Robin Hood - Defender of the Crown
Bevor wir bei Spieleflut das "Projekt 2004" starten, blicken wir noch einmal auf das vergangene Jahr zurück und veröffentlichen die Artikel, die im letzten Jahr aus irgendwelchen Gründen nicht mehr veröffentlicht werden konnten ;o)
Unser Uwe beginnt dabei mit einem Robin Hood - Defender of the Crown Review...
Unser Uwe beginnt dabei mit einem Robin Hood - Defender of the Crown Review...
Nachts ist es dunkler als draußen!
1990 bekam ich mit dem Amiga 500 meinen ersten eigenen Computer. Eines meiner Lieblingsspiele auf dem Gerät war seinerzeit „Defender of the Crown“, jenes Grafikspektakel von Cinemaware, das die gesamte Grafikpower des Geräts zum Vorschein brachte. So manche Nacht habe ich mir mit den Schlachten und den Raubzügen um die Ohren gehauen, immer und immer wieder mit meinen Armeen die Ländereien meiner Gegner erobert, Burgen gestürmt. Von den hübschen Frauen, die ich aus den Fängen der Gegner befreite, wurde ich angebetet, von meinen Gegnern gefürchtet.
Schade, dass Cinemaware sein Potential seinerzeit nicht ausnutzen konnte und letztlich Pleite ging. Warum aber musste Cinemaware schließen, wenn sie doch solch tolle Games auf den Markt brachten? In einem Interview führt Lars Fuhrken-Batista, Chef von Cinemaware, das auf zwei grundlegende Managementfehler zurück. Einerseits setzte man sehr stark auf den Amiga, der sich jedoch gegen die immer stärker werdenden 256-Farben-VGA-PCs nicht mehr durchsetzen konnte, andererseits setzte man beim boomenden Konsolenmarkt mit einem Exklusivvertrag für das NEC TurboGrafx 16 System auf ein Pferd, welches nie eine Chance gegen Nintendo oder Sega hatte. Dass man sich nun für die Wiederauferstehung von Cinemaware als Remake den Titel „Defender of the Crown“ auswählte, hat ebenfalls eine plausible Erklärung. Laut Fuhrken-Batista ist dieses Spiel der bekannteste Cinemaware-Titel ever.
Dabei hat bereits im vergangenen Jahr die mittlerweile insolvente Firma Blackstar eher schlecht als recht versucht, das alte Spiel aufzupeppen, um an die vergangenen Erfolge Cinemawares anzuknüpfen. Ob Cinemaware das nun besser kann?
Vermag ein Schurke England zu retten?
Richard Löwenherz ist in Gefangenschaft geraten, der finstere Prince John besteigt in seiner Abwesenheit den Thron. Ein blutiger Bürgerkrieg steht an. Adlige untereinander bekriegen sich, während Prince John verzweifelt versucht, das Land unter sein Joch zu werfen. Eure Aufgabe ist es, als Gesetzloser das Land zu Frieden zu führen. Ihr spielt den Mann, der "wahre Ehrbarkeit verkörpert und der geschworen hat, die Menschen zu beschützen und den Frieden im Land wiederherzustellen." Ihr seid niemand anderes als Robin Hood, Held der „Männer in Strumpfhosen“-Gang. Euch zur Seite stehen illustre Gefährten wie Eure Maid Marian, Bruder Tuck, Will Scarlett und Little John. Treu zur Hilfe eilt Euch auch Wilfred of Ivanhoe, der für Euch Bollwerke errichtet und an Turnieren teilnimmt. Eure Gegner: Der Sheriff von Nottingham, der mysteriöse Guy of Gisbourne und natürlich Prince ... äh ... King John.
Laut Cinemaware und dtp steht Robin Hood - Defender of the Crown für "Rollenspiel, Strategie, Action, Taktik, Geschick und Abenteuer". Die Hauptanteile des Spiels dürften aber klar bei Strategie und Action zu suchen sein, denn im Wesentlichen besteht Eure Aufgabe darin, strategisch wichtige Ländereien einzunehmen. Zwischendurch kommt es immer wieder zu kleinen Actioneinlagen. Einmal müsst Ihr Euch in Fechtduellen gegen den Feind durchsetzen, ein anderes Mal überfallt Ihr, mit Pfeil und Bogen bewaffnet, vorbereitende Truppen und stehlt deren mitgeführte Reichtümer.
Habt Ihr Eure Kräfte überschätzt und seid im Kampf unterlegen, wartet der Kerker auf Euch. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der Kampf gegen Prince John beendet ist. Ein Flucht- oder gar Bestechungsversuch wirken schon mal Wunder. Im Taktikbereich könnt Ihr zusammen mit Little John die Armeen aufrüsten. Rekrutiert Kämpfer, Bogenschützen, Ritter oder kauft Kanonaden. Das kostet natürlich - und nicht zu wenig. Finanzieren lässt sich das über die monatlichen Steuereinnahmen aus den Ländereien. Habt Ihr zudem bei den Eroberungsfeldzügen das ein oder andere strategisch wichtige Land erobert, können die Preise für Bogenschützen, Kanonen, etc. auch sehr stark sinken. Also - Augen auf. Angriffe auf Gebiete mit Bollwerken ziehen eine Belagerung nach sich. Reißt mit Euren Katapulten die Mauern der gegnerischen Burg ein und vermindert mit gezielten Treffern die zahlenmäßige Überlegenheit des Gegners. Eine willkommene Abwechslung sind die Turniere, an denen Ivanhoe für Euch teilnimmt. Warum aber macht Robin das nicht selber? Nun, auch hierfür gibt es zwei Erklärungen. Einerseits wäre Robin Hood – nach heutigem Maßstab – vermutlich auf der Fahndungsliste das „Herz As“. Andererseits dürfen beim Lanzenreiten nur Ritter und Männer von edlem Gemüt teilnehmen. Diese Turniere finden in drei Runden statt - die erste verschafft euch Ruhm und Ehre, die zweite 400 Goldstücke als Belohnung und der Sieger der dritten Runde darf aus den Ländereien des Besiegten eins auswählen, welches fortan seine Steuereinnahmen an Euch überweist.
Aufgeteilt ist das Spiel in zwei Areale - den Sherwood Forrest und England an sich. Der Sherwood Forrest dient quasi als Tutorial, in dem Ihr Bogenschießen, Schwertkampf und die Schlachten erlernen könnt. Ziel ist der Sieg über den Sheriff von Nottingham. Ist dieser seiner Schmach ausgesetzt, erwarten Euch verantwortungsvollere Aufgaben bei der Eroberung Englands. Ziel ist hier der Sieg über King John - für die Freiheit König Richards, für die Freiheit Englands.
Laut Cinemaware und dtp steht Robin Hood - Defender of the Crown für "Rollenspiel, Strategie, Action, Taktik, Geschick und Abenteuer". Die Hauptanteile des Spiels dürften aber klar bei Strategie und Action zu suchen sein, denn im Wesentlichen besteht Eure Aufgabe darin, strategisch wichtige Ländereien einzunehmen. Zwischendurch kommt es immer wieder zu kleinen Actioneinlagen. Einmal müsst Ihr Euch in Fechtduellen gegen den Feind durchsetzen, ein anderes Mal überfallt Ihr, mit Pfeil und Bogen bewaffnet, vorbereitende Truppen und stehlt deren mitgeführte Reichtümer.
Habt Ihr Eure Kräfte überschätzt und seid im Kampf unterlegen, wartet der Kerker auf Euch. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der Kampf gegen Prince John beendet ist. Ein Flucht- oder gar Bestechungsversuch wirken schon mal Wunder. Im Taktikbereich könnt Ihr zusammen mit Little John die Armeen aufrüsten. Rekrutiert Kämpfer, Bogenschützen, Ritter oder kauft Kanonaden. Das kostet natürlich - und nicht zu wenig. Finanzieren lässt sich das über die monatlichen Steuereinnahmen aus den Ländereien. Habt Ihr zudem bei den Eroberungsfeldzügen das ein oder andere strategisch wichtige Land erobert, können die Preise für Bogenschützen, Kanonen, etc. auch sehr stark sinken. Also - Augen auf. Angriffe auf Gebiete mit Bollwerken ziehen eine Belagerung nach sich. Reißt mit Euren Katapulten die Mauern der gegnerischen Burg ein und vermindert mit gezielten Treffern die zahlenmäßige Überlegenheit des Gegners. Eine willkommene Abwechslung sind die Turniere, an denen Ivanhoe für Euch teilnimmt. Warum aber macht Robin das nicht selber? Nun, auch hierfür gibt es zwei Erklärungen. Einerseits wäre Robin Hood – nach heutigem Maßstab – vermutlich auf der Fahndungsliste das „Herz As“. Andererseits dürfen beim Lanzenreiten nur Ritter und Männer von edlem Gemüt teilnehmen. Diese Turniere finden in drei Runden statt - die erste verschafft euch Ruhm und Ehre, die zweite 400 Goldstücke als Belohnung und der Sieger der dritten Runde darf aus den Ländereien des Besiegten eins auswählen, welches fortan seine Steuereinnahmen an Euch überweist.
Aufgeteilt ist das Spiel in zwei Areale - den Sherwood Forrest und England an sich. Der Sherwood Forrest dient quasi als Tutorial, in dem Ihr Bogenschießen, Schwertkampf und die Schlachten erlernen könnt. Ziel ist der Sieg über den Sheriff von Nottingham. Ist dieser seiner Schmach ausgesetzt, erwarten Euch verantwortungsvollere Aufgaben bei der Eroberung Englands. Ziel ist hier der Sieg über King John - für die Freiheit König Richards, für die Freiheit Englands.
Grafik und Sound
Grafisch hat sich im Gegensatz zum Original und dem ersten (Blackstar)Clone viel getan, auch wenn die Präsentation heutzutage schon wieder zum Standard gehört. Für die Belange des Spiels reichen sie aus. Fechtduelle oder Angriffe auf Burgen sehen sehr hübsch aus und sind auch flüssig animiert, die Schlachtfelder dagegen hätte man durchaus ansehnlicher gestalten können. Sie gelten als absoluter Schwachpunkt des Spiels. Zwischendurch treiben Gespräche zwischen den Charakteren sowie diverse (leicht unscharfe) Videosequenzen die Story voran.
Auch beim Sound hat man den heutigen Standard erreicht. Dialoge werden in einem britischen Englisch herübergebracht und hören sich alle deutlich und gut verständlich an. Wer der englischen Sprache ein wenig mächtig ist, dürfte absolut keine Probleme haben. Für alle anderen werden sämtliche Texte auch in deutscher Sprache untertitelt. Ein Ohrenschmaus dagegen ist der Soundtrack. Orchestrale Klänge untermalen das Spiel, sorgen für eine tolle ritterliche Atmosphäre. Ein Soundtrack, der sich nicht hinter dem des einen oder anderen Ritterfilms verstecken braucht.
Auch beim Sound hat man den heutigen Standard erreicht. Dialoge werden in einem britischen Englisch herübergebracht und hören sich alle deutlich und gut verständlich an. Wer der englischen Sprache ein wenig mächtig ist, dürfte absolut keine Probleme haben. Für alle anderen werden sämtliche Texte auch in deutscher Sprache untertitelt. Ein Ohrenschmaus dagegen ist der Soundtrack. Orchestrale Klänge untermalen das Spiel, sorgen für eine tolle ritterliche Atmosphäre. Ein Soundtrack, der sich nicht hinter dem des einen oder anderen Ritterfilms verstecken braucht.
Fazit: Totgesagte leben länger – Cinemaware ist wieder da!
Als ich die neu arrangierte Original-Titelmelodie hörte, fühlte ich mich gleich in meine AMIGA-Zeit zurückversetzt. Nächtelang habe ich seinerzeit als Ivanhoe für König Richard und für ein freies England gekämpft. Cinemaware war für mich damals eine der besten Gameschmieden, von denen Spiele wie Defender of the Crown, It came from the desert (inklusive Antheads-AddOn), Rocketeer, TV Sports Basketball oder Wings stammten.
Dass man nun ausgerechnet mit dem Klassiker Defender of the Crown zurückkehrt, kommt für mich nicht überraschend. Schon damals galt das Spielkonzept als leicht zugänglich und dennoch fesselnd. So auch bei Robin Hood – Defender of the Crown. Vor allem Anfänger dürften sich schon nach kurzer Zeit zu Recht finden und erste Erfolge einfahren. Profis dagegen werden das Game vermutlich schon nach kurzer Zeit durchgespielt haben.
Cinemaware hat ein durchaus gelungenes Comeback hingelegt. Nostalgiker dürfen hoffen, dass der ein oder andere Cinemaware-Klassiker nun folgt. Mein Favorit: It came from the desert!
Dass man nun ausgerechnet mit dem Klassiker Defender of the Crown zurückkehrt, kommt für mich nicht überraschend. Schon damals galt das Spielkonzept als leicht zugänglich und dennoch fesselnd. So auch bei Robin Hood – Defender of the Crown. Vor allem Anfänger dürften sich schon nach kurzer Zeit zu Recht finden und erste Erfolge einfahren. Profis dagegen werden das Game vermutlich schon nach kurzer Zeit durchgespielt haben.
Cinemaware hat ein durchaus gelungenes Comeback hingelegt. Nostalgiker dürfen hoffen, dass der ein oder andere Cinemaware-Klassiker nun folgt. Mein Favorit: It came from the desert!
Gesamtübersicht: Robin Hood - Defender of the Crown
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
75%
Sound:78%
Grafik:72%
Singleplayer:73%
Informationen zum Spiel:
Hersteller:
Hersteller:
Publisher:
Minimum: 500 Mhz Pentium III, 128 MB RAM, Windows 98/Me/2000/XP
System:
Deutsch
Sprache:
Strategie/Action
Genre: