Der Herr der Ringe:War Of The Ring
Ich (HolgerD), bin über 20 Jahre verheiratet. Da hat der Satz: „Ein Ring, sie zu knechten, sie ewig zu binden..“ eine andere Dimension. Wie Andreas Kunert das bei seinem nachfolgendem Test empfunden hat könnt ihr hier nachlesen.
Einige mögen sagen, dass man kaum würdig sei ein Spiel zum Thema Herr der Ringe zu testen, wenn man das Buch nicht gelesen habe. Dennoch wird es wohl den meisten gehen wie dem Tester, und so wird trotzdem versucht euch den neusten Spross aus dem Herr der Ringe Universum vorzustellen: Der Herr der Ringe: War Of The Ring Der Ringkrieg.
Wie gut sich Elben und Zwerge verstehen
Schon im Tutorial fühlt man sich unweigerlich in Tolkiens Welt versetzt. Ein Elb [ja, Tolkiens Elben werden wirklich mit B und nicht mit F geschrieben!!!; Anm. des Textchefs] und ein Zwerg erheben natürlich beide den Anspruch euch das Spiel zu erklären und so ist es schon etwas verwunderlich, dass sie sich hinterher einigen und euch beide das Spiel erklären. Auch Neulinge der Echtzeitstrategie werden so in die typischen Eigenarten des Genres und die Besonderheiten von War Of The Ring eingeführt. Dabei spielt sich War of The Ring zunächst wie viele andere Genrevertreter. Ihr solltet euch zunächst auf die Seite des Guten schlagen, da die böse Seite um Saurons Schergen erst für erfahrene Spieler ist. Hier muss leider schon der erste Wermutstropfen vergossen werden, denn die fast schon zu einem Standard gewordenen drei Parteien werdet ihr in War Of The Ring nicht antreffen. Nichtsdestotrotz versucht ihr zuerst in den Eisenbergen die Heimat der Zwerge gegen die Orks zu verteidigen. Mit von der Partie sind meist die aus dem Buch und Film bekannten „Helden“ wie Gimli Glóins Sohn, Frodo, Legolas, Gollum oder Saruman. Ihr spielt so in den beiden Kampagnen darum die Orks zu schlagen oder den Uruk-hai zu erschaffen. Einen wirklichen Zusammenhang haben die einzelnen Missionen der Kampagne, die hauptsächlich in Textform erzählt werden, nicht. Meist geht es darum die Feinde aus bekannten Orten wie den Eisenbergen, Helms Klamm oder dem Düsterwald zu vertreiben. Ab und zu bekommt ihr auch Videos in Spielgrafik zu sehen, die jedoch eher oberflächlich sind. Richtig identifizieren kann man sich mit den Helden nicht so richtig, denn die Lizenz des Films fehlt und so fehlen auch die Stimmen oder die Gesichter.
Wie alles beginnt
Zu Beginn einer Mission besitzt ihr dann meist eine Hand voll Einheiten und ein paar Gebäude. Andere Gebäude werden Im Eiltempo hochgezogen. Zur Verfügung stehen das übliche Repertoire aus Verteidigungsgebäuden, Kasernen und Gebäuden für Upgrades. Die für den Bau benötigten Ressourcen, Nahrung und Erz, werden an fest bestimmten Orten auf der Map abgebaut. Durch eine Begrenzung Gebäude nur neben anderen bestimmten Gebäuden bauen zu können wird verhindert, dass man sie überall über die Karte hinweg baut. Leider entbrennen auch in der Kampagne eher selten Kämpfe um Ressourcen, denn neue Ressourcen sichern muss man eher selten, da die Lager am Startplatz meist ausreichen. Damit man auch den Gegnern nicht unterliegt stehen verschiedene Einheiten zur Verfügung, die eher für den Nah-, Fernkampf, die Heilung oder das Erkunden geeignet sind. Bei manchen Missionen stehen euch dann nur Elben zur Verfügung in anderen könnt ihr z.B. alle Einheiten der guten Seite ausbilden. Mit dabei sind auch Figuren wie die lebenden Bäume, die Huorns, Schwarze Reiter oder Ringgeister. Um eure Kämpfer weiter zu verbessern gibt es genretypisch Upgrades für jeden Einheitentyp. Die meisten Missionen laufen allerdings darauf hinaus eine Armee aufzubauen und den Gegner zu überrennen. Eine wirkliche Strategie ist dazu nicht vonnöten, da jede Einheit eigentlich ganz gut gegen jede andere kämpfen kann. Es fehlt das genretypische Stein-Papier-Schere Prinzip und Formationen gibt es auch keine.
Was ist dann so besonders?
War Of The Ring hat sich dabei geschickt einige Spielelemente von anderen Spielen abgeschaut. Da wären zu einem die Heldenfiguren, die mit der Zeit Erfahrung sammeln und diese Erfahrung auch zum Glück in die nächste Mission mitnehmen. So macht es großen Spaß seine Helden über die Karte zu hetzen und Erfahrung zu sammeln. Den größten Pluspunkt sammelt War Of The Ring durch die vielfältigen Missionen. Bei einer Mission muss man beispielsweise ein altes Katapult finden, dieses wieder aufbauen und verteidigen und damit den Gegner durch gezielte Schüsse vernichten. In einer anderen Mission müsst ihr zuerst ein paar Wilde aus den örtlichen Bergen vertreiben um dann diesen Ort zu entweihen. Die so beschworenen Geister muss man dann zusammen mit einer anderen Einheit in ein Moor bringen wo der Uruk-hai erschaffen wird. Bei dem folgenden Kampf gegen die Menschen werden sie so auf die Probe gestellt. Manchmal wir auch erst später ein weiterer Teil der Karte aufgedeckt oder weitere Ziele werden offenbart. Jede Mission hat andere davon und keine Mission ist wiederum wie die andere, obwohl ihr wie oben beschreibt meist nur eine Armee aufbaut, war der Einsatz dieser selten so unterhaltsam wie in War Of The Ring. Ein anderer interessanter Aspekt des Spiels sind die sog. Plätze der Macht. Wenn diese Orte von euren Einheiten erobert werden bekommt ihr eine höhere Angriffsstärke oder eure Einheiten regenerieren sich. Das Besiegen von Gegnern lohnt sich auch in der Hinsicht, dass dann Schicksalspunkte zur Verfügung stellen mit denen ihr unter anderem eure Einheiten heilen könnt oder einen mächtigen Balrog beschwört.
Das Erscheinungsbild
Die Grafik kann man guten Gewissens als gelungen bezeichnen. Die Charaktere sind etwas lieblos geraten aber auch in der Nähe sieht die zoombare Umgebungsgrafik sehr scharf und detailreich aus. Kleine Eichhörnchen und Spinnen bevölkern die Wälder und das Gras beugt sich unter dem Getrampel eurer Armee. Ihr seid sowohl in sehr dunklen, unheimlichen Wäldern als auch in herbstlich schönen unterwegs. Dunkle Burgen sind genauso dabei wie verlassene Ruinen. Die Musikuntermalung ist dabei dynamisch und passend, je nachdem welche Seite ihr spielt. An die „Ohrwurmqualitäten“ des Films reichen sie jedoch nicht heran. Auch einige Schnitzer in der Übersetzung trüben das Bild. Der Multiplayermodus im Internet ist recht gut besucht, krankt aber an den fehlenden strategischen Möglichkeiten. Dafür gibt es Spielmodi in den ihr z.B. mit einer Menge an Ressourcen auskommen müsst. Außerdem wird für bastelwütige Spieler ein Editor mitgeliefert.
Fazit:
War Of The Ring ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite sind da nur zwei Parteien, die sich beide nicht so stark voneinander unterscheiden. Ein fehlendes Stein-Papier-Schere Prinzip und das Prinzip: Baue eine Armee und besiege den Gegner, stehen negativ zu Buche. Auf der anderen Seite stehen die Motivation, die die Helden mit sich bringen, die Schicksalspunkte und die enorme Missionsvielfalt. Die Atmosphäre, die Grafik und der Sound sind ebenfalls gelungen. Erfahrene Strategen, die eine Herausforderung suchen lassen so besser die Finger von War Of The Ring, alle anderen können einen Blick riskieren.
Gesamtübersicht: Der Herr der Ringe:War Of The Ring
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
72%
Sound:76%
Grafik:83%
Singleplayer:74%
Multiplayer:74%
Informationen zum Spiel:
Hersteller:
Hersteller:
Publisher:
Prozessor: 800 MHz, Windows(r) 98/2000/ME/XP, 256 MB RAM, DirectX(r) 9 oder höher, 32MB-Grafikkarte
System:
bis zu 2 GB freier F
CD/HD:
1-8
Multiplayermodi:
ca. 45 Euro
Preis:
Deutsch
Sprache:
Echtzeitstrategie
Genre: