht. Aber nicht nur Videos haben eine solch schöne Grafik, sondern auch die Spielsequenzen. Hier wird ebenfalls nicht mit Detailtreue gegeizt. Besonders die Kampfszenen sind sehr gut gestaltet. Je nach Angriffsart oder Kostüm wechseln die Angriffssequenzen und bieten die volle Grafikvielfalt. Square hat den drei Frauen ebenfalls einen Echtzeitschatten verpasst. Dieser ist zwar etwas verpixelt, jedoch fällt einem dies nur bei genauerem Hinsehen auf. Leider ist im Spiel auch ein leichtes Flimmern zu erkennen. Dieses war jedoch schon bei den Vorgängerspielen der Fall. Dafür sucht ihr hier Clipping-Fehler vergebens. Mit Clipping-Fehlern meine ich zum Beispiel das plötzliche Eintauchen eines Körperteils in eine Wand. Die Mimik der drei Hauptcharaktere wurde im Vergleich zu den Vorgängern bearbeitet und mit einem hochdetailliertem Polygonmodell versehen. Leider wurde das Design der Levels sowie die Levels selber fast 1:1 aus Final Fantasy X übernommen.
Durchwachsenes Gameplay
Ebenfalls hat sich auch hier im Vergleich zu den Vorgängern viel getan. Doch leider muss ich sagen, dass ihr nicht denken dürft, es wäre wie bei Resident Evil oder vergleichbaren Spielen. Square hat sich für Final Fantasy X2 zwar etwas Neues einfallen lassen, wie zum Beispiel das CTB (Conditional Turn Based) Kampfsystem. Der Active Time Battle wurde ebenfalls überarbeitet. Jedoch muss ich sagen, dass sich außerhalb eines Kampfes die Steuerung der Hauptperson als ziemlich schwierig erweist. Es kommt ziemlich oft vor, dass trotz einer Richtungsänderung einer Person die Kamera weiterhin die vorherige Richtung anzeigt. Ebenfalls gibt es im Kampf ziemlich viele Möglichkeiten, diesen zu bestreiten. So ist es zum Beispiel möglich, ein Köstüm während des Kampfes zu wechseln. Dadurch erhält die jeweilige Spielfigur neue Abwehrtechiken und neue Angriffe. Jedoch dauert das Wechseln der Köstume oder das Auswählen der jeweiligen Angriffs- oder Verteidigungsmöglichkeiten ziemlich lange. Nicht selten kommt es dazu, dass der Gegner eine verheerende Attacke ausführt und euch somit dem Erdboden gleichmacht.
Tausend Möglichkeiten
Das Spiel besitzt unzählige Varianten an Ausrüstung, Angriffen, Verteidigung und Gimmicks, die einem das Leben sichtlich erleichtern. Es fängt damit an, dass jedes der drei Mädchen eine so genannte Kostümpalette besitzt. Auf dieser Palette lassen sich Kostüm-Sphäroioden so anordnen, dass sie im Kapf optimal einsetzbar sind. In einem Kampf ist es nicht möglich, die Kostümpalette zu verändern. Ihr könnt aber in einem Kapf die sich auf der Palette befindlichen Köstüme wechseln. Jedes Kostüm hat eine bestimmte Anzahl von Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten haben ein breites Spektrum. So könnt ihr starke Angriffe wählen, aber auch heilende Funktionen sind vorhanden. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, durch ein bestimmtes Kostüm die Gegner zu analysieren. Hierbei zeigt die Fähigkeit, welche Schwachstellen der Gegner hat und wieviele von seinen Lebenspunkten er noch besitzt. Nach jedem Kampf erhält man Erfahrungspunkte, die den drei Hauptpersonen ermöglichen, Levels aufzusteigen. Steigt eine der drei Damen, so steigt ebenfalls Stärke, Widerstandskraft und die Anzahl der vorhandenen Magiepunkte. Derer bedarf man im Kampf für bestimmte Angriffe und andere Fähigkeiten. Auch erhält man nach jedem Kampf Geld. Das Geld wird in diesem Spiel mit Gil bezeichnet. Durch das Gil kann man sich zusätzliche Artikel wie zum Beispiel Ringe und andere Sachen kaufen. Diese wirken unterschiedlich und machen beispielsweise immun gegen Elektroschäden. Leider sind nicht von Anfang an alle Fähigkeiten der jeweiligen Kostüme verfügbar. Diese müsst ihr gesondert anwählen. Nach dem Anwählen werden sie dann im Kampf erlernt. Sehr starke Fähigkeiten brauchen manchmal bis zu 80 Kämpfe, bis sie erlernt wurden. Diese Vielfalt ist ein sehr großer Pluspunkt für das Spiel. Doch leider wird auch dieser wieder getrübt. So müsst ihr im Verlauf des Spiels verschiedene Aufgaben erfüllen. Nicht alle dieser Aufgaben haben mit Kämpfen zu tun. Es müssen unter anderem auch einfach nur bestimmte Personen gefunden werden. Geht ihr im Spiel irgendeinen Weg entlang, zersplittert auf einmal euer Bildschirm, und es kommt zum Kampf gegen die verschiedensten Arten von Monstern. Nun kommt es, wie oben genannt, zu der Aufgabe, eine bestimmte Person zu orten und an einen vorher angegebenen Ort zu begleiten. Doch leider kann es vorkommen, dass ihr alle zwei Meter auf Gegner stößt. Dabei lernt man natürlich sehr schnell die verschiedenen Fähigkeiten, was sich jedoch nach einer bestimmten Zeit als ziemlich nervig erweist.
Sehr flacher Sound
Zum Sound gibt es nicht so viel zu sagen. Die Dialoge beziehungsweise die Synchronsprecher der Charaktere hören sich noch relativ normal an. Leider ist die Hintergrundmusik absolut fehl am Platz. Nicht nur, dass sie wenig abwechslungsreich ist, sondern sie klingt wie billig produzierter Japan-Pop. Dieses nervt spätestens dann, wenn ihr innerhalb einer Stunde bis zu fünf mal das gleiche Lied gehört habt. Auch der Sound der Effekte in einem Kampf und jener der Umgebung gestaltet sich nicht sonderlich abwechslungsreich.
Fazit:
Man sollte bei diesem Spiel auf jeden Fall einiges an Zeit investieren. Für Spieler, die keine Geduld haben und sich auch nicht auch komplexere Aufgaben freuen, rate ich davon ab. Jedoch für Fantasy-Fans und solche, die es gerne mal ausprobieren möchten, kann ich auf jeden Fall mit gutem Gewissen dieses Spiel empfehlen. Wenn man sich dann mal mit der Steuerung abgefunden hat, entsteht sogar etwas wie ein kleiner Suchfaktor. Allein schon die Grafik fasziniert. Also Spiel kaufen, für den Rest des Tages nichts mehr vornehmen, Lautsprecher des Fernsehers ausschalten und los geht’s
Gesamtübersicht: Final Fantasy X2 (PS2)
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
80%
Sound:40%
Grafik:95%
Singleplayer:72%
Informationen zum Spiel:
Hersteller:
Hersteller:
Publisher:
ca. 59 Euro
Preis:
Englisch mit deutsch
Sprache:
Adventure
Genre: