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Commandos 3


Nachdem die ersten Teile praktisch ein neues Genre einläuteten, müsst ihr euch nun auch im dritten Teil der Commandos-Reihe eine schlagkräftige Gruppe befehligen. Wie sich unser Björn Jüttner dabei angestellt hat, erfahrt ihr unserem weihnachtlichem Commandos 3 Review. (Diese Einleitung wurde von Andreas Kunert erstellt!)

Ein wahrer Überraschungserfolg kam uns ins Haus geflogen, als vor einigen Jahren der spanische Entwickler Pyro sein Erstlingswerk Commandos auf die Zockergemeinde los ließ. Auch der Nachfolger Commandos 2 heimste eine 90´er Wertung nach der anderen ab. Nach vergleichsweise kurzer Entwicklungszeit ist nun endlich der dritte Commandos Teil in die Läden gekommen. Endlich können wir wieder durch die Schlachtfelder des 2.Weltkriegs kriechen, Lager bei Nach und Nebel ausrauben um wichtige Informationen zu beschaffen oder Sabotageakte durchführen um den Feind zu schwächen und die Linien für unsere Jungs frei zuräumen. Leider soll Commandos 3: Destination Berlin auch der letzte Commandos Teil sein, zumindest der letzte im 2.Weltkrieg.

Die Geschichte des 2. Weltkriegs
Normalerweise könnte man bei Commandos von Handlung eigentlich überhaupt nicht reden. Doch im dritten Teil der Echtzeit-Taktik Reihe haben sich die Entwickler auch etwas über die Geschichte des Spiels Gedanken gemacht. In drei leider recht kurzen Kampagnen habt Ihr je nach Kampagne eine kleine Geschichte, die die einzelnen Missionen miteinander verknüpft. So müsst Ihr in Stalingrad einen gefährlichen deutschen Scharfschützen ausschalten und danach feindliche Fallschirmspringer abwehren. In der Normandie muss die deutsche Marine unschädlich gemacht werden, um die Landung am D-Day anlaufen zu lassen. Doch keine Mission endet so wie sie eigentlich geplant war, so werdet Ihr in Stalingrad verraten und nach Berlin ins Gefängnis gesteckt. Aus dem Ihr wieder entkommt und Rache am Verräter übt. Wendungen sowie andere wichtige Ereignisse werden in spektakulären Zwischensequenzen, in Spielgrafik, dargestellt. Auch wenn die Geschichten an sich keine hollywoodreife Tiefe bieten, tragen sie doch zur Motivation bei und verknüpfen gekonnt die spannenden Missionen.

Das Schlachtfeld in 2D
Obwohl 3D mittlerweile in fast jedem Spiel verwendet wird, hat Pyro nicht von seiner schicken 2D Optik abgelassen – jedenfalls nicht ganz. Während die Außenareale in detaillierter 2D-Grafik dargestellt werden, dürft Ihr euch drinnen im Dreidimensionalenraum bewegen. Leider ist dieser eher polygonarm und oft muss die Kamera neu eingestellt werden, weil Säulen, Kisten oder andere Gegenstände euch die Sicht versperren. In drei Zoomstufen sollt Ihr das Geschehen voll im Auge haben, die Betonung liegt jedoch auf „sollt“. Den die einzige Auflösung von 800x600 und die daraus resultierende, besonders in der nahsten Zoomstufe, pixlige Grafik lässt einen an die hohen Auflösungen vom Vorgänger schwärmerisch zurückdenken. Die nichtsdestotrotz detaillierte 2D Grafik wurde gegenüber Commandos 2 nur leicht verbessert. Etwas schönere Explosionen und verbesserte Partikeleffekte sind doch etwas wenig für einen Nachfolger.
Ein weiteres Manko für Commandos Veteranen werden die verkleinerten Karten sein. Wo Commandos 2 noch mit riesigem Spielfeld aufwarten konnte, sind diese in Commandos 3 sehr selten bis so gut wie gar nicht zu finden. Die schöne 2D Landschaften werden durch flüssig animierte 3D Charaktere abgerundet.

