Jedi Knight III: Jedi Academy
Seit Monaten spielt Nico "Star Wars Galaxies". Da ist es natürlich klar, dass er unbedingt auch Jedi Knight III: Jedi Academy getestet haben wollte. Unser Andreas Kunert nahm die Herausforderung an und hat sich für euch auf den Pfad eines Jedis begeben...
Geschichtsstunde
Zehn Jahre nach dem Kampf um Endor kämpfen noch immer Anhänger des Imperiums gegen die neue Republik. Luke Skywalker möchte den Jedi mithilfe seiner Akademie zu alter Stärke verhelfen. Du bist Jaden, einer der Jedi Ritter in Spe, doch auf deinem Flug zur Akademie wird dein Raumschiff abgeschossen und muss notlanden. Du kämpfst dich nun bis zu einem nahe gelegenen Tempel, zusammen mit einem Kollegen, durch. Kaum angekommen wirst du Zeuge wie Mitglieder des Kults am Tempel stehen, dich dann aber entdecken. Was genau sie taten bekommst du erst erzählt, als du wieder aus der Bewusstlosigkeit aufwachst. Sie haben Lukes Aufzeichnungen gestohlen. Kyle Katarn übernimmt im Folgenden die Rolle deines Lehrmeisters und du erfährst langsam die was der Kult vorhat und wie das Imperium in die Geschichte verwickelt ist. Diese Geschichte wird mittels Ingame-Sequenzen, groben Videos und Textbriefings erzählt. Spätestens nach dem typischen Vorspann fühlt man sich in der Star Wars Welt.
Von Lichtschwertern und der Macht
Du kannst dir dein Aussehen gleich zu Beginn aussuchen. Vom Menschen bis zum Rodianer ist alles in diversen Farben und mit unterschiedlicher Kleidung vorhanden. Deine Entscheidung scheint aber keinen Einfluss auf den Spielverlauf zu haben. So beginnst du dir gleich deinen Weg, vom Wrack des Raumschiffs bis zum Tempel, zu bahnen. Ein „richtiges“ Tutorial ist nicht vorhanden, aber wer schon einmal einen Ego-Shooter gespielt hat wird sicher keine Probleme haben. Eigentlich ist das Genre Ego-Shooter bei Jedi Academy sowieso nicht ganz zutreffend. Die meiste Zeit wirst du von schräg oben auf Jaden gucken, da das die Ansicht ist wenn du das Lichtschwert als Waffe wählst. Es gibt neben dem Lichtschwert noch ein Dutzend anderer Waffen wie das klassische Blaster-Gewehr, den Wookiee-Bogenwerfer oder den Thermaldetonator, von denen man drei zu einer Mission mitnehmen kann. Das Lichtschwert ist allerdings zweifellos die vielseitigste Waffe. Du kannst mit Tastenkombination, ähnlich wie in einem Beat’em Up, verschiedene Kombos und andere Angriffsschläge vollbringen. Im späteren Spielverlauf kannst du sogar mit zwei Lichtschwertern oder mit dem doppelseitigen Lichtschwert zu Werke gehen. Zusammen mit einer zuschaltbaren Zeitlupenfunktion erinnern die packenden Lichtschwertduelle stark an den Film Matrix. Man kann ebenso Meter hoch springen, Tritte an die Gegner verteilen, Salti vollführen und an Wänden entlang laufen – und das sogar ohne sich einen Knoten in die Finger zu machen. Das Zusammenspiel von Maus und Tastatur funktioniert, auch bei halsbrecherischen Aktionen, tadellos. Bevor man allerdings gegen einen Haufen dunkle Jedis antreten kann, muss man sich erst mal mit Sturmtruppen, allerlei Robotern und anderen Gegnern rumschlagen. Diese agieren nicht besonders klug, aber auch nicht besonders dumm. Die dunklen Jedi sind da die Ausnahme. Sie kontern geschickt Schläge weichen aus und setzen die Macht ein. Die Macht kannst du als waschechter Jedi natürlich auch benutzen. Mit ihr kannst du höher springen, Gegner wegschubsen, ihren Geist kontrollieren, dich heilen oder Blitze aus deinen Fingern zucken lassen. Acht Mächte wie z.B Geschwindigkeit, Sprung oder Griff steigern sich automatisch nach einer bestimmten Anzahl von Levels. Acht weitere, jeweils vier der hellen und der dunklen Seite der Macht, kannst du nach deinem Ermessen steigern. Nach jedem geschafften Level kannst du einen Punkt auf eine Macht deiner Wahl verteilen, egal ob die Macht der dunklen oder der hellen Seite der Macht angehört.
Jadens Aufgaben
Apropos Level, du kannst aus fünf Missionen auswählen bis dir die nächste Hauptaufgabe gestellt wird. Vier der Fünf Missionen musst du in beliebiger Reihenfolge bewältigen, die letzte ist optional. Doch wer will sich schon etwas vom Spielspaß entgehen lassen? Diese Levelauswahl gaukelt etwas einen nicht linearen Spielverlauf vor, obwohl die Levels an sich linear aufgebaut sind. Die Missionsziele reichen von der Rettung von Gefangenen über das Finden eines Droiden bis zur Suche nach Ersatzteilen für ein Schiff. Man rast einmal mit einem Motorrad ähnlichen Gleiter daher, ein anderes Mal ist man in einem AT-ST unterwegs. Außerdem ist man manchmal in Begleitung von Chewbaka oder Kyle Katarn unterwegs. Alles in allem wird einem immer Abwechslung geboten, auch optisch ist dies der Fall. Man ist in einmal in einer Wüste unterwegs, in der sich ein riesiger Sandwurm herumtreibt, ein anderes Mal ist man in einer Stadt in den Wolken. Damit man auch ohne Krankenhausbesuch durch die Level kommt, stehen an vielen Ecken Terminals an denen man Lebensenergie oder Munition aufladen kann. Zudem lassen auch besiegte Gegner Waffen zurück. Die Energie die man für den Einsatz der Macht braucht lädt sich automatisch wieder auf. Außerdem sind ein jedem Level ein paar Verstecke, in den sich Munition oder Schildgürtel befinden, besonders motivierend ist so das Durchstöbern der Level nicht. Als Entschädigung wird einem ja auch beste Action geboten, denn die Lichtschwert- und Machtduelle dauern manchmal mehrere Minuten. Bis man so ein Duell aber letztendlich ausfechten kann vergehen ein paar eher zähe Stunden, zur Mitte der relativ kurzen Spielzeit dreht Jedi Academy jedoch voll auf. Auf Rätsel muss man größtenteils verzichten, dann und wann will die Macht jedoch an der richtigen Stelle genutzt werden. Nach den Gegnern, die Codekarten tragen, die man für das Öffnen von Türen braucht, muss man auch nie lange suchen.
Die Äußeren Werte zählen (auch)
Die bewährte Quake 3 Engine verrichtet auch in Jedi Academy anstandslos ihren Dienst. Die Effekte sowie die Animation sind erste Klasse, die Levels sind allerdings etwas polygonarm und daher kantig. Insgesamt ist die Grafik sehr anständig, jedoch kann sie einem Unreal 2 nicht das Wasser reichen. Soundtechnisch bewegt sich Jedi Academy auf sehr hohem Niveau - dank original Star Wars Musik und Soundeffekten. Wenn die Lichtschwerter surren und eine gut synchronisierte Provokation eines dunklen Jedis fällt fühlt man sich in einem der Filme. Dank EAX Advanced HD, entsprechende Hardware vorausgesetzt, kann man Geräusche perfekt orten.
Kampf gegen menschliche Jedis
Der Multiplayermodus bietet alles was bei Ego-Shootern zum guten Ton gehört. Im klassischen Deathmatch und Team-Deathmatch müsst ihr einfach nur eure Widersacher bekämpfen. Der Capture The Flag Modus dürfte wohl auch jedem bekannt sein. Außerdem gibt es einen Spielmodus namens Duell, bei dem zwei Spieler gegen einen Spieler, der mehr Energie und mehr Macht besitzt, antreten. Beim Belagerungsmodus kämpfen wiederum zwei Teams gegeneinander. Das eine muss bestimmte Missionsziele, wie das Zerstören eines Gebäudes, erledigen, das andere Team muss eben dies verhindern. Wie in Battlefield 1942 kann man sich verschieden „Berufe“, wie z.B. den Techniker, den Waffenspezialisten oder den Jedi aussuchen, was besonders mit vielen Spielern sehr unterhaltsam ist.
In der DVD-Hülle befinden sich ein 52 Seiten starkes Handbuch, eine Registrierkarte und zwei CDs.
In der DVD-Hülle befinden sich ein 52 Seiten starkes Handbuch, eine Registrierkarte und zwei CDs.
Fazit
Jedi Academy bringt Kämpfe auf den heimischen PC, die man bisher nur aus Filmen wie Matrix kannte. Die Lichtschwertduelle und die verschiedensten Angriffstaktiken können auf ganzer Linie überzeugen. Vor Allem die Missionen heben sich, wegen ihres Abwechslungsreichtums, wohltuend ab. Allerdings läuft Jedi Academy nur zögerlich zur Höchstform auf, denn der Anfang ist nicht besonders spannend. Was bleibt ist ein sehr gutes, leider etwas kurzes Spiel.
Gesamtübersicht: Jedi Knight III: Jedi Academy
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
85%
Sound:90%
Grafik:84%
Singleplayer:87%
Multiplayer:88%
Informationen zum Spiel:
Hersteller:
Hersteller:
Publisher:
ca. 1,3 GB
CD/HD:
Deutsch
Sprache:
Ego-Shooter
Genre: