Nun gibt es mit Simpsons Hit & Run ein weiteres Spiel der Simpsons zu kaufen. Bisher konnte noch kein Spiel wirklich überzeugen, doch ob es diesmal anders ist, oder ob es wieder ein schlechtes Spiel mit guter Lizenz ist, erfahrt Ihr in folgendem Test...

Nach nur kurzem Spielen wird klar, welches Spiel als Vorbild für Simpsons Hit & Run diente, nämlich GTA. Doch das ist ja nicht unbedingt schlecht, denn besser gut nachgemacht, als schlecht neugemacht. Im Spiel geht es also darum, verschiedene Missionen im Auto oder zu Fuß zu erledigen. Insgesamt warten 50 Missionen auf euch in denen ihr insgesamt 5 Charaktere in jeweils 10 von diesen Missionen steuert. Zu den spielbaren Figuren gehören: Homer, Bart, Lisa, Marge und Apu. Hauptsächlich werdet ihr in den Missionen mit eurem Auto unterwegs sein, da sich der Anteil der „Fuß-Missionen“ stark in Grenzen hält. Bei den Auto-Missionen erwartet euch gewohnte Kost. Zuerst müsst ihr zu einer Person fahren die euch dann eure Mission mitteilt. Und dann heißt es entweder, sammle in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Anzahl von Items ein, gewinne ein Rennen gegen einen bestimmten Gegner oder zerstöre eine bestimmte Anzahl von Autos. Hier hätte ich mir vielleicht etwas Neues gewünscht, da es auf Dauer etwas eintönig wird. Bei den „Fuß-Missionen“ hingegen, werden euch Jump ‚n’ Run Einlagen geboten. So müsst ihr zum Beispiel mit Homer alle Stromgeneratoren finden und sie zerstören. Die Anzahl der Jump ‚n’ Run Einlagen hätte aber deutlich höher ausfallen sollen, da diese eigentlich eine gelungene Abwechslung zu den anderen Missionen darstellen. Jeder der spielbaren Charaktere bringt sein eigenes Auto mit sich. Homer beispielsweise, fährt mit dem Familienauto durch die Stadt, Marge hingegen mit dem Canyonero und Bart mit der Seifenkiste von Martin Prince. Doch das bedeutet nicht, dass ihr nicht auch als Bart mit dem Canyonero von Marge fahren könnt. Hierfür müsst ihr allerdings eine Telefonzelle innerhalb der Stadt aufsuchen, und dort das gewünschte Auto auswählen. Daraufhin erscheint Marge mit ihrem Canyonero neben euch. Natürlich könnt ihr wie in GTA euch auch diverse Autos klauen, doch hier werft ihr den Besitzer nicht einfach aus dem Auto, sondern nehmt neben ihm Platz und ihr lasst euch fahren. Auch der Gewaltanteil ist in Simpsons Hit & Run längst nicht so hoch wie bei den GTA Teilen. Man merkt, dass Vivendi aus den Fehlern von GTA gelernt hat und deshalb auf Gewalt größtenteils verzichtet hat. Ihr könnt zwar mit euren Autos Leute überfahren oder auch schlagen, aber es wird nie Blut fließen oder jemals eine Figur sterben. Des Weiteren ist natürlich auch die Springfielder Polizei vor Ort. Immer, wenn ihr zu viele Unfälle gebaut habt, füllt sich eure Hit & Run Leiste. Wenn diese voll ist, heißt es so schnell wie möglich zu fliehen, denn sonst muss man einen Strafzettel in Höhe von 50 Münzen bezahlen. Im Spiel gibt es eine Menge von Münzen zu sammeln mit denen man sich in diversen Shops neue Anziehsachen oder Autos kaufen kann.

Wenn man zu Fuß oder mit dem Auto durch Springfield fährt, findet man wirklich alles wieder was man von der Serie her kennt. Es macht einfach Spaß Springfield endlich auf eigene Faust zu erkunden. Besonders die vielen serienbezogenen Witze fallen positiv auf. So werdet ihr immer wieder lustige Plakate oder Ähnliches in der Stadt finden die sich auf Folgen der Serie beziehen. Grafisch muss man sagen ähnelt das Spiel schon sehr stark der Serie. Ihr werdet zwar keine besonders detaillierten Texturen oder Ähnliches finden, doch das fällt aufgrund des Serienvorbildes auch nicht unbedingt negativ auf, die Charaktere hingegen hätte man etwas besser machen können. Sie sind zwar nicht unbedingt schlecht, sehen aber auch nicht ganz so aus wie in der Serie. Das liegt vor allen an den Frisuren, die nicht so wie ihr Vorbild aussehen. Etwas störend ist die nicht immer konstante Framerate. Mit diesem Problem hatten bisher eigentlich alle Simpsonsteile zu kämpfen, doch das fällt diesmal zum Glück nicht so gravierend auf. Schade hingegen ist, dass Springfield in verschiedene Abschnitte unterteilt ist. Spielt ihr also zum Beispiel Homer fährt dieser in einem komplett anderen Teil der Stadt herum, als zum Beispiel mit Bart. Ich denke, dass man das auch aufgrund der nicht allzu spektakulären Grafik hätte anders lösen können. Besonders negativ fällt auf, dass die Kameraführung, besonders bei den „Fußmissionen“, nicht überzeugen kann. Die Kameraposition ist oft sehr schlecht, sodass man oft nicht weiß wo man gerade hinläuft. Man kann zwar die Kamera oft nachjustieren, doch das ist leider auch nicht immer der Fall. Bei den Automissionen ist die Kameraführung eigentlich ganz gut. Schade ist nur, dass es nur eine Ansicht gibt. Hier hätte sich bestimmt der eine oder Andere ein paar mehr gewünscht. Dafür lassen sich die Autos alle sehr gut steuern und reagieren gut. Alle Autos lassen sich unterschiedlich fahren. So kann es sein, dass wenn man mit dem einem oder anderen Auto zu scharf in die Kurve fährt auch schon mal umkippt. Nach so einem Unfall könnt ihr euern Schaden dank dem Schadensmodell direkt am Auto sehen. Dieses ist durchaus gelungen, und sobald das Auto zu sehr beschädigt ist, fliegt es nach einer Weile auch in die Luft. Steuern lassen sich die Autos alle recht gut. Die Steuerung ist unkompliziert und geht gut von der Hand, sodass man von Anfang an damit klar kommt. Die Autos reagieren sehr direkt auf die Steuerung, sodass man die Steuerung als gelungen bezeichnen kann.

In Sachen Sound gibt es kaum etwas zu bemängeln. Das liegt vor allem daran, dass in der deutschen Verkaufsversion die original deutschen Synchronsprecher und in der englischen Verkaufsversion die englischen Synchronsprecher vorhanden sind. Dadurch kommt wirklich das Gefühl auf, als wenn man sich in einer Simpsonsfolge befinden würde. Immer wieder geben die Charaktere witzige Kommentare ab, wie man sie auch aus der Serie her kennt. Man merkt deutlich, dass die Original Simpsons Schreiber an diesem Spiel mitgewirkt haben. Lobenswert ist auch, dass sich die Kommentare nicht direkt wiederholen, sondern dass schon ein relativ großes Repertoire vorhanden ist. Auch die Hintergrundmusik passt optimal zum jeweiligen Schauplatz und passt auch einfach gut zum Spiel. Etwas schade ist, dass die Sprachausgabe nicht lippensynchron ist, obwohl es in den Zwischensequenzen der Fall ist. Umso trauriger, dass es nicht auch im Spiel fortgeführt wurde. Aber das sind nur Tropfen auf den heißen Stein, denn sonst wurde hier alles richtig gemacht.