Kleines Team, große Wirkung
Wie gewohnt schleichen sich bis zu 6 Teamkameraden (Spion, Scharfschütze, Sprengstoffexperte, Green Beret, Dieb und Taucher) durch 14 Missionen. Um ans Ziel zu kommen, müsst Ihr die Fähigkeiten eurer Mannen geschickt mit einander kombinieren. Feinde lautlos überwältigen, Schienen präparieren oder Dokumente stibitzen sind da nur ein kleiner Teil. Die taktische Tiefe bleibt auch im dritten Teil ungeschlagen. Durch die einzelnen Spezialgebiete eurer Kämpfer stehen euch zahlreiche Möglichkeiten offen, die Missionen zu lösen. Doch Taktik alleine reicht den Entwicklern nicht mehr, sie haben ihr Augenmerk diesmal mehr auf Action gelegt. Leider ging dies nicht so glatt wie es sich die Entwickler wohl gedacht haben. Den das richtige Timing ist nun wichtiger als je zuvor. Hinzu kommen Missionen in denen Ihr unter Zeitdruck Aufgaben erledigen müsst, was den ohnehin schon schweren einzigen Schwierigkeitsgrad unnötig in die Höhe treibt und nicht nur Anfängern des Öfteren in die Maus beißen lässt. Steuerungstechnisch wurde weitere Verschlimmbesserungen vorgenommen. Das neue Menü legt mehrer Befehle auf eine Taste und so kann es schon mal vorkommen, dass einer eurer Spezis aus der sicheren Deckung läuft anstatt seine Waffe zu ziehen, nur weil ihr vergessen leicht daneben geklickt habt. Ein schnelles erlernen der Hot-Keys ist hier zu empfhelen.
Für gekonnte Taktiker bietet Commandos 3 aber nichts des so trotz spannende und knifflige Aufträge. Wer sich wirklich Zeit nimmt und schnell mit Maus und Schnell-Speicherungstaste umgehen kann, wird seine wahre Freude an Commandos 3 haben.
Mit Handgranate und Maschinengewehr sowie 13 weiteren Waffen könnt Ihr dem Feind ordentlich einheizen. Für ruhigere Missionen in dem nur die Grillen in der Nacht zuhören sein sollen, stehen euch rund 11 Gegenstände zur Verfügung um Zäune zu zerschneiden, Wachen abzulenken oder am Ende die ganze Anlage in die Luft zu jagen. Wem natürlich das ganze Gekrieche und Leise sein auf die Dauer auf die Gelenke geht, wird sich über die schon erwähnten Actionmissionen freuen. Besonders spektakulär kommt die Landung in der Normandie daher. Zwar nicht ganz so Atmosphärisch wie in Medal of Honor AA (dt.), aber sehr schick anzusehen und außerdem dürft Ihr hier auch normale Soldaten steuern um dem deutschen Sperrfeuer zu entrinnen. Auch in Stalingrad geht es nicht zimperlich zur Sachen, während Ihr per Sniper auf Deutschenjagd geht, kracht und knallt es an allen Ecken und Kanten. Unterstützung bekommt Ihr dabei nur von ein paar Russen die sich wilde Gefechte mit den Deutschen liefern. Insgesamt die Missionen spannend gestaltet, sind jedoch nicht mehr so Umfangreich wie noch im Vorgänger. Doch wer hat schon Lust 2 Stunden im Gras zu liegen und auf den richtigen Moment zu warten, anstatt einfach die nächste Wache schlafen zu schicken und den ganzen Laden lautlos von Hinten aufzuräumen.
Für einige von euch ärgerlich wird sicher die Tatsache sein, dass der Einsatz von Fahrzeugen wieder stark zurückgeschraubt wurde. Ab und zu dürft Ihr einen störenden LKW aus dem Weg fahren und mit einem Motorrad ein paar Wachen das Gesicht in den Boden drücken. Panzer fahren wurde jedoch abgesagt und das damit verbundene “Gegnergruppen mit einem Schlag platt machen“.

Deathmatch auf Commandistisch
In Commandos 2 ging es nur im Kooperationsmodus in die Schlacht, diesmal könnt Ihr auch gegeneinander zocken. Zwar wurde der spaßige Kooperationsmodus wieder entfernt, doch dafür werden die Maustasten diesmal im Deathmatch oder Capture the Flag Modus strapaziert. Mit bis zu 12 Spielern streitet Ihr euch durch die Einzelspieler Karten und entscheidet wer die bessere Maussteuerung hat.

Sound of War
Gewohnt heroisch präsentiert sich auch diesmal wieder der Soundtrack des taktischen Leckerbissens. Stimmige Orchestermusik begleitet euch durch die Missionen und passt sich auch teilweise an die gegebenen Situationen an. Leider hat Pyro auf Sorround – Unterstützung verzichtet und man muss sich mit normalem Stereoklängen abgeben. Die Atmosphäre wird dennoch angehoben und die brillanten Klänge lassen das Kämpferherz schneller schlagen.
Alle Dialoge im Spiel wurden natürlich in die deutsche Sprache übersetzt und sind auch sehr professionell gesprochen.
So trübt kein schlechtes oder motivationsloses Deutsch die tolle Atmosphäre von Commandos 3 und Ihr könnt getrost die Lautstärkeregler auf Anschlag drehen um den Klang des Krieges nach Hause zu holen.

Fazit
Commandos 3: Destination Berlin macht eine Menge Spaß. Wird jedoch durch einige, zwar gut gemeinte, aber nicht sehr vorteilhaft umgesetzte Features unnötig Verschlimmbessert. Taktische Tiefe, hübsche 2D-Optik und eine fast schon ungeschlagene taktische Tiefe bieten viel Spielspaß. Aber der enorme Schwierigkeitsgrad, die frustrierenden Zeitlimits (in einigen Missionen) und die teilweise fehlende Übersicht machen Commandos 3 zu einem verdammt schweren Brocken. Veteranen werden sich schnell in die neue etwas verhunzte Steuerung rein finden, doch Commandos Neulinge werden erst mal einige Zeit verzweifelt vor dem Monitor kleben, bevor sie sich an den Spielfluss gewöhnt haben. Einen Orden kann man daher nicht verleihen, doch zurück ins Ausbildungslage müssen die Pyro Entwickler nicht. Da heißt es nur Hot-Keys lernen, Maus ölen und übers Schlachtfeld krichen.


Björn Jüttner - 08.12.2003



Gesamtübersicht: Commandos 3

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
82%
Sound:
83%
Grafik:
80%
Singleplayer:
80%
Multiplayer:
79%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: 700 MHz Prozessor. 256 MB RAM. Windows 98SE/Me/2000/XP. 32 MB Grafikkarte DirecX 9 kompatib
System:

1-12 Spieler
Multiplayermodi:

Deutsch
Sprache:

Echtzeit-Taktik
Genre: