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C&C: Generäle


Command & Conquer ist wieder da! Endlich hat man als Deutscher wieder offiziell die Chance von seinem Geld Gebrauch zu machen und das entschärfte C&C: Generäle zu kaufen. Was der erst vor kurzem zu uns gestoßene Andreas Kunert über das Spielchen berichten kann, erfahrt ihr hier:

Vor acht Jahren verhalf der erste Teil der Command & Conquer Reihe dem Genre der Echtzeit-Strategie zum Durchbruch. Am 19.09.2003 erschien nun der neueste, für Deutschland angepasste, Teil der Reihe unter dem Titel „Command & Conquer Generäle“, den ich euch heute vorstelle.

Blick in die Zukunft?
Die Story von Command & Conquer Generäle ist schnell erzählt. In einem möglichen Konflikt in 20 Jahren bedroht eine Organisation namens IGB (Internationale Befreiungsgruppe), die Sicherheit Asiens. Seit etwa einem Jahr kämpft eine Splittergruppe der IGB für deren Unabhängigkeit. Vor einigen Wochen haben Aktivisten ein Militärlager überfallen und einen Atomreaktor zerstört. Seitdem kämpft der AP (Asiatische Pakt) mit allen mitteln gegen diese Gruppierung, die nicht mehr zu Gesprächen bereit ist. Die WA (Westliche Allianz) möchte sich möglichst nicht in diesen Konflikt einmischen, allerdings befürchtet sie einen weiteren Machtzuwachs der IGB, falls sie in Asien siegreich ist.
Leider bekommt man von der Story, so interessant sie auch hätte werden können, während des Spiels kaum etwas mit, da die Missionen fast nicht storytechnisch miteinander verknüpft sind.

Das „Parteiprogramm“
Du schlüpfst also im Einzelspielermodus in die Rolle eines Generals der jeweiligen Partei und versuchst deine Missionsziele mit deinen Truppen durchzusetzen. Diese Missionsziele werden dir am Anfang in sprachlicher Form und als Stichpunkte präsentiert und dann kann es auch schon losgehen. Im Tutorial wird dir alles was du wissen musst gut erklärt. „Könner“ können das Tutorial auch überspringen und sich direkt in die richtigen Missionen stürzen. Diese werden immer mit einem Video in Ingamegrafik begonnen und auch zwischendurch werden kleinere Videos eingestreut, die z.B. zeigen wie eine wütende Meute Cyborgs aus einem Stadion herausläuft und dich attackiert, was das Spielgeschehen auflockert. Die einzelnen Ziele beschränken sich allerdings meist auf das zerstören bestimmter Gebäude, nur selten musst du z.B. einen bestimmten Cyborg zu einer Zugstrecke bringen.
Wo wir auch schon bei den Einheiten wären. Die Unterschiede der drei Parteien hätten kaum größer sein können, was wiederum unterschiedliche Strategien erfordert.
Die IGB verfügt beispielsweise über keinerlei Lufteinheiten, kann aber mittels Tunneln, die gebaut werden können Truppenverbände in kürzester Zeit vom einen Ende der Karte zum anderen transportieren. Außerdem verfügt die IGB über sog. fahrende Bomben und Bomben-LKW, mit denen man große teure Panzer der Gegner im Nu zerlegen kann.
Die IGB ist zudem die einzige Partei die keine Energie benötigt.
Der Asiatische Pakt hat mit dem Gatling-Panzer und dem Drachen-Panzer zwei ausgezeichnete Infanteriekiller.
Das Rückrat der asiatischen Truppen bildet der Overlord, dieses Panzerungetüm hat eine enorme Panzerung und kann z.B mit einem Bunker mit Infanteristen oder mit einem Gattlinggeschütz ausgerüstet werden.
Solche ähnlichen Upgrades kann man für viele Gebäude und Einheiten erstehen, was die Spieltiefe nochmals erhöht.
Die WA hat mit dem Commanche, dem Raptor und zwei Bombern die absolute Lufthoheit, die man auch tunlichst ausnutzen sollte. Eine weitere Besonderheit der WA ist das Radar, das von Anfang an verfügbar ist und die Chinooks, die sowohl dem Transport der Rohstoffe als auch als fliegende Truppentransporter dienen können.
Diese enormen Unterschiede der Parteien und die besonderen Stärken und Schwächen der Einheiten sorgen dafür, dass man nur mit einem guten Einheitenmix siegreich ist. Man braucht also gar nicht erst versuchen mit einem Trupp Panzerjäger, die mit Bazookas schießen, einige mit MPs bewaffnete Standard-Cyborgs zu vernichten. Die Panzerjäger würden gnadenlos verlieren. Gegen Panzer allerdings, wie der Name schon sagt, sind sie spitze. Standard-Cyborgs haben allerdings meist gegen Panzer das Nachsehen. Dieses Stein-Papier-Schere Prinzip wurde in C&C Generäle sehr gut umgesetzt. Zudem steigt jede Einheit, wenn sie denn eine bestimmte Anzahl an Gegnern zerstört hat, um eine Erfahrungsstufe, von denen drei vorhanden sind, auf. Diese „Eliteeinheiten“ verrichten mehr Schaden oder feuern schneller. So blickt man schon einmal enttäuscht drein wenn gerade ein Overlord der Stufe drei zerstört wurde. Um sich diese ganzen schicken Einheiten leisten zu können sammelst du Ressourcen, die meist in Versorgungsdepots auf der Karte stehen, abtransportiert werden müssen und sich auf deinem Konto positiv bemerkbar machen. Jede Partei hat weitere Möglichkeiten an Geld zu kommen, nämlich über Einheiten oder Gebäude die ständig neues Geld generieren wie z.B. den Cyborg-Hacker des Asiatischen Pakts.

Bedienung leicht gemacht
Auch die Steuerung der Einheiten und Gebäude geht sehr leicht von der Hand. Sämtliche Vereinfachungen aus anderen Echtzeitstrategiespielen wurden auch in Generäle umgesetzt. Das Steuerungsmenü ist im unteren Teil des Bildschirms angeordnet und zeigt unter anderem die Radarkarte, was ein Gebäude bauen kann oder das „Generalmenü“. Bei diesem Menü handelt es sich keineswegs um eine kulinarische Delikatesse, sondern um ein System bei dem man gesammelte Erfahrungspunkte in strategische Hilfen investieren kann. Konkret bedeutet, dass das man für zerstörte Einheiten und Gebäude Punkte sammelt, die man z.B in neue Einheiten, einen Streuminenangriff oder eine Benzinbombe investieren kann - ein sehr gelungenes Feature.
Wenn auch die Bedienung zugänglich sein mag, so ist das Resultat der Bewegungsanweisungen an die Einheiten meist ernüchternd. Wenn man zwei Trupps an einer engen Stelle in entgegen gesetzte Richtung schickt herrscht ein große Unordnung. Die meisten Einheiten finden zwar nach einer gewissen Zeit ans Ziel doch einige vergessen auch einfach (vielleicht aus Lustlosigkeit, wer lässt sich schon gern herumkommandieren?) ihr Ziel. Die Wegfindungsroutinen sind so zwar besser geworden als in den letzen Teilen und auch keineswegs schlecht, aber eben verbesserungsfähig. Zudem greifen auch die eigenen Einheiten selten die Fernkämpfer des Gegners automatisch an.

Grafik hui, Sound hui
Grafisch zieht C&C Generäle ein Feuerwerk an Effekten ab. Wenn sich die Superwaffe der WA, die Partikelkanone, in einem gleißenden Strahl ihren Weg durch das gegnerische Lage bahnt, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Überall explodiert und kracht es. Die Panzer ziehen Spuren hinter sich her und die Bäume wiegen sich im Wind. Dieses Grafikspektakel wird von der treibenden Musik und dem Sound sehr passend unterlegt. Auch die Grafiksets der Gebäude und Landschaften unterscheiden sich deutlich. Man ist in u.a. in Wüstenregionen, Städten oder schneebedeckten Landschaften unterwegs. Manchmal fühlt man sich an einen Actionfilm erinnert. Stelle dir folgendes vor: In der Einleitungssequenz zwitschern die Vögel friedlich, jedoch nähert sich ein gegnerischer Scharfschütze von einer Erhöhung aus. Der erste Cyborg fällt. Du bist mitten in einen Hinterhalt getappt und hörst nur noch ein verzweifeltes „Wo bleiben die Migs?“ bevor du mitten ins Spielgeschehen versetzt wirst. In solchen Situation fühlt man sich wirklich „mittendrin statt nur dabei“.

Das Drumherum
Auch wenn ich persönlich, eher selten den Multiplayermodus von Spielen benutze hat mir es großen Spaß gemacht Generäle online zu spielen. Alle zuvor genannten Vorteile kommen beim Multiplayermodus voll zum tragen. Besonders die gut ausbalancierten Parteien und das Stein-Papier-Schere Prinzip können sich sehen lassen.
Es können auch Teams gegen Teams spielen und man kann sich einen Gegner, der sich auf dem gleichen spielerischen Niveau befindet, suchen lassen. Wie gesagt, ich habe einfach zu wenig Erfahrung als Neuling und mein Urteil kann von denen der Könner abweichen.
Generals kommt in einer DVD-Hülle, samt 64 seitiger Beschreibung, Technologiebaum, Tastaturkürzelübersicht und einem Strategiepapier daher. Dieses Strategiepapier zeigt exemplarisch eine Strategie jeder Partei auf einer Karte. Also gibt es am Umfang nichts zu mäkeln.
Die Veränderungen die in Command & Conquer Generäle gegenüber Command & Conquer Generals, das indiziert wurde, getroffen wurden möchte ich kurz erläutern. Die Namensgebung der Parteien, der Schauplätze und der Einheiten wurde verändert. Die Bilder der ehemaligen Soldaten ähneln denen von Cyborgs und auch die Bestätigungsmeldungen, die gespielt werden wenn man eine Einheit anklickt, klingen künstlich mechanisch.
Aus einem Selbstmordattentäter wurde eine fahrende Bombe, was etwas deplaziert wirkt. Außerdem wurde eine Mission der IGB gestrichen, was allerdings bei einer Gesamtzahl von über 20 nicht so schmerzhaft ist. Unter diesen Einschnitten leidet die Story meiner Meinung nach etwas.

Fazit
Kurzum, Command & Conquer Generäle hat mich überzeugt. Jede Partei spielt sich anders und es macht großen Spaß, die Stärken und Schwächen der Parteien und Einheiten auszunutzen um den Gegner zu besiegen. Das Generalmenü ist eine innovative Neuerung und die exzellente Grafik und der Sound tun ihr übriges um Generäle in die obere Liga der Echtzeitstragiespiele einzugliedern. Es gibt allerdings, im Gegensatz zum Konkurrenten Warcraft 3, keine so ausgereifte und mitreißende Story und letztendlich erfindet Generäle das Rad auch nicht neu, trotzdem eine klare Kaufempfehlung von mir.


Andreas Kunert - 29.09.2003



Gesamtübersicht: C&C: Generäle

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
86%
Sound:
84%
Grafik:
89%
Singleplayer:
84%
Multiplayer:
90%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: Prozessor: mind. Pentium III 800 Mhz, RAM: mind. 128 MB, Betriebssystem: Windows 98/ME/2000
System:

ca. 1,8 GB
CD/HD:

1-8 Spieler
Multiplayermodi:

Deutsch
Sprache:

Echtzeit-Strategie
Genre: