Wer den US-Bundesstaat Texas besucht, wird um einen Stopp in Las Vegas wohl kaum herumkommen. Jährlich besuchen mehr als 30 Millionen Menschen die wohl bekannteste Spielerstadt der Welt. Für die einen ist es der größte Sündenpfuhl, für die anderen das Paradies auf Erden. Während Liebespärchen Las Vegas aufgrund der besonders kurzen Hochzeitsdauer aufsuchen (Nico, frag lieber noch mal nach, bevor Du mit Charlotte blindlings nach Las Vegas fliegst), vergnügt sich der Großteil der Gäste in Casinos oder Shows.

Eines der bekanntesten Hotels von Vegas dürfte das „Mirage“ sein, das neben komfortablen Zimmern auch viel Entertainment bietet. Entertainment dank Siegfried und Roy, den beiden wohl bekanntesten Deutschen in Las Vegas. Ihre Show ist seit Jahren eine der Beliebtesten in der Spielerstadt. Umso tragischer, welches Ende sie vor wenigen Wochen gefunden hat. Las Vegas hat einfach alles – egal ob „klein Venetien“, der Eiffelturm aus Paris oder gar das Münchner Hofbräuhaus (http://www.hofbrauhauslasvegas.com/). Fast jeder dürfte in Las Vegas etwas Heimisches finden.

Euer Bankkonto ist gefüllt und Ihr wisst nichts mit dem Geld anzufangen? Dann schaut doch mal in Las Vegas vorbei. Dort gibt es bestimmt das ein oder andere Grundstück zu kaufen, in das Ihr Euer Geld investieren könnt. Je nach Größe mehr oder weniger. Und nun? Besucher hat Las Vegas viele – also sorgt für deren Vergnügen. Euer Baugebiet ist groß genug, um dort das ein oder andere Gebäude hinzustellen. Also – nichts wie rein ins Vergnügen. Entscheidet Euch für ein Themengebiet, das Euer Vergnügungseck darstellen soll. Aha – Wasser und Piraten hört sich doch gut an. Ihr wollt ein Casino für die Spieler und eine Heiratskapelle für die jungen Liebenden errichten? Kein Problem, aber für beide Zielgruppen wäre ein Hotel nicht schlecht. Ach was – wer will den was kleines! Ein richtig protzig großes gehört zum Erscheinungsbild von Las Vegas einfach dazu. Damit die Besucher den Weg zu den Gebäuden ebenso finden wie Eure Angestellten, sollten Wege verlegt werden. Hier stehen Euch verschiedene Beläge zur Auswahl. Wer Wert auf Optik legt, kann seine Wege mit Wassergräben, Pflanzen, Statuen und vielem mehr aufpeppen.

Bei Casinos und Hotels soll es aber nicht bleiben. Wer einen Besucherstrom nicht unterbrechen will, muss für mehr Unterhaltung sorgen. Also – warum nicht ein Wasserparadies eröffnen? Verschiedenste Unterhaltungsmöglichkeiten stehen zur Auswahl – von der Delfin-Show über Magie-Shows bis hin zum Schwimmbad und der Oben-ohne-Bar stehen Euch alle Wege offen, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Alle Gebäude kosten Geld, bringen aber auch welches ein. Daher solltet Ihr immer abwägen können, wie hoch die Preise sein dürfen. Wichtig ist, dass die Einnahmen stets über den Ausgaben liegen. Dieses Unternehmensmodell ist recht einfach gehalten. So haben die Waren und Dienstleistungen jeweils nur eine Preiskategorie (Hotelzimmer kosten immer gleich, bei Klamottenshops ist es ähnlich). Ist ein Gebäude reparaturbedürftig, bleiben die Einnahmen aus. Die Ausgaben dagegen laufen schön weiter. Also wird es Zeit, einen der Mechaniker schnellstmöglich dorthin zu beordern, damit dieses Manko behoben wird und das Gebäude wieder Gewinne einfahren kann.

Ihr seid geldgeil und wollt mehr? Bei einem Grundstück bleibt es nicht – habt Ihr genug Geld erwirtschaftet und wisst, dass Euer Besitz Geld abwirft, dann begebt Euch doch einfach an ein weiteres Unternehmen heran. Kauft ein zweites Grundstück und bebaut auch das mit den verschiedensten Unterhaltungstempeln. Damit mehr Abwechslung hereinkommt, dürft Ihr Euch hier gar für ein anderes Casino-Thema entscheiden. Vielleicht wäre England zur Abwechslung nicht schlecht. Insgesamt acht solcher Themengebiete bietet Euch Vegas Tycoon für Euer Spieler-Imperium.

Wer sich ein wenig in der Stadt umschauen möchte, bekommt die Möglichkeit, sich unters Volk zu mischen. Ein kleiner Spaziergang durch Las Vegas um zu schauen, was es sonst noch so in der Stadt zu sehen gibt vertreibt einem ein wenig die Zeit, während die Gebäude ihren Gewinn abwerfen. Einziges betretbares Gebäude ist das Casino selber, während man in den Hotels und Vergnügungsbuden nicht erwünscht ist.

Grafisch kommt Vegas Tycoon in hübscher 3D-Optik daher. Das sieht auf den ersten Blick recht hübsch aus. Die Stadt wirkt – wie sollte es anders sein – wie ein bunter Lichthaufen. Bei näherer Betrachtung fallen einige fehlende Details auf. So wirken Autos einfach nur hässlich und auch die Einwohner und Besucher von Las Vegas können keineswegs als Models bezeichnet werden. Einige der Gebäude kommen mit sehr hübschen Effekten daher. Sprudelndes Wasser, Lichtfontänen – oder gar ein ganzes Feuerwerk am Abend. Besonderes Schmankerl ist der Tagesablauf mitsamt seiner Wettereffekte. Es sieht einfach nur toll aus, wenn über Las Vegas die Sonne auf- bzw. untergeht und wenn die Nacht hereinbricht. Die Lichter werden eingeschaltet und die Stromzähler laufen ins unendliche.

Auch der Blick aus Spielerperspektive sieht auf den ersten Blick gut aus. Während man sich – unters Volk gemischt – durch die Stadt oder das Casino bewegt, stellt man jedoch fest, dass auch hier nicht alles Gold ist, was glänzt. Für eine Wirtschaftsimulation reicht das jedoch aus. Weniger gut ist dagegen die Tatsache, dass man einige der Informationen erst in diversen Untermenüs findet und dass Kosten und Einnahmen nicht ausführlich aufgeschlüsselt werden. Solange die Einnahmen höher als die Ausgaben sind, ist das nicht weiter tragisch. Will man jedoch die Kosten analysieren um zu prüfen, wie man sie senken kann, steht man erstmal auf dem Schlauch.

Musikalisch bewegt sich das Game auf erträglich bis nervtötend. Okay, ein Casino ist laut wenn die Maschinen rattern und das Geld klimpert. Aber wer um Himmels willen lässt solch eine Musik auf die Menschheit los? Hier sind manche der Songs schon nervtötend. Gut, dass man sie abschalten kann.