Tony Hawk ist der vielleicht größte Skateboarder aller Zeiten? Tony Hawk ist der größte Skateboarder aller Zeiten! Aus einer kleinen Randsportart machte er einen Kultevent, er selber avancierte zum Star der Szene. Egal wo der sympathische Kalifornier auftritt, liegen ihm die Fans zu Füßen. Das mag einerseits daran liegen, dass sie ihn unendlich verehren, andererseits daran, dass sie nicht mit dem Skateboard fahren können.

Geboren wurde er am 12.Mai.1968 in San Diego. Sein erstes Skateboard bekam er mit neun Jahren von seinem Bruder geschenkt – ein blue fiberglass banana board. Er trainierte wie besessen, um der Beste in seinem Sport zu werden. Mittlerweile tritt er nicht mehr so oft bei Events als Aktiver auf – stattdessen konnten ihn Fans in letzter Zeit häufiger als Gaststar in diversen Hollywood-Produktionen oder Serien sehen. Aber wusstet Ihr auch, dass er sich sozial engagiert? Seine „Tony Hawk Foundation“ hilft bei der Finanzierung öffentlicher Skate-Parks in Gegenden, wo die Familien nicht in Villen mit Pools wohnen können. Für Tony Hawk eine Möglichkeit etwas von dem Sport zurückzugeben, dem er so viel zu verdanken hat.

Zum vierten Mal steigt Hawk nun auch auf digitaler Ebene aufs Brett – was auch den Erfolg von Tony Hawk auf diesem Gebiet zeigt. Kaum einer hätte wohl je gedacht, dass Skateboarden auf dem PC soviel Spaß machen würde. In Teil 4 möchten die Entwickler von Neversoft zudem einiges verbessern, was von Fans in den Vorgängern kritisiert wurde.

Wer nicht nur Lust auf ein oder zwei Runden mit dem Board hat, startet den Karrieremodus. Der bietet frische Abwechslung. Wie schon in den Vorgängern stehen Euch 13 Skater zur Auswahl, darunter so illustre Gäste wie Bob Burnquist, Bam Margera, Jamie Thomas sowie die einzige Frau in der Runde Elissa Steamer. Diese Charaktere dürft ihr nach Belieben umziehen. Wer mag, darf sich auch einen eigenen Charakter erschaffen. Die Auswahlmöglichkeiten sind hier wieder immens groß: Kopfform, Haarpracht, Bartwuchs, Kopfbekleidung, T-Shirt, Jacke, Hose – Tattoo auf dem linken oder doch lieber auf dem rechten Arm? Eins auf dem Rücken als kleine Zugabe? Eine Uhr und eine Brille fehlen noch – achja, und ein Rucksack (wo ich meine Dollars reinstecken kann).

Fertig? Dann kann es ja losgehen. Mit dem Board unter den Füßen fahrt Ihr los. Im Level verteilt stehen verschiedene Personen, die Ihr ansprechen könnt und von denen Ihr Eure Aufträge erhaltet. Bei diesen Missionen haben sich die Designer einiges einfallen lassen. Nicht nur die Standards wie High-Score-Jagd oder Buchstabensammeln müssen absolviert werden, sondern auch kleine – ausgefallenere - Nebenmissionen. Rettet den ins Wasser gefallenen Touristen, bevor die wild gewordenen Seehunde auf ihn losgehen. Helft dem Malermeister bei der Reinigung des Geländers von Taubendreck. 30 Touristen wollen baden gehen? Kein Problem für Tony Hawk. Für jede erfolgreich absolvierte Mission hagelt es Dollars. Die wiederum könnt Ihr in neues Material stecken – neue Skateboards, besseres Equipment oder aber auch in Filme. Letztere sind eine sehr heitere Abwechslung zum Spiel, zeigen sie doch die einzelnen Skateboard-Stars in Szene, aber auch die Entwickler bei der Arbeit. Witzige Outtakes dürfen auch nicht fehlen. Zudem soll Euch bewiesen werden, dass man auch im Büro mit einem Skateboard einiges anstellen kann, z.B. auf dem Besprechungstisch der Geschäftsleitung. Kleine versteckte Gags lockern die Levels auf: Wer eine Pause vom Skateboarden braucht, darf sich ruhig mal das Haifischballett zu Gemüte führen. Wer will, darf sich jetzt auch wie Marty McFly in Zurück in die Zukunft an Autos hängen und sich ziehen lassen. Das bringt nicht nur Punkte sondern macht Euch auch viel schneller - nett, wenn dann eine schöne Rampe nicht weit ist um einen effektvollen Sprung hinzulegen.

Alle Missionen sind geschafft? Dann ab in den nächsten Level. Vom College geht es dabei über Alcatraz und London, einen Zoo und den Jahrmarkt, vorbei am US-Skater-Paradies „Kona“ nach Chicago. Dabei gilt, je spektakulärer der Stuntkombination, desto besser die Punktewertung. Insgesamt bietet Tony Hawk 4 so an die 190 Missionen, es ist Eure Entscheidung, wann welche Mission pro Level wie gelöst werden soll. Als Alternative zum Karrieremodus stehen Euch „Einzelsession“ und „Skate for Fun“ zur Auswahl. Auch Multiplayer-Spieler kommen nicht zu kurz – gegen sieben Trittbrettfahrer geht es via Internet oder Netzwerk zur Sache.

Grafisch kann Tony 4 überzeugen, vor allem die Animation der Skater bei Ausführung ihrer Moves ist sehr schön gelungen. Die Umgebung bietet dabei alles, was das Skaterherz begehrt: kleine Rampen, große Rampen, Treppen, Geländer, Auffahrten, Half-Pipes, Hindernisse, Fußgänger, Straßenverkehr und und und. Genügend Möglichkeiten werden geboten, Euch auszutoben und zu zeigen, was ihr drauf habt. Die einzelnen Levels geben dabei ebenfalls einiges her. Auf dem Jahrmarkt tummeln sich neben den Fußgängern Animateure, auch die Fahrgeschäfte sind gut besucht. Im Zoo dagegen ist „Wild Life“ angesagt. Überhaupt ist der Zoo-Level einer der attraktivsten in Tony Hawks Pro Skater 4.

Surround-Sound wird von Tony 4 nicht unterstützt. Das ist aber nicht weiter tragisch, denn musikalisch macht Tony 4 einiges her. Ja, man kann ohne weiteres behaupten: Tony Hawk rockt! Wenn AC/DCs TNT aus den Boxen röhrt, stehe ich nicht mehr still auf meinem Brett. Auch die weiteren Musiktitel sind nicht von schlechten Eltern: Offspring, Iron Maiden, De La Soul, The Cult, Run DMC, die Sex Pistols sind nur eine kleine Auswahl aus dem Soundtrack von Tony Hawks Pro Skater 4. Stürze sind effektvoll zu hören, vom Krachen des Knochens bis hin zum schmerzvollen Krächzen des Skaters. Hin und wieder sind auch Zurufe zu vernehmen. Autos hupen, Reifen quietschen - wenn ich auf die Straße brettere, haben alle Anderen still zu stehen